Lewis Hamilton schleppt sich zum nächsten Krisen-Akt
Eigentlich sollte aus Lewis Hamilton und Ferrari eine Traumehe werden. Doch bislang entpuppt sich die neue Formel-1-Beziehung vor allem als Albtraum. Nun steht das erste Heimrennen der beiden an und es droht wieder alles ganz schlimm zu werden.
Lewis Hamilton strahlte, der Formel-1-Superstar war endlich einmal wieder in seinem Element. In einem eleganten weißen Frack aus Seide, glänzenden schwarzen Lackschuhen und mit jeder Menge blinkendem Schmuck posierte der Rekordweltmeister für die Kameras - und genoss seinen Auftritt bei der Met Gala in New York in vollen Zügen. An diesem Wochenende dürfte es für Hamilton dann wieder nicht so spaßig werden.
Zwar steht mit dem Klassiker in Imola (Sonntag, 15.00 Uhr/RTL und Sky) für ihn das erste Heimrennen seit seinem Wechsel zu Ferrari an, doch kaum jemand rechnet damit, dass Hamilton im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Rot plötzlich vorne gegen das McLaren-Duo Oscar Piastri und Lando Norris sowie Titelverteidiger Max Verstappen (Red Bull) um den Sieg mitkämpft. "Das Auto ist nicht so einfach zu fahren", sagte der ehemalige Ferrari-Ingenieur Rob Smedley im Podcast F1 Nation: "Es passt sicher nicht zu Lewis' Fahrstil."
Der ehemalige Formel-1-Pilot Jolyon Palmer geht in seiner Kolumne für die offizielle Website der Königsklasse sogar noch weiter und meint: "Meiner Meinung nach war Ferrari bisher das enttäuschendste Team." Ausgerechnet die Scuderia, der stolzeste aller Rennställe. Mit der Verpflichtung von Hamilton sollte es eigentlich endlich so richtig aufwärtsgehen mit Ferrari, doch nach der Traumhochzeit herrscht mittlerweile so etwas wie Tristesse.
Das erste Heim-Rennen der bisherigen Albtraum-Ehe
Hamiltons bestes Ergebnis? Platz fünf in Bahrain. Der 40-Jährige ist derzeit nur Siebter in der WM-Wertung, Ferrari liegt bei den Konstrukteuren nur auf Platz vier - viel, viel zu wenig für die Ansprüche des Traditionsteams. Mit Ausnahme des Erfolgs von Hamilton beim Sprint in China fuhr Ferrari nur hinterher. Fast schlimmer als die bislang enttäuschenden Ergebnisse ist aber das Bild, das die Scuderia abgibt. Hamilton, sein Teamkollege Charles Leclerc und der Kommandostand stritten mehrfach über den Boxenfunk. Der Zoff von Miami zuletzt wird auch in Imola noch nachhallen.
Hamilton wirkte in seinem Ferrari in den vergangenen Wochen manchmal regelrecht verzweifelt, von seiner einstigen Leichtigkeit am Steuer war nur noch wenig zu sehen. Das Rennen in Imola hat für den einstigen Seriensieger nun immense Bedeutung - nicht nur, weil es das erste Heimrennen für ihn wird. Hier verlor Hamiltons Idol Ayrton Senna 1994 sein Leben.
Um wieder in die Spur zu kommen, haben sie in Maranello zuletzt "hart gearbeitet und jedes Detail" vorbereitet, "um das Potenzial unseres Pakets zu maximieren", sagte Teamchef Fred Vasseur. Und wenn der Ferrari wirklich ins Laufen kommen sollte, rechnet auch Verstappen wieder mit Hamilton: "Ich bin fest davon überzeugt, dass er nichts von seinen Qualitäten eingebüßt hat." Und wer weiß: Vielleicht strahlt Hamilton ja in Imola schon wieder.
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