Kurioses Traumtor "krönt" Magdeburgs Desaster, Paderborn stresst den HSV
Vor dem 32. Spieltag entlässt Preußen Münster den Trainer - und zerlegt dann den Aufstiegskandidaten Magdeburg. Der SC Paderborn ist schon jetzt einer der Gewinner des Spieltags und setzt ein starkes Signal im Rennen um die Bundesliga.
1. FC Magdeburg - Preußen Münster 0:5 (0:3)
Preußen Münster hat im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga ein riesiges Ausrufezeichen gesetzt. Die höchst effizienten Westfalen verließen im ersten Spiel nach der Trennung von Coach Sascha Hildmann durch ein 5:0 (3:0) beim 1. FC Magdeburg vorerst einen direkten Abstiegsplatz und verpassten den Aufstiegshoffnungen des FCM einen herben Dämpfer.
Jorrit Hendrix (12.), der überragende Marc Lorenz (15./43., Foulelfmeter), Fernschütze Joshua Mees (52.) und Daniel Kyerewaa (54.) schossen die phasenweise wie entfesselte Mannschaft von Teamchef Christian Pander zumindest für eine Nacht auf Relegationsplatz 16. Münster, zuvor fünf Spiele ohne Sieg, stellte damit den höchsten Zweitliga-Sieg seiner Vereinshistorie ein. In der Saison 1990/91 hatte es ebenfalls ein 5:0 gegen den 1. FC Schweinfurt 05 gegeben.
Der SSV Ulm kann am Samstag (13 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) gegen Hannover 96 die drei Punkte große Lücke zu den Münsteranern wieder schließen, am letzten Spieltag treffen die beiden Aufsteiger in Ulm direkt aufeinander. Für Jahn Regensburg gibt es derweil kaum noch Hoffnung. Das Schlusslicht liegt vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln am Samstag (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) neun Punkte hinter Preußen und hat das deutlich schlechtere Torverhältnis.
Magdeburg verpasste vor 26.800 Zuschauern dagegen die Chance, im engen Aufstiegsrennen Druck auf die zahlreichen Konkurrenten auszuüben. Das Team von Trainer Christian Titz rutschte vom Relegationsplatz und droht im Laufe des 32. Spieltags in der Tabelle weiter abzustürzen.
Nachdem heftige Regenfälle vor dem Spiel den Rasen aufgeweicht hatten, fand Münster nach kurzer Abtastphase blendend in die Partie. Erst traf Hendrix auf Vorlage von Lorenz in seinem 50. Zweitliga-Spiel per Kopf, dann erhöhte Lorenz selbst mit links - zwischen beiden Toren lagen nur 2:41 Minuten.
Magdeburg agierte nervös, die aussichtsreichen Chancen im Kampf um die Bundesliga schienen das Tietz-Team zu lähmen. Livan Burcu (30.) vergab mit einem Flachschuss die beste FCM-Chance des ersten Durchgangs, viel mehr kam von den Gastgebern nicht. Ganz anders Münster: Mees bestrafte nach dem Seitenwechsel einen Magdeburger Ballverlust im Spielaufbau - Magdeburgs Gnaka hatte unbedrängt seinen Mitspieler El-Zein abgeschossen, von dessen Bein der Ball in die Füße von Amenyido prallte - mit einem Heber aus rund 40 Metern über FCM-Keeper Dominik Reimann, kurz darauf legte Kyerewaa nach.
Schalke 04 - SC Paderborn 0:2 (0:1)
Der SC Paderborn hat im engen Aufstiegsrennen einen wichtigen Erfolg gefeiert. Die Ostwestfalen gewannen beim FC Schalke 04 mit 2:0 (1:0) und übernahmen zumindest vorübergehend Relegationsplatz drei vom 1. FC Magdeburg. Mit 52 Punkten bleibt auch der direkte Aufstieg für die Mannschaft des nach der Saison scheidenden Trainers Lukas Kwasniok in Reichweite. Der Hamburger SV spürt Paderborn nun im Nacken: Die Hanseaten, die in den letzten Jahren immer wieder aussichtsreiche Ausgangssituationen verspielt hatten, liegen auf Platz zwei nur noch einen Punkt vor dem SC Paderborn. Die Hanseaten treten am Samstag beim SV Darmstadt 98 an (13 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de).
Raphael Obermair (40.) brachte die Gäste vor 62.094 Zuschauern in der stimmungsvollen Arena auf Schalke in Führung, Marvin Mehlem (47.) erhöhte. Die Schalker stehen weiterhin bei 38 Zählern auf Rang 13, werden mit dem Abstieg aber höchstwahrscheinlich nichts mehr zu tun haben.
Nach einer ereignisarmen Anfangsphase bot sich den Gastgebern die erste große Möglichkeit, Stürmer Moussa Sylla kam nach einer Flanke aber zu spät und verpasste die Führung (20.). Der SCP vergab durch Filip Bilbija und Sven Michel innerhalb weniger Minuten mehrere Chancen gegen Torhüter Justin Heekeren.
Beim ersten Gegentreffer sah Heekeren dann unglücklich aus: Erst lenkte er noch eine Hereingabe aus der gefährlichen Zone, dann ließ er Obermairs Schuss aber zu leicht an sich vorbei. Sein Gegenüber Manuel Riemann verhinderte im Gegenzug stark gegen Anton Donkor den Ausgleich (42.). Kurz nach der Pause schockte Mehlem die Schalker dann nach schönem Zuspiel von Ilyas Ansah.
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