Spanischer Klub verbietet Konsum von Sonnenblumenkernen
Aufregung in der südspanischen Stadt Elche. Der lokale Zweitligist muss zu drastischen Maßnahmen greifen, um den Fortbestand des Stadions zu sichern. Das leidet unter den konstanten Angriffen ausgespuckter Sonnenblumenkernschalen. Daraus resultiert ein gravierendes Sicherheitsproblem.
Im frühen Januar 2022 war die Aufregung groß. Dirk Zingler, der Präsident von Union Berlin, hatte mal wieder einen rausgehauen. "Ich habe grundsätzlich nichts gegen vegane Würstchen, aber wir werden nicht jeden Wunsch erfüllen. Denn Fußball bedeutet bei uns: Bratwurst, Bier, 90 Minuten Fußball", verkündete der dem Populismus nicht abgeneigte langjährige Boss des Bundesligisten.
Doch trotz der harten Worte des Union-Präsidenten setzen sich vegane Speisen in der Fußball-Bundesliga immer mehr durch. "Die Nachfrage nach veganen Angeboten steigt stetig - sowohl unter den Bundesliga-Fußballern als auch unter ihren Fans", freute sich die Tierschutzorganisation Peta im vergangenen Sommer. Es gebe in den Stadien neben den Klassikern Brezeln und Pommes mittlerweile zahlreiche andere vegane Speisen.
pipas sorgen für große Probleme
In Spanien kassieren die Bemühungen um das Angebot veganer Speisen in Fußball-Stadien nun allerdings einen Rückschlag. Elche CF hat genug von Sonnenblumenkernen. Diese werden in Spanien traditionell in den Stadien konsumiert. Vorher werden sie mit den Zähnen geknackt und die Schalen auf den Boden gespuckt.
Der Tabellenerste der Segunda División, der zweiten spanischen Liga, hat den Verkauf und Konsum der gesalzenen Samen der Sonnenblume im rund 31.000 Zuschauer fassenden Estadio Martinez Valero verboten, verkündete der Klub unter der Überschrift "Elche CF verstärkt sein Engagement für Nachhaltigkeit und Stadionsauberkeit".
Die höchst populären, pipas genannten Sonnenblumenkerne verursachten hohe Reinigungskosten, hieß es. Zudem sei das Knacken der Kerne und das anschließende Ausspucke unhygienisch und verursache allerhand Probleme.
Immerhin Ratten und Tauben sind begeistert
"Die Schalen verstopfen Abflüsse und Rohre. Sie beschädigen die Sitze und beeinträchtigen die Farbe und Beschaffenheit mehrerer Flächen", teilte der Klub mit. "Die Reinigungs- und Wartungskosten steigen, Ratten und Tauben werden angezogen. So ist die Gesundheit aller auf den Tribünen gefährdet."
Der Abfall befördert zudem die Erosion des Betons, teilte der Klub mit. Es gehe daher nicht darum, die Fans zu bestrafen, sondern vielmehr einen gemeinsamen Ort zu erhalten. "Trotz der großen Bemühungen der Reinigungsteams des Vereins ist es unmöglich, den Abfall nach dem Spiel komplett zu beseitigen", erklärte der Klub aus der südspanischen Provinz Alicante weiter.
Bereits vor zwei Jahren hatte der etwas weiter nördlich gelegene Klub Valencia ähnliche, wenngleich nicht ganz so drastische Maßnahmen eingeführt, um das Mestalla Stadion zu bewahren. Damals erließ der Traditionsklub ein Verkaufsverbot für Sonnenblumenkerne und bat die Anhänger, für etwaige Schalen nach dem Konsum kleine Mülltüten mitzubringen.
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