„Björn Höcke ist 1 Nazi“ – St. Paulis Anti-AFD-Protest im TV
Vor dem Bundesliga-Spiel des FC St. Pauli gegen den VfB Stuttgart schickte der Hamburger Klub mehrfach eine Botschaft an die AfD. Präsident Oke Göttlich hielt im Interview mit dem übertragenden Sender Sky einen gelben Sticker mit der Aufschrift „Björn Höcke ist 1 Nazi“ in die Kamera.
„Ich habe euch hier etwas mitgebracht“, begann er das Gespräch. Moderator Michael Leopold wollte den Fokus eigentlich auf das Sportliche legen, aber Göttlich wollte zunächst seine Botschaft loswerden: „Wir wollen sportlich das Fundament dafür legen, dass wir zum Beispiel eine rechtsextreme Partei im Bundestag haben und uns dagegen aussprechen. Dafür steht dieser Verein, dafür steht diese Community, das ist uns wichtig. Und dafür kämpfen wir auf dem Feld und daneben.“
Der Pauli-Präsident legte den Sticker danach an die Seite. Anders macht es Ex-Spieler Michel Dinzey, der auch für den VfB Stuttgart gekickt hatte und an diesem Tag als Experte zu Gast war. Er hielt seinen Sticker während des Interviews die ganze Zeit in die Kamera.
Höcke ist seit 2014 Vorsitzender der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag und gemeinsam mit Stefan Möller Sprecher des Landesverbands AfD Thüringen. 2015 war er Mitbegründer der rechtsextremen parteiinternen Gruppe „Der Flügel“.
Verfassungsschutz stuft Höcke als Rechtsextremen ein
Der AfD-Politiker darf als „Nazi“ bezeichnet werden. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte ein Verfahren gegen Demonstranten eingestellt, die Höcke so bezeichnet hatten. Laut den Ermittlern handelt es sich nicht um eine strafbare Beleidigung, sondern um ein „an Tatsachen anknüpfendes Werturteil“.
Höcke wurde mehrfach wegen einer verbotenen Nazi-Parole schuldig gesprochen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) stuft ihn daher als Rechtsextremisten ein und überwacht ihn seit Anfang 2020.
Der FC St. Pauli engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und jede Art von Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz und Diversität. Damit befindet sich der Klub auf klarem Konfrontationskurs zu der Partei, die seit Freitag vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft wird.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke