Ein Tennisarm kann nicht nur Sportler, sondern auch Handwerker, Hobbygärtner und Menschen, die am Rechner arbeiten, quälen. Über Ursachen, Behandlungen und hilfreiche Übungen. 

Was ist ein Tennisarm bzw. Tennisellenbogen?

Fachleute nennen das Beschwerdebild "laterale Epikondylitis" oder "Epikondylitis radialis humeri". Epikondylus ist ein Knochenvorsprung im Ellenbogen, der zum Oberarmknochen gehört, "lateral" bedeutet seitlich, hier im Sinne von außen. Die Worte "radialis" und "humeri" wiederum leiten sich von den Fachbegriffen für Unterarm- bzw. Oberarmknochen ab. "Außen" bedeutet aus orthopädischer Sichtweise: der äußere Ellenbogenteil – wenn der Arm herunterhängt und die Handinnenfläche dabei nach vorne zeigt.

Typisch beim Tennisarm ist ein Druckschmerz an der äußeren Seite des Ellenbogens. Zudem treten bei Bewegungen stechende, teils einschießende Schmerzen am äußeren Bereich des Ellenbogens auf, die auch in den Unterarm ausstrahlen können. Die Griffkraft kann geschwächt sein. 

Was passiert da im Körper?

Eine Entzündungsreaktion ist der Auslöser für die Schmerzen. Tiefer liegende Ursache ist oftmals eine Überlastung bzw. Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur, es kann zu kleinsten Rissen im Gewebe kommen. Betroffen sind die Sehnenansätze der Unterarmstreckermuskeln, die ihren Ursprung am Ellenbogen-Knochen haben.

Wer erkrankt typischerweise daran?

Oftmals sind Tennisspieler, die den Sport als Hobby betreiben, betroffen. Allerdings kann das Phänomen auch bei Golfern oder Ruderern auftreten. Nichtsportler kann es ebenfalls treffen, etwa ausgelöst durch intensive Gartenarbeit oder Arbeit am Computer. Auch Berufsgruppen wie Handwerker oder Berufskraftfahrer gehören zu den Tennisarm-Patienten.

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Wie wird die Erkrankung diagnostiziert?

Meist hat der Arzt nach der klinischen Untersuchung schon ein ziemlich eindeutiges Bild. In Erklärvideos des Orthopäden Dr. Bastian Marquaß von der Orthopädischen Gelenkklinik in Gundelfingen beispielsweise, zeigt der Arzt, worauf er dabei besonders achtet.

Typisch sind Druckschmerzen am äußeren Ellenbogen und Schmerzen bei Drehbewegungen sowie Beugung des Unterarms und der Hand. Dazu können Kraftverlust in der Hand und ausstrahlende Schmerzen kommen. Spezielle Tests – etwa bei gestrecktem Arm den Handrücken gegen Widerstand nach oben drücken – können eindeutige Schmerzen auslösen und Klarheit bringen.

Wie behandelt man die Beschwerden?

Die Therapie erfordert viel Geduld, es kann Wochen dauern, bis eine Besserung eintritt. In den meisten Fällen reicht es, den Tennisarm mit konservativen Methoden zu behandeln. 

Oft helfen Ruhe, die Anwendung von Kälte-Akkus (in ein Tuch einwickeln, nicht direkt auf die Haut legen), antientzündliche Tabletten gegen die Schmerzen und das Vermeiden von bestimmten Belastungen. Bei Sportlern ist eine Trainingspause empfehlenswert, um die Überbeanspruchung zu unterbrechen.

Weitere Therapie-Optionen sind: Injektionsbehandlung mit Kortison, spezielle Armmanschetten, Stoßwellentherapie.

Welche Übungen können helfen?

• Lockern der Unterarmmuskulatur: bei gestrecktem Arm das Handgelenk mithilfe der anderen Hand herunterdrücken und den Arm im Ellenbogen nach außen drehen; dadurch werden die Unterarmstrecker gedehnt. Auf Youtube findet man unter dem Stichwort Tennisarm diverse Erklärvideos, in denen Übungen gezeigt werden. 

• Selbst den Arm von oben nach unten mit den Fingern ausstreichen; am äußeren Ellenbogen, dort wo der Höcker des Oberarmknochens und der schmerzhafte Sehnenansatz zu spüren sind, mit den Fingern massieren; oder aber mit einem Tennisball kreisenden Druck auf den Punkt ausüben.

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