Emma Aicher riss begeistert die Arme nach oben und strahlte über das ganze Gesicht. Die deutsche Ski-Hoffnung hat die Stars in der zweiten Abfahrt von St. Moritz düpiert und ihren dritten Weltcup-Sieg gefeiert. Das 22 Jahre alte Top-Talent des deutschen Alpin-Teams ließ bei dem Rennen in der Schweiz überraschend auch Lindsey Vonn hinter sich.

Die US-Amerikanerin, die in der Abfahrt am Freitag zu ihrem ersten Weltcup-Erfolg seit fast acht Jahren gerast war, wurde Zweite mit einem Rückstand von 0,24 Sekunden. Auf Platz drei lag die italienische Olympiasiegerin von 2018, Sofia Goggia. Ihr fehlten 0,29 Sekunden. Aichers Teamkollegin Kira Weidle-Winkelmann verpasste die Top Ten. Sie wurde am Ende 14.

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„Ich bin sehr zufrieden, habe versucht, es einfach laufen zu lassen“, sagte Aicher nach ihrer Fahrt in der ARD. „Es macht mir einfach Spaß, Ski zu fahren.“ Lob gab es auch von der 41-jährigen Vonn: „Emma ist gut gefahren, ich habe viel zu viele Fehler gemacht.“ Für Aicher ist es der zweite Podestplatz in dieser Saison nach Rang drei im Slalom im finnischen Levi Mitte November.

Es mache einfach „sehr, sehr viel Spaß“, Aicher beim Fahren zuzuschauen, sagte Ex-Skistar Felix Neureuther in seiner Rolle als TV-Experte. Wie schnell und mit welcher Leichtigkeit sich die in Schweden geborene Allrounderin von einer Disziplin auf die andere umstellen könne, sei „unfassbar“.

Erster Weltcup-Sieg von Aicher ebenfalls in der Abfahrt

Aicher gilt schon seit Jahren als die große Zukunftshoffnung im deutschen Alpin-Team. Bei der WM 2021 war sie ohne jegliche Weltcup-Erfahrung auf der großen Ski-Bühne aufgetaucht und hatte mit der Mannschaft Bronze in Cortina d'Ampezzo geholt.

Ihren ersten Weltcup-Sieg hatte Aicher erst im März gefeiert – ebenfalls in der Abfahrt. Damals gewann sie im norwegischen Kvitfjell. Im selben Monat gelang ihr der zweite Coup beim Super-G im italienischen La Thuile. Die gebürtige Schwedin ist eine der wenigen Vielfahrerinnen im Weltcup-Zirkus, startet in allen Disziplinen. Die Speed-Disziplinen hatte Aicher aber zuletzt kaum trainiert, wie sie im Interview zugab. Einen Tag Super-G habe sie zuletzt in den USA trainiert, dazu kam eine Woche Training im Herbst in Chile.

Aichers Sieg ist ein weiteres starkes Zeichen mit Blick auf die Olympischen Winterspiele im Februar in Italien. Nach Silber im Teamwettbewerb von Peking 2022 dürfte Aicher diesmal auch um eine Einzelmedaille mitfahren. In der ersten der beiden Abfahrten in St. Moritz war sie Fünfte geworden.

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