Über einen anonymen Instagram-Account wird David Raum übelsten Beleidigungen ausgesetzt. Der deutsche Nationalspieler nimmt das nicht kommentarlos hin, sondern teilt einen Screenshot der Hassnachrichten.

Auf der Rückkehr von den WM-Qualifikationsspielen in den Bundesliga-Alltag wollte David Raum vermutlich nur ein paar Nachrichten auf Instagram beantworten, wie sie wohl bei allen DFB-Stars regelmäßig eintrudeln. Glückwünsche zu den beiden wichtigen Siegen gegen Luxemburg (4:0) und in Nordirland (1:0) zum Beispiel, gerade der Erfolg in Belfast war schwer erkämpft. Raum hatte mit viel körperlichem Einsatz dazu beigetragen. Und so hat es die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann jetzt wieder selbst in der Hand, das Ticket zur Mega-WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada schon im November zu buchen und den Umweg über die Playoffs zu vermeiden.

Doch zwischen die positiven Reaktionen mischte sich auch mindestens ein Account, der den Kapitän von Rasenballsport Leipzig aufs Übelste beleidigte. Was Raum offensichtlich nicht einfach herunterschlucken oder ignorieren wollte – sondern ganz bewusst öffentlich machte. Indem er einen Screenshot der Hassnachrichten in seiner Instagram-Story teilte.

"Deine Eltern hätten dich abtreiben sollen", steht darin, dazu kommt mit "Schwuchtel" eine schwulenfeindliche Beleidigung, außerdem wird der 29-Jährige als "Missgeburt" verunglimpft. Außerdem solle er sich "aus der Nationalmannschaft verpissen", dort hätten Fußballer des sächsischen Bundesligisten mit Red-Bull-Förderung nichts zu suchen.

DFB geht konsequent gegen Hetze vor

Raum geht auf all diese erbärmlichen Ausfälle gar nicht groß ein, wünscht dem Autoren bzw. der Autorin schlicht "gute Besserung". Denn der Account, von dem die Nachrichten offenkundig stammen, ist anonym, ein Name wird dort nicht genannt. Das private Instagram-Konto "stolze_mama1988" hat nur einen nicht öffentlich einsehbaren Beitrag gepostet, folgt nur 30 anderen Accounts und hat selbst nur einen einzigen Follower. Dort, wo üblicherweise der Name steht, prangt einzig "Nur die AfD".

Ob der Deutsche Fußball-Bund juristisch auf den Angriff gegen seinen Nationalspieler reagieren wird, bleibt abzuwarten. Nach der bitteren 0:2-Niederlage zum Auftakt der WM-Quali in der Slowakei hatte der DFB diverse potenziell strafrechtlich relevante Äußerungen wie in solchen Fällen inzwischen üblich an die Staatsanwaltschaft übermittelt.

Im Mai 2024 hatten sich der DFB, die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zusammengetan, um gegen "Hate Speech" vorzugehen. Gegen entsprechende Hetze wird konsequent Strafanzeige erstattet. Die Verbände arbeiten dabei mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main zusammen, der DFB bereits seit 2023.

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