Die im Januar aus der Gefangenschaft der islamistischen Hamas entlassene ehemalige israelische Geisel Emily Damari hat die Entscheidung über den Ausschluss der Fußballfans von Maccabi Tel Aviv vom Europacup-Spiel bei Aston Villa scharf kritisiert. „Ich bin zutiefst schockiert über diese unerhörte Entscheidung, mir, meiner Familie und meinen Freunden den Besuch eines Aston-Villa-Spiels in Großbritannien zu verbieten“, schrieb die Frau, die sich als eingefleischter Maccabi-Fan bezeichnete, auf der Plattform X.

Fußball bringe Menschen unabhängig von ihrem Glauben, ihrer Hautfarbe oder Religion zusammen, so Damari, die auch die britische Staatsangehörigkeit besitzt. „Diese widerliche Entscheidung bewirkt genau das Gegenteil. Schämt euch!“ Es sei, als würde man ein großes Schild an ein Stadion hängen, auf dem stehe „Juden verboten!“, schrieb Damari und fragte: „Was ist aus Großbritannien geworden, wo unverhohlener Antisemitismus zur Normalität geworden ist? Was für eine traurige Welt, in der wir leben.“

Fans von Maccabi Tel Aviv dürfen aus Sicherheitsgründen nicht das Europa-League-Spiel am 6. November bei Aston Villa besuchen. Die Anweisung dazu sei von der für die Ausstellung von Sicherheitszertifikaten für jedes Spiel im Villa Park verantwortlichen Sicherheitsberatungsgruppe (SAG) gekommen, teilte der englische Premier-League-Klub mit.

Der Verein sowie die Europäische Fußball-Union Uefa seien am Nachmittag von der Entscheidung informiert worden, dass keine Auswärtsfans zugelassen werden. Die Polizei der West Midlands habe demnach Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit außerhalb des Stadions, da mit möglichen Protesten zu rechnen sei.

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer kritisierte den Ausschluss. „Das ist die falsche Entscheidung“, schrieb der 63 Jahre alte Politiker beim Portal X. „Wir werden Antisemitismus auf unseren Straßen nicht tolerieren.“ Aufgabe der Polizei sei es, „dafür zu sorgen, dass alle Fußballfans das Spiel genießen können, ohne Angst vor Gewalt oder Einschüchterung haben zu müssen.“

Geraint Ellis, Starmers Sprecher, erklärte, dass der Premierminister über den Ausschluss „verärgert“ sei. Die Regierung arbeite mit Hochdruck daran, die Entscheidung rückgängig zu machen. Ellis sagte, dass es ein Treffen zwischen hochrangigen Beamte und der Polizei geben werde.

Die Regierung werde „alles in ihrer Macht Stehende tun, um dieses Problem zu lösen“, sagte Ian Murray, Staatsminister im Ministerium für Kultur, Medien und Sport, zuvor. Er erklärte, Kulturstaatssekretärin Lisa Nandy werde „sich heute mit dem Innenministerium und anderen Beteiligten treffen, um zu versuchen, eine Lösung zu finden“.

„Die Sicherheit steht bei allen Entscheidungen an erster Stelle“

Die Uefa verwies auf die Zuständigkeit der lokalen Behörden. „Die Uefa möchte, dass die Fans in einer sicheren und einladenden Umgebung reisen und ihre Mannschaft unterstützen können“, hieß es in einer Stellungnahme. Deshalb seien Klubs und die zuständigen Behörden aufgerufen, sich auf die Umsetzung geeigneter Maßnahmen zu einigen, um dies zu ermöglichen.

In der Stellungnahme von Aston Villa, heißt es: „Der Verein steht während des gesamten Prozesses im ständigen Dialog mit Maccabi Tel Aviv und den lokalen Behörden. Die Sicherheit der Fans und der Anwohner steht bei allen Entscheidungen an erster Stelle.“

Im Fußball, aber auch in anderen Sportarten gab es zuletzt immer wieder propalästinensische Proteste bei Sportereignissen mit israelischer Beteiligung. Hintergrund ist das israelische Vorgehen im Gazastreifen. Auch nach der Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas zu einem Waffenstillstand haben sich die Wogen nicht gänzlich geglättet.

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