Lea Schüller ist nicht zu stoppen: Der Bayern-Star schießt im DFB-Pokalfinale Werder Bremen im Alleingang ab. Schüllers drei Tore sind das Ausrufezeichen in einem einseitigen Endspiel, in dem die Münchnerin nach der Meisterschaft das erste Double klarmachen.

Die überragende Lea Schüller fiel erst der Langzeitverletzten Lena Oberdorf um den Hals, dann gab sie den Titelsammlerinnen von Bayern München den Partybefehl. "Nach der Meisterschaft waren wir noch Profi genug, uns nicht abzuschießen. Heute sieht das anders aus", sagte die Dreifachtorschützin nach dem verdienten 4:2 (2:1)-Erfolg gegen Werder Bremen im DFB-Pokalfinale, der das erste Double und damit den größten Erfolg in der Geschichte der Bayern perfekt machte.

"Gewonnen, dreimal getroffen - es war ein überragendes Spiel. Wir haben sehr dominant gespielt", sagte Nationalstürmerin Schüller, die beim zweiten Pokalsieg der Bayern nach 2012 mit ihrem Dreierpack (6./65./79.) überragte. Auch Torschützin Carolin Simon (30.) war in der ARD überglücklich: "Jetzt haben wir es mehr als verdient, richtig Gas zu geben."

Vier Tage nach dem Titel-Hattrick in der Liga war es zudem der perfekte Abschied für den scheidenden Trainer Alexander Straus. Für Bremen trafen Rieke Dieckmann (45.+2) und Larissa Mühlhaus (90.+4). "Wir haben zwar verloren, aber die Silbermedaille gewonnen. Aktuell überwiegt dennoch die Enttäuschung", sagte Dieckmann.

Auf der Tribüne klatschte auch Bayerns Führungsetage mit Herbert Hainer, Max Eberl und Christoph Freund Applaus. "Wir sind zum dritten Mal nacheinander deutscher Meister. Jetzt wollen wir uns weiterentwickeln und auch international an die Spitze", gab sich Präsident Hainer schon vor Anpfiff bei Sky selbstbewusst: "Wir wollen in Europa ganz nach vorne kommen. Ich bin ein ungeduldiger Mensch, also lieber heute als morgen."

Kein "historischer Titel" für Werder

Die 45.146 Zuschauer, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Bundestrainer Christian Wück, sahen bei sommerlichen Temperaturen einen Traumstart des siebenmaligen Meisters. Nachdem Giulia Gwinn das Lattenkreuz traf, köpfte Schüller den Abpraller aus rund zehn Metern völlig unbedrängt ein.

Der Underdog blieb trotz des Rückschlags mutig. "Wenn man sieht, wie viele Werder-Fans nach Köln gekommen sind, das ist Wahnsinn. Für uns wäre der Titel etwas Historisches", betonte Bremens Geschäftsführer Clemens Fritz vor der Partie. Trainer Thomas Horsch verspürte eine "positive Aufgeregtheit" bei seinem Team, das lautstark vom Werder-Fanblock unterstützt wurde.

Beinahe wirkte es, doch ein Fehlgriff der Münchnerin Ena Mahmutovic (10.) blieb folgenlos. Die 21 Jahre alte Nationaltorhüterin hatte den Vorzug vor Maria Luisa Grohs erhalten. Seit Grohs' Comeback im März nach einer Tumorerkrankung hatte Straus, den es am Monatsende in die USA zieht, im Tor rotiert.

Dreierpack von Lea Schüller

Nach einer Viertelstunde erhöhte München den Druck. Schüller (17.) hatte das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an der starken Werder-Torhüterin Livia Peng. Wieder antwortete Bremen, mit dem Schuss von Sophie Weidauer (20.) hatte Mahmutovic keine Probleme.

Bei München lief viel über die linke Seite mit Klara Bühl und Simon, die ihren Treffer selbst einleitete und dann aus rund acht Metern wuchtig abschloss. Wieder wurde die unaufmerksame Werder-Abwehr um Kapitänin Lina Hausicke eiskalt bestraft, dann musste auch noch Maria Penner angeschlagen raus, für sie kam Lara Schmidt (35.).

Einen Kopfball von Sydney Lohmann (43.) entschärfte erneut Peng, im Anschluss sorgte wie aus dem Nichts ein Konter für Partystimmung im Bremer Block: Auf Zuspiel von Tuana Mahmoud vollstreckte Dieckmann ins linke Eck, die Bremer Fans skandierten: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus!"

Nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild. Die Bayern drückten, Peng rettete die Bremerinnen, die sich ihrerseits auf Nadelstiche konzentrierten. Dann stellte Schüller erneut per Kopf den alten Vorsprung wieder her, ehe sie mit einem Flachschuss auf 4:1 erhöhte. In der Schlussphase wurde Juliane Wirtz, deren Bruder Florian anders als die Eltern nicht im Stadion war, für Dieckmann eingewechselt (83.).

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