Lando Norris steckt - auch wegen des starken Teamkollegen - in seiner noch jungen Vita als WM-Favorit in einer Krise. Wie kommt der McLaren-Pilot da raus? Vielleicht hilft ihm dabei eine Discokugel?

Lando Norris wurde zuletzt vieles vorgeworfen. Er sei zu fehlerhaft, habe kein Weltmeisterformat, und ja, auch das wird im Haifischbecken Formel 1 weiterhin als Schwachpunkt angesehen: Er sei zu selbstkritisch. Wer nun denkt, der McLaren-Pilot zieht sich zurück, wird beim Großen Preis von Miami eines Besseren belehrt, denn Norris geht in die Offensive: In der "Magic City" trägt der 25-Jährige einen Helm im Look einer Discokugel - und lässt jegliche öffentliche Kritik an sich abprallen.

"Ich glaube nicht an diesen Momentum-Kram. Die Leute können sagen, was sie wollen, mir ist es egal", erklärte Norris vor dem sechsten Saisonrennen, das für ihn ein ganz besonderes ist.

Er habe "nur gute Erinnerungen" an Miami, wo er vor einem Jahr seinen ersten Grand-Prix-Sieg feierte und in der Folge zum ersten Herausforderer von Dauerchampion Max Verstappen avancierte. Norris, so lautete die Rechnung im Fahrerlager, wird Weltmeister. Vielleicht schon 2024. Spätestens aber 2025, sofern der McLaren das stärkte Auto im Feld bleibt.

Wieso ist Piastri besser?

Tatsächlich gibt der MCL39 in diesem Jahr das Tempo vor, der amtierende Konstrukteursweltmeister gewann vier der bisherigen fünf Saisonrennen. Allerdings, und das ist ein wesentliches Element für die laute Kritik an Vizeweltmeister Norris, stand dreimal dessen jüngerer Teamkollege Oscar Piastri ganz oben auf dem Podest und führt deswegen die Fahrer-WM an.

Was macht der Australier Piastri, in heißen Rennsituationen kühl bis ans Herz und außerhalb des Cockpits ein Stoiker, besser als Fanliebling Norris? Das sei "schwer zu beantworten", sagt dieser. Piastri, mutmaßt Norris, besitzt "womöglich stärker die Fähigkeit, sich ans Auto anzupassen. Er macht in dieser Hinsicht einen besseren Job als ich."

Norris selbst fremdelt noch mit seinem diesjährigen Boliden, "ein paar Sachen haben noch nicht geklickt. Es funktioniert nicht so magisch, wie ich das gern hätte." Aber, betont der Sohn eines Multimillionärs aus Bristol, "ich glaube, ich kann sehr bald das Level erreichen, das ich brauche."

Bringt Norris alle Details zusammen und konserviert auch Piastri seine Top-Form, dann darf sich die Formel 1 auf ein elektrisierendes Stallduell einrichten - mögliche Kollisionen inklusive. Das sagt nicht irgendwer, sondern der Boss des ehrgeizigen Fahrerduos. "Es ist nur die Frage, wann es passiert, und nicht, ob es passiert", prognostiziert McLaren-CEO Zak Brown.

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