Eine Behandlung gegen Lipödem kann mehrere Tausend Euro kosten. Jetzt gibt es Hoffnung für Betroffene: Denn das Fettabsaugen wird zur Kassenleistung – unter strengen Bedingungen.

Menschen, die unter Lipödem leiden, können bei der krankhaften Fettgewebevermehrung auf eine bessere Versorgung hoffen. Denn die Fettabsaugung wird zur Kassenleistung. Dies teilten die Gesetzlichen Krankenkassen und deren Gemeinsamer Bundesausschuss am Donnerstag mit.

Die Behandlung der chronischen Krankheit, die fast ausschließlich Frauen betrifft, ist bislang mit teils hohen Kosten für die Patientinnen verbunden. Denn das Fettabsaugen, im Fachjargon auch Liposuktion genannt, ist bislang in den meisten Fällen eine Privatleistung, deren Kosten sich auf mehrere Tausend Euro pro Sitzung belaufen können. 

Beim Lipödem sammelt sich Fett und Wasser an

Als Lipödem wird eine Fettverteilungsstörung bezeichnet: Es kommt dabei zu einer unkontrollierten Vermehrung von Fettgewebe vor allem an Armen, Beinen und Hüften. An den betroffenen Körperstellen lagert sich auch Wasser ein – die Erkrankung ist schmerzhaft, mit Einschränkungen der Mobilität verbunden und wegen des Aussehens der Patientinnen auch mit gesellschaftlicher Stigmatisierung.

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Mit dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses, eines Gremiums, der den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) festlegt, wird diese Therapie künftig zur Regelleistung.

Damit wird es mehreren Medienberichten zufolge ab dem kommenden Jahr möglich sein, die Fettabsaugung von der Kasse finanzieren zu lassen.

Strenge Regeln für die Kassenleistung

Allerdings müssen die Patientinnen einige Voraussetzungen dafür erfüllen: Bei starkem Übergewicht müsse zunächst dieses behandelt werden, wie die Krankenkassen mitteilen. Sechs Monate, bevor vom Facharzt festgestellt wird, ob eine Fettabsaugung sinnvoll ist, darf die Patientin nicht mehr an Körpergewicht zugenommen haben. Liegt eine Adipositas, also eine Fettleibigkeit vor, muss zunächst diese behandelt werden.

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Auch darf eine Liposuktion nur vorgenommen werden, wenn zuvor konservative Behandlungen nicht geholfen haben, wie beispielsweise Kompressionen, Lymphdrainage oder Bewegungstherapie.

Die Nachricht, dass die Kasse die Behandlung gegen Lipödem bezahlt, dürfte dennoch bei den Betroffenen für große Erleichterung sorgen. Denn die Krankheit schränkt Alltag und Lebensqualität der erkrankten Patientinnen stark ein – eine teure Behandlung ist bislang neben den gesundheitlichen Einschränkungen eine weitere große Sorge der betroffenen Patientinnen.

Quellen: Gemeinsamer Bundesausschuss, KBV.de, "MOZ.de", "Märkische Allgemeine"

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