Mitten im ersten Satz will Luke Littlers Gegner plötzlich von der Bühne
Nein, die Weltmeisterschaft könnte bislang nicht besser laufen für den großen Favoriten. Nicht nur, dass Luke Littler am Sonntagabend auch sein zweites Spiel ohne Satzverlust mit 3:0 gewann. Auch die Konkurrenz scheint es dem Titelverteidiger aus England in diesem Jahr leicht machen zu wollen. Zwölf der 32 gesetzten Spieler haben sich bereits aus der WM verabschiedet. Und die zweite Runde ist erst zur Hälfte gespielt.
Als nächsten Gegner für die dritte Runde hatte die Setzliste eigentlich Littlers Landsmann Joe Cullen vorgesehen. Die Nummer 32 hatte im Alexandra Palace schon mehrfach ihre Unberechenbarkeit – im positiven Sinn – unter Beweis gestellt. Doch Cullen unterlag überraschend Mensur Suljovic.
„Mensur hatte mir nach der Auslosung eine Nachricht geschickt, dass wir uns in der dritten Runde sehen“, verriet Littler, der den Österreicher allerdings nicht tatsächlich als Gegner erwartet hätte. Die Vorwürfe Cullens, dass Suljovic mit seinen Spielverzögerungen den Tatbestand des Schummelns erfüllt habe, teilt die Nummer eins der Welt nicht. „Pffff...“, sagte er auf der Pressekonferenz: „Das ist kein Schummeln. Das ist einfach nur die Art und Weise wie er spielt.“
Littler weiß nur zu genau, was ihn gegen „The Gentle“ erwartet. Der hatte im Interview bei DAZN am Nachmittag angekündigt, „Littler von der Bühne werfen“ zu wollen. Unwahrscheinlich, dass der 53-Jährige für den 35 Jahre jüngeren Superstar zum Stolperstein wird.
Den hatte mancher Beobachter ohnehin erst in Runde fünf vermutet. Doch auch das mit Spannung erwartete Viertelfinale gegen Gerwyn Price wurde am Sonntag unmittelbar vor Littlers Spiel abgeblasen. Price unterlag Wesley Plaisier, der Nummer 92 der Welt. „Für mich ändert das nichts, für ,Gezzy‘ wahrscheinlich schon“, sagte Littler: „Er wird keine schönen Weihnachten haben.“
Davies verpasst seine große Chance
Auch er selbst hatte gegen David Davies zumindest zu Beginn einige Probleme. Der Waliser führte im ersten Satz mit 2:1 und erspielte sich gleich sechs Möglichkeiten zum Set. „Wenn er da getroffen hätte, wäre es ein völlig anderes Spiel gewesen“, gestand Littler später.
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Chancen wie diese bekommt man gegen den Superstar nicht häufig. Es war der gefühlte Satz- und Matchverlust, wie sich in einer kuriosen Situation auf der Bühne dann direkt zeigte. Nachdem Littler zum 2:2 gecheckt hatte, ging Davies unvermittelt Richtung Bühnentreppe. Der 40-Jährige dachte, er habe den Satz verloren.
Dazu bedurfte es allerdings noch 14 Darts Littlers, ehe das 3:2 dann tatsächlich das 1:0 bedeutete und es in die Pause ging. „Er hat seine Chancen nicht genutzt. So konnte ich ihn bestrafen und den ersten Satz noch gewinnen.“
Darts-WM 2026, Ergebnisse 2. Runde
- Ryan Joyce (ENG/24) – Krzysztof Ratajski (POL) 1:3 (1:3, 1:3, 3:0, 0:3)
- Joe Cullen (ENG/32) – Mensur Suljovic (AUT) 1:3 (3:0, 1:3, 2:3, 2:3)
- Luke Woodhouse (ENG/25) – Max Hopp (D) 3:0 (3:0, 3:0, 3:1)
- Rob Cross (ENG/17) – Ian White (ENG) 3:1 (3:1, 0:3, 3:0, 3:2)
- Martin Schindler (D/13) – Keane Barry (IRL) 3:0 (3:2, 3:2, 3:2)
- Gerwyn Price (WAL/9) – Wesley Plaisier (NED) 0:3 (1:3, 1:3, 2:3)
- Luke Littler (ENG/1) – David Davies (WAL) 3:0 (3:2, 3:1, 3:1)
- Damon Heta (AUS/16) – Stefan Bellmont (SUI) 3:2 (1:3, 3:1, 1:3, 3:1, 3:1)
Wenn Lutz Wöckener nicht gerade irgendeinen Sport im Selbstversuch ausprobiert, schreibt er über Darts und Sportpolitik, manchmal aber auch über Abseitiges wie Fußball.
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