Frederik Svane hat beim Schach-Weltpokal in Indien für eine deutsche Sensation gesorgt. In der dritten Runde warf der Lübecker den Weltmeister und Lokalmatadoren Dommaraju Gukesh aus dem Turnier. „Es ist immer noch ein wenig surreal“, sagte Svane dem „Spiegel“: „Ich war mir zwar vor dem Match sicher, dass ich gewisse Chancen habe, besonders wenn es in den Tiebreak geht. Gukesh aber in dem klassischen Format zu schlagen, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.“

Gukesh gilt als Wunderkind seines Sports, wurde im Dezember 2024 mit 18 Jahren jüngster Schachweltmeister der Geschichte. Aktuell steht er nach einem durchwachsenen Jahr auf Platz neun der Weltrangliste. Svane widerum rangiert nur auf Platz 85.

Im ersten Spiel hatten sich Gukesh und Svane noch Unentschieden getrennt. In der entscheidenden zweiten Partie machte der Deutsche dann den Nachteil wett, mit den schwarzen Figuren zu spielen. Dabei profitierte er auch von einem Fehler seines Gegners mit einem seiner Turmfiguren. „Eine für mich wirklich bizarre Entscheidung“, kommentierte Svane: „Danach war es im Prinzip einfach zu spielen, da machte es auch nicht mehr den großen Unterschied, ob ich jetzt gegen Gukesh oder einen anderen Großmeister spiele.“

Vier Deutsche noch dabei

In der Runde der letzten 32 trifft Svane nun auf den armenischen Großmeister Schant Sargsjan, die Nummer 50 der Weltrangliste, und darf weiter von einem Startplatz für das Kandidatenturnier zur WM träumen. Die besten drei Spieler qualifizieren sich für das Turnier im kommenden Frühjahr, bei dem unter acht Qualifizierten der Herausforderer für Weltmeister Gukesh ausgespielt wird.

Schon dabei aus deutscher Sicht ist Matthias Blübaum. Der 28-Jährige qualifizierte sich im September als Zweiter beim Turnier Grand Swiss. „Es ist eine riesige Überraschung auch für mich selbst, ich habe damit nicht gerechnet. Und natürlich ist es ein großer Erfolg“, sagte Blübaum zuletzt im Interview mit WELT.

Blübaum gehört wie Svane zu den vier Deutschen, die sich für die 4. Runde des Weltpokals qualifiziert haben. Er trifft jetzt im deutsch-deutschen Duell auf Alexander Donchenko. Die größten Chancen auf einen Platz für das Kandidatenturnier werden Vincent Keymer ausgerechnet. Der Weltranglistenvierte hatte den Einzug über das Grand Swiss als Vierter knapp verpasst. Jetzt steht er ebenfalls in der Runde der letzten 32, sein Gegner steht noch nicht fest. Weiter geht es für die Deutschen am Dienstag.

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