Europas schnellster Supercomputer geht in Deutschland an den Start
Europas schnellster Supercomputer geht an den Start: Am Freitag ist im nordrhein-westfälischen Jülich im Beisein von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) feierlich „Jupiter“ eingeweiht worden – ein Höchstleistungsrechner, der nicht nur der Klimaforschung helfen soll, sondern auch bei der Aufholjagd um Künstliche Intelligenz. Ein Überblick:
„Jupiter“ ist Europas erster sogenannter Exascale-Supercomputer. Das bedeutet, dass er mindestens eine Trillion (eine Eins mit 18 Nullen) Rechenoperationen ausführen kann – pro Sekunde. Während es in den USA bereits drei Rechner dieser Klasse gibt, die allesamt vom Energieministerium betrieben werden, ist „Jupiter“ für Europa bei der Rechenleistung „ein Sprung nach vorn“, wie Thomas Lippert, Leiter des Supercomputing-Zentrums am Forschungszentrum Jülich sagt. „Jupiter“ ist demnach zwanzigmal leistungsfähiger als jeder andere Rechner in Deutschland.
Hilfreich ist die gigantische Rechenleistung vor allem dort, wo sich große Datenmengen und große Probleme auftürmen – ob bei Klimaschutz und Energiewende, der digitalen Transformation oder der Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Hier werde „Jupiter“ einen „gewaltigen Schub für die Forschung bringen – für die Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, für Simulationen und Datenanalysen“, erklärt Astrid Lambrecht, Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich.
Lippert zufolge ist „Jupiter“ der erste Supercomputer in Europa, der beim Training von KI-Modellen international wettbewerbsfähig ist – also in einem Bereich, in dem bislang insbesondere die USA und zunehmend auch China den Takt vorgeben. Vor allem große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs), wie sie in generativen KI-Chatbots wie ChatGPT von OpenAI oder Gemini von Google zum Einsatz kommen, werden auf der Grundlage gigantischer Textmengen trainiert.
Jupiter ist in einem Zentrum untergebracht, das sich über eine Fläche von rund 3600 Quadratmetern erstreckt – etwa halb so groß wie ein Fußballfeld. Ausgestattet ist das System mit rund 24.000 Chips des US-Herstellers Nvidia. Die Kosten für „Jupiter“ und den Betrieb über einen Zeitraum von sechs Jahren werden von den Betreibern auf 500 Millionen Euro beziffert, wobei die Hälfte der Mittel von der EU und jeweils ein Viertel vom Bund und vom Land NRW stammen.
Der Energiehunger von „Jupiter“ wird im Mittel mit etwa elf Megawatt angegeben, bei besonders energieintensiven Anwendungen wie etwa dem Training von KI-Sprachmodellen sei aber auch ein Anstieg auf bis zu 20 Megawatt möglich. Allerdings betonen die Betreiber, dass „Jupiter“ in der Liste der weltweit schnellsten Supercomputer nicht nur aktuell auf dem vierten Platz liege, sondern unter den fünf leistungsfähigsten Superrechnern der Welt auch der effizienteste sei.
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