Juliane Wirtz wandelt auf den Spuren ihres kleinen Bruders Florian. Mit Werder Bremen will sie nach langer Verletzung im Pokalfinale gegen Bayern München die Sensation schaffen. Angst hat sie keine - und will sich bei dem Nationalspieler auch keine Tipps abholen.

Juliane Wirtz konnte sich vor Ticket-Anfragen kaum retten. Zum "größten Spiel" ihrer Karriere erwartet die Mittelfeldspielerin von Werder Bremen "sehr viele" ihrer neun Geschwister im Stadion, "auch Flori will da sein", erzählt sie.

Der "Flori" ist kein Geringerer als Deutschlands aktuell wohl bester Fußballer, im DFB-Pokalfinale der Frauen am Nachmittag (16 Uhr/ARD und Sky und im Liveticker auf ntv.de) wird aber dessen große Schwester im Rampenlicht stehen. Natürlich habe sie gehofft, so Juliane Wirtz, dass es bei den Männern auch ihr gut 21 Monate jüngerer Bruder ins Endspiel schafft. "Aber gut, jetzt mache ich es ihm hoffentlich nach", sagt sie.

Wie Florian im Vorjahr mit Bayer Leverkusen will nun auch Juliane den Cup in Händen halten. Ihre Vorfreude auf das Saison-Highlight im mit 44.400 Zuschauern wohl wieder ausverkauften Kölner Stadion gegen Branchenprimus Bayern München ist jedenfalls "riesengroß. Ich war selbst mal Ballmädchen beim Pokalfinale, ich kenne das ganze Drumherum", sagt sie und erwartet "eine sehr coole Atmosphäre".

Wirtz: "Auf unsere Stärken vertrauen"

Dass Wirtz überhaupt dabei sein kann, war bis zuletzt ungewiss. Monatelang quälte sich die 23-Jährige wegen einer Sprunggelenksverletzung in der Reha, bis sie am Wochenende nach 150 Tagen Verletzungspause ihr Bundesliga-Comeback in der Werder-Startelf feierte. Wirtz ist bereit. Respekt vor den Bayern, die gerade ihre dritte Meisterschaft in Serie perfekt gemacht haben und nun das erste Double ihrer Klubgeschichte anstreben? Den hat sie. Aber Angst?

"Wir sind nicht der FC Bayern und nicht Wolfsburg, aber wir sind auch nicht bei den Bundesjugendspielen, nach dem Motto: Hauptsache, wir nehmen teil", sagt Wirtz: "Ich bin mir sicher, dass wir gut mithalten und ein gutes Spiel machen können, wenn wir auf unsere Stärken vertrauen."

Wirtz, die neben dem Fußball Sonderpädagogik und Sport auf Lehramt studiert, läuft seit Sommer 2023 für Werder auf. Ihre Karriere startete sie genau wie ihr Bruder bei Grün-Weiß Brauweiler, danach ging es - auch das eine Parallele zu Florian - über den 1. FC Köln zu Bayer 04 Leverkusen. Jahre, in denen sie bis zur U19 alle Juniorinnen-Teams der deutschen Nationalmannschaft durchlief.

Keine Tipps von Florian

Im Hier und Jetzt kommen Wirtz und Werder kommen mit frischem Rückenwind nach Köln. Beim 3:0 am vergangenen Samstag gegen Carl Zeiss Jena gelang Wirtz nicht nur ihre Rückkehr, mit nun 29 Punkten brach Bremen zwei Spieltage vor dem Ende auch den vereinseigenen Punkterekord in einer Bundesligasaison.

Spezielle Ratschläge vor dem Pokalfinale wird Wirtz von Wirtz vermutlich keine erhalten. "Wir geben uns manchmal Tipps, aber meist lassen wir das außen vor", sagt Juliane Wirtz: "Wir haben mehr als den Fußball, was uns verbindet."

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