Handball-Profi wird nach Horror-Foul mehr als zwei Jahre gesperrt
Im Playoff-Viertelfinale um die österreichische Handball-Meisterschaft kommt es zu einem brutalen Foul - mit schweren Folgen für beide Beteiligten.
Ivan Horvat wird sehr lange nicht mehr professionell Handball spielen dürfen - jedenfalls nicht in Österreich. Der Rückraumspieler des Alpla HC Hard erwischte seinen Gegenspieler Markus Mahr (Bregenz Handball) im zweiten Spiel um den Einzug ins Halbfinale der Meisterplayoffs mit voller Wucht im Gesicht - fügte ihm eine schwere Verletzung zu. Das unabhängige Handballgericht des Österreichischen Handball-Bundes (ÖHB) sperrte den 32-jährigen Kroaten für 26 Monate.
Beim Stand von 20:20 stürmte Bregenz' Spielmacher Mahr auf die gegnerische Abwehr zu, machte eine Körpertäuschung - und ging dann von der Hand Horvats getroffen zu Boden - und krümmte sich vor Schmerz auf dem Hallenboden. Nach längerer Behandlung wurde Mahr, der nach der Saison zum deutschen Bundesligaabsteiger VfL Potsdam wechseln wird, unter den Blicken der geschockten Mit- und Gegenspieler vom Feld geführt, zurück blieb eine Blutspur. Am Rande des Feldes schließlich ging Mahr noch einmal zu Boden, Beobachter wendeten sich erschrocken ab.
Der 24-Jährige zog sich bei der Attacke einen mehrfachen offenen Nasenbeinbruch zu und wurde sofort nach dem Spiel operiert. Übeltäter Horvat sah die Rote Karte, zusätzlich werteten die Schiedsrichter die Aktion noch mit einer Blauen Karte - die eine längere Sperre nach sich ziehen kann. "Auf Basis der vorliegenden Beweismittel hat das Handballgericht das Foul von Ivan Horvat als grob unsportliches Verhalten im Sinne der ÖHB-Bestimmung 7.3.1 eingestuft, das zudem eine schwere Verletzung nach sich zog", heißt es in der Erklärung. Die Sperre, die noch nicht rechtskräftig ist, gilt bis zum 30. Juli 2027.
Grobe Unsportlichkeiten seien gemäß der ÖHB-Regularien "im Falle einer schweren Verletzung des gegnerischen Spielers oder Mannschaftsoffiziellen mit Sperre von 8 Pflichtspielen bis zu 4 Jahren, zu bestrafen. Als schwere Verletzung ist eine solche Verletzung zu verstehen, die im Sinne des österreichischen Strafgesetzbuches als solche anzusehen ist."
"Nicht die erste gefährliche Aktion"
Bregenz Handball reagierte scharf auf die Attacke auf den eigenen Spieler: "Wir möchten betonen: Das war nicht die erste gefährliche Aktion dieses Spielers gegen uns", schrieb der Klub in einem Statement: "Bereits im ersten Viertelfinalspiel kam Markus einer Attacke nur knapp aus – diesmal hatte er nicht das Glück, rechtzeitig auszuweichen." Auch in einem früheren Duell habe Horvat einen Bregenzer Spieler "auf ähnliche Art und Weise bewusstlos geschlagen und ins Krankenhaus geschickt. Unsere Meinung ist klar: so etwas darf nie wieder passieren!" Trainer Marko Tanaskovic sprach im ORF von einem "Anschlag": "So eine unfaire Aktion habe ich noch nie gesehen!" Markus Mahr gehe es nach der Operation "den Umständen entsprechend gut. Auch wenn uns allen klar ist – wirklich gut geht es niemandem in dieser Situation", verkündete der Verein.
Horvat, der 2018 von der SG Flensburg-Handewitt nach Hard gewechselt war, tue es "sehr leid, dass es zu dieser Verletzung gekommen ist", heißt es in einem Statement des Vereins. "Es war in keinster Weise meine Absicht, Markus zu verletzen – seine Körpertäuschung war enorm schnell und ich habe in dieser Situation leider falsch reagiert." Handball, so hatte Horvat nach dem Spiel gesagt, sei nun mal "ein Kontaktsport, solche Sachen passieren. Es ist nie schön, wenn man so etwas macht."
Durch das 30:29 in den Schlusssekunden zog Hard ins Halbfinale um die Meisterschaft ein. Das Weiterkommen feierte der Alpla HC Hard nach dem Schlusspfiff mit einem Posting, das den Gegner fassungslos machte: "Ein Siegerposting mit einem jubelnden Spieler, der wenige Minuten zuvor unseren Schlüsselspieler schwer verletzt hat. Ein Teufel als Elefantentöter. Und ein offizielles Statement, das die Ernsthaftigkeit der Situation ignoriert – all das ist für uns völlig unverständlich."
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