Die 33. Ausgabe der Darts-Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation ist nicht nur aufgrund der Preisgeldverdopplung auf nun fünf Millionen Pfund eine besondere. Erstmals ging die erste Runde über 64 Spiele. Für die Top32 gab es keine Freilose mehr.

Eine Änderung, die sich als richtig erwies. Wer angesichts der Aufstockung des Teilnehmerfelds an einen lockeren Aufgalopp der Favoriten glaubte, wurde widerlegt. Superstars wie Michael van Gerwen, Gary Anderson oder Nathan Aspinall mühten sich in die zweite Runde, und fünf der Gesetzten schieden sogar tatsächlich bei ihrem ersten Auftritt aus: die beiden Engländer und Major-Sieger Ross Smith und Ritchie Edhouse, Mike De Decker und Dimitri van den Bergh aus Belgien sowie der Schotte Cameron Menzies.

Am ersten Zweitrundentag kamen gleich vier weitere hinzu. Die Zuschauer im Alexandra Palace erlebten am Samstag das große Favoritensterben: Dirk van Duijvenbode, die Nummer 29 der Order of Merit verlor nach starkem Auftritt in der ersten Runde überraschend 2:3 gegen James Hurrell. Anschließend warf Ricardo Pietreczko den an Position 21 gesetzten Dave Chisnall aus dem Turnier.

Zonneveld bezwingt Michael Smith

Am Abend gingen die Favoritenstürze weiter. Niels Zonneveld schaffte bei seiner fünften WM erstmals den Sprung in Runde drei. Der Niederländer bezwang den Weltranglisten-28. Michael Smith mit 3:1.

„Ich habe davon geträumt, seit ich ein kleiner Junge bin. Ich bin nach Weihnachten noch dabei. Das ist fantastisch“, sagte ein überglücklicher Zonneveld nach seinem Sieg gegen den Weltmeister von 2023: „Mein Ziel ist es, am Ende des nächsten Jahres unter den Top32 der Welt zu stehen.“

Ziemlich weit oben rangiert dort seit Jahren Chris Dobey. Doch die Nummer sechs der Welt wird in den kommenden eineinhalb Wochen deutlich an Boden auf die Konkurrenz verlieren. Angesichts der deutlichen Preisgelderhöhung wird er eine gewaltige Hypothek mit in die Saison 2026 nehmen. Der 35-jährige Engländer unterlag Landsmann Andrew Gilding.

Dobey hatte bei den vergangenen drei Titelkämpfen jeweils das Viertelfinale erreicht. Vor einem Jahr schaffte er es sogar bis ins Halbfinale.

Auch Gilding wirkte trotz des überraschenden Sieges und des höchsten Averages, den er je bei seinen sieben Teilnahmen auf der WM-Bühne spielte (99,01) nicht vollends zufrieden. „Der Sieg war ja eigentlich nur mein zweites Ziel“, so der kauzige Glatzkopf: „Ich will unbedingt den Neun-Darter. Aber jetzt habe ich ja noch mal nach Weihnachten die Chance.“

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So wie Stephen Bunting, der dem Favoritenfluch zum Abschluss des Abends trotzte und mit dem Inder Nitin Kumar keinerlei Probleme hatte.

Darts-WM 2026, Ergebnisse, 2. Runde

  • Ryan Searle (ENG/20) – Brendan Dolan (NIR) 3:0 (3:1, 3:0, 3:1)
  • Andreas Harrysson (SWE) – Motomu Sakai (JPN) 3:0 (3:2, 3.1, 3:2)
  • Dirk van Duijvenbode (NED/29) – James Hurrell (ENG) 2:3 (3:1, 0:3, 1:3, 3:1, 1:3)
  • Dave Chisnall (ENG/21) – Ricardo Pietreczko (D) 2:3 n.V. (1:3, 1:3, 3:1, 3:0, 2:4)
  • Michael Smith (ENG/28) – Niels Zonneveld (NED) 1:3 (1:3, 3:1, 2:3, 0:3)
  • Chris Dobey (ENG/8) – Andrew Gilding (ENG) 1:3 (3:2, 0:3, 1:3, 2:3)
  • Stephen Bunting (ENG/4) – Nitin Kumar (IND) 3:0 (3:1, 3:0, 3:1)

Wenn Lutz Wöckener nicht gerade irgendeinen Sport im Selbstversuch ausprobiert, schreibt er über Darts und Sportpolitik, manchmal aber auch über Abseitiges wie Fußball.

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