DEB-Team geht nach furioser Aufholjagd doch noch unter
Die deutsche Mannschaft zeigt bei der WM eine Reaktion auf das Desaster gegen die Schweiz, dann geht aber doch wieder alles den Bach runter. Jetzt ist das Viertelfinale in Gefahr.
Trotz einer furiosen Aufholjagd hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft die zweite WM-Niederlage in drei Tagen kassiert. Nach dem ernüchternden 1:5 im Klassiker gegen die Schweiz kämpfte sich das Team von Bundestrainer Harold Kreis beim 3:6 (0:3, 3:0, 0:3) gegen die USA nach einem 0:3-Rückstand zurück, musste sich am Ende aber doch deutlich geschlagen geben.
"Das erste Drittel, keine Ahnung, was das war, NHL-Allstars gegen Regionalliga Süd - so ungefähr. Keine Ahnung, was wir da gemacht haben", sagte Torwart Philipp Grubauer bei Pro7 mit Blick auf die ersten 20 Minuten. Allerdings habe das Team in der Drittelpause die richtigen Schlüsse gezogen: "Es war unglaublich, wie wir da rausgekommen sind. Am Ende war es ein ganz anderes, ein viel engeres Spiel als in den ersten 15 oder 20 Minuten."
Damit wird der Druck für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) immer größer: Denn bei einer weiteren Niederlage am Montag (16.20 Uhr) gegen Weltmeister Tschechien käme es am Dienstag (20.20 Uhr/beide Pro7 und MagentaSport) in Herning im letzten Vorrundenspiel der Gruppe B gegen Gastgeber Dänemark zu einem Endspiel um den letzten Platz im Viertelfinale. Die Runde der letzten acht hatte die deutsche Mannschaft zuletzt bei der WM 2018 an selber Stelle verpasst.
Schlimmer Start
Tage Thompson (2.), Frank Nazar (10.) und Matty Beniers (15.) erzielten die deutliche Führung der amerikanischen NHL-Auswahl, die das Kreis-Team zu Beginn nach Belieben dominierte. Die Berliner Eric Mik (29.) und Jonas Müller (35.) sowie der Ingolstädter Wojciech Stachowiak (36.) sorgten im zweiten Drittel aber für den Ausgleich. Im Schlussabschnitt entschieden Conor Garland (45.), Logan Cooley (57.) und Clayton Keller (59.) vor 9595 Zuschauern das Spiel.
Zwei Tage nach dem Debakel gegen die Schweiz ließ Kreis die Aufstellung fast unverändert. Lediglich der Mannheimer Lukas Kälble musste in der Verteidigung für den Ingolstädter Leon Hüttl weichen, der nach einem Spiel Pause ins Team zurückkehrte. Im Tor setzte sich der Wechsel fort: Für Mathias Niederberger rückte wieder NHL-Goalie Philipp Grubauer zwischen die Pfosten.
Trotz aller Selbstkritik nach dem Schweiz-Spiel begann die deutsche Mannschaft wieder unkonzentriert und undiszipliniert: Kapitän Moritz Seider, der deutliche Worte in der Kabine angekündigt hatte, kassierte schon nach 72 Sekunden eine Strafe - 30 Sekunden später zappelte der Puck bereits im Netz. Ein Fehler von Tim Stützle leitete die nächste amerikanische Großchance ein.
Große Aufholjagd bleibt unbelohnt
Auch nach dem 0:2 wehrte sich die DEB-Auswahl kaum, es dauerte bis zur 14. Minute, ehe Justin Schütz die erste nennenswerte Torchance hatte. Nach dem dritten Gegentreffer schien die Partie bereits entschieden. "Es sind die gleichen Fehler, die wir die ganze Zeit gemacht haben", stellte Stützle nach dem ersten Drittel bei Pro7 frustriert fest.
"Jetzt geht's los", riefen die 3000 deutschen Fans in der Jyske Bank Boxen zum Beginn des zweiten Abschnitts. Dominik Kahun traf den Pfosten (22.), plötzlich bäumte sich das Kreis-Team auf. Als gerade das erste Powerplay ablief, traf WM-Debütant Mik. Müller verkürzte auf 2:3, Stachowiak glich in Überzahl aus.
Kurz nach der zweiten Pause musste Grubauer vom Eis, Niederberger kam zu einem Kurzeinsatz (42.). Als Patrick Hager nach einem Kniecheck in der Kühlbox saß, kassierte der Münchner das 3:4. Dann kehrte Grubauer zwischen die Pfosten zurück (48.).
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