Ende Juli verunglückt die ehemalige Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier beim Bergsteigen tödlich. Laut ihres Vaters wird ihre Leiche nicht mehr geborgen. Eine Bergungsmission fand keine Leiche am Unfallort, Profibergsteiger Thomas Huber hat eine Erklärung dafür.

Der Leichnam der im Sommer im Karakorum-Gebirge in Pakistan verunglückten Bergsteigerin Laura Dahlmeier wird nicht mehr geborgen. Dies bestätigte Andreas Dahlmeier, der Vater der ehemaligen Spitzenbiathletin, dem Magazin "Spiegel". "Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht. Aber es war nicht möglich, sie zu holen", sagte Vater Dahlmeier. "Somit bleibt Laura am Berg zurück. Es besteht keine Chance, sie noch zu bergen."

Die 31-jährige Dahlmeier war Ende Juli beim Abstieg vom Laila Peak im Norden von Pakistan ums Leben gekommen. Die zweifache Biathlon-Olympiasiegerin und siebenmalige Weltmeisterin war mit ihrer Seilpartnerin unterwegs, als sie auf einer Höhe von 5700 Metern von Steinschlag getroffen wurde. Nach dem Unglück war es wegen der gefährlichen Verhältnisse am Berg unmöglich, zur Unfallstelle vorzudringen.

Huber: "Laura war nicht mehr an der Unfallstelle"

Auf Wunsch der Eltern von Laura Dahlmeier hatte daraufhin im September der Berchtesgadener Profibergsteiger Thomas Huber, der die ehemalige Weltklasseathletin gut kannte, gemeinsam mit dem US-Alpinisten Tad McCrea einen Bergungsversuch unternommen.

Das Magazin "Spiegel" sprach nun auch mit Huber über den Einsatz. Der Bergsteiger berichtete, dass sich der Leichnam Dahlmeiers nicht mehr an der Unfallstelle befunden habe.

"Ich wusste genau, wohin wir gehen mussten, um den optimalen Blick zu haben. Wir hatten ein Spektiv mit 30-facher Vergrößerung dabei, mit dem wir das Gelände absuchten, außerdem eine Drohne. Wenn wir Laura gefunden hätten, wären wir in die Wand gestiegen und hätten sie geborgen. Wie erwartet, war Laura aber nicht mehr an der Unfallstelle", sagte Huber.

Dahlmeiers Leiche wohl in Gletscherspalte

Laut des Magazins vermutet Huber, dass der Leichnam Dahlmeiers die Gipfelwand hinuntergestürzt sei und nun in einer Gletscherspalte am Fuß der Wand liegen würde. Huber und McCrea inspizierten auch alle infrage kommenden Gletscherspalten. "Wir wollten alle Möglichkeiten prüfen und absuchen, wo sie sein könnte. Wir suchten alle Spalten ab, kletterten in ein großes Eisloch, aber wir haben keine Spuren gefunden."

Es sei davon auszugehen, so Huber, dass der Körper von Laura Dahlmeier in einer der Gletscherspalten inzwischen von den Gesteinsmassen, die jeden Tag vom Berg herunterfallen, begraben wurde. Nach Angaben ihres Managements hatte Dahlmeier verfügt, dass im Fall ihres Todes ihr Leichnam nicht geborgen werden solle, falls sich Helfer bei der Bergung in Lebensgefahr begeben würden.

Thomas Huber hat den Eltern Aufnahmen von dem Ort gezeigt, an dem ihre Tochter vermutlich liegt. Man habe dort einen Blick auf ein riesiges Gletschertal und ein Bergpanorama mit drei Achttausendern. "Es ist ein wunderschöner Ort, wo Laura jetzt ihre Ruhe findet", sagte Huber.

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