Selbst die Klub-Verantwortlichen des HSV sind baff. Durch die Erstliga-Rückkehr vergangenen Mai ist der Boom um den früheren Bundesliga-Dino noch viel größer geworden als erwartet. Die „Sport Bild“ hat nun die Zahlen enthüllt

Besonders in der Adventszeit gab es lange Warteschlangen in den Fan-Shops oder Sportgeschäften in Hamburg und Umgebung. Der Grund: Die Trikots sind ein Renner. In der Aufstiegssaison 2024/25 setzte der Klub über 90.000 Jerseys ab. Ein Rekord – der diese Spielzeit gebrochen wird.

Seit November verzeichnet der HSV in dem Bereich eine Steigerung von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, vor Weihnachten erlebte der Verein die erfolgreichste „Blue Week/Black Friday Week“ aller Zeiten. Das sorgt für eine hohe Einnahme. Vorige Serie waren es bereits rund acht Millionen Euro durch Trikotverkäufe. Die drei begehrtesten Jerseys sind die von Stürmer Jean-Luc Dompé, Linksverteidiger Miro Muheim und Abwehrchef Luka Vuskovic.

Intern wird beim HSV über Ausbau des Volksparkstadions diskutiert

Der HSV hat an Strahlkraft trotz seiner siebenjährigen Zweitklassigkeit von 2018 bis 2025 nicht eingebüßt – im Gegenteil. Die Auslastung im heimischen Volksparkstadion liegt in dieser Saison mit 56.871 Zuschauern bei 100 Prozent. Nur Borussia Dortmund, der FC Bayern und der 1. FC Köln hatten bisher ebenfalls immer eine ausverkaufte Arena.

Karten für HSV-Heimspiele zu bekommen ist kaum möglich. Intern wird über den Ausbau des Stadions diskutiert, dadurch könnte die Zuschauerkapazität zumindest auf 60.000 erhöht werden. Doch das Projekt ist schwer umsetzbar – und würde der Nachfrage nicht gerecht werden. Für das Stadt-Derby gegen den FC St. Pauli (0:2) am 29. August hätte der zweimalige Europapokalsieger über 100.000 Tickets verkaufen können.

Platz eins belegt der HSV im Auswärtsfahrer-Ranking, 7500 Anhänger pro Spiel unterstützten ihr Team in den gegnerischen Stadien bisher in der Hinrunde. Die Mitgliederzahl stieg rasant an – auf 140.000. Allein 27.000 Neuanmeldungen verzeichnete der Verein im Jahr 2025.

Die Zahl der Fan-Klubs erhöhte sich seit dem 1. August 2025 von 2355 auf 2600. Am 1. August 2023 hatte der HSV 1560. Die Zahl der internationalen Fan-Klubs stieg von 32 (Juli 2024) auf 108. Im Vergleich dazu: Nord-Rivale Werder Bremen kommt national und im Ausland auf insgesamt rund 800 Fan-Klubs.

Auch im Bereich Social Media wächst der HSV immens. Die Interaktionen vom 1. Juli bis Ende Dezember lagen bei 18,6 Millionen. Das bedeutet Platz fünf in der Liga hinter Bayern, Dortmund, Leverkusen und Gladbach.

Was die TV-Quoten angeht, ist der HSV ein Zuschauer-­Magnet, gehört gleich wieder zu den Top 5 der Bundesliga. Das Spiel bei den Bayern (0:5) sahen bei Sky 1,45 Millionen Fans, das Derby gegen St. Pauli 1,32 Millionen. Beide Quoten gehören zu den besten der Saison bisher. Das HSV-Netradio verdoppelte die Zahl der Zuhörer auf 25.518 pro Spiel.

Das sind alles Zahlen, die dem HSV auch in der Vermarktung helfen sollen, um dauerhaft noch größere Firmen als Sponsoren zu gewinnen. „In dem Bereich gibt es keinen Wachstums-Deckel“, sagte Finanzvorstand Eric Huwer.

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Trotzdem sind die Einnahmen schon jetzt bemerkenswert: Zwischen 55 und 60 Millionen Euro wird der HSV diese Saison aus den Bereichen Sponsoring und Hospitality verdienen, in der 2. Liga waren es knapp 30 Millionen. Ganz vorne stehen die Europacup-Teilnehmer Bayern, BVB, Frankfurt, Stuttgart sowie die beiden Werks-Klubs Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg als auch RB Leipzig, die zwischen 70 und über 250 Millionen kassieren.

An der Stelle zeigen sich sieben Jahre 2. Liga. Die Vielzahl der laufenden Verträge mit den Sponsoren schloss der HSV als Mitglied des Bundesliga-Unterhauses ab – mit Erstliga-Klauseln. Bei den nächsten Verhandlungsrunden ist die Position als Bundesliga-Verein – sofern der Klassenerhalt geschafft wird – viel stärker.

Der HSV boomt wie nie zuvor. „Die Reise fängt jetzt erst so richtig an“, sagt Huwer ehrgeizig. Intern hatte der Klub mit solchen Zahlen bei Huwers Dienstantritt als Vorstand Anfang Januar 2023 erst im Jahre 2029 gerechnet.

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