In Sachen TV-Präsentation hat sie längst schon eine gewisse Routine erlangt: Laura Wontorra moderiert nicht nur Formate wie „Grill den Henssler“, sondern ist auch als RTL- und DAZN-Moderatorin im Sport gefragt. Im Interview verrät die Tochter der Redakteurin Ariane und des Moderators Jörg Wontorra, wie sie das alles bewältigt.

Frage: Frau Wontorra, Ihr Vater Jörg erwähnte kürzlich, dass Sie Lust auf die „Doppelpass“-Moderation hätten. Durch den Sport1-Talk führte er von 2004 bis 2015. Was reizt Sie daran?

Wontorra: Ich war schon ein paar Mal zu Gast – und bestimmt hundert Millionen Mal vor dem Fernseher dabei. Das ist einfach eine Kultsendung. Wer weiß, was die Zukunft bringt? Momentan bin ich mit meinen Aufgaben sehr glücklich und muss eher ein bisschen reduzieren, statt noch mehr dazuzunehmen.

Frage: Die Nationalmannschaft gehört bei RTL jetzt seit September zu Ihren Einsatzgebieten. Wie gehen Sie mit dem Erwartungsdruck durch das Publikum bei Interviews mit Bundestrainer Julian Nagelsmann um?

Wontorra: Ich sehe mich da immer als Sprachrohr der Zuschauer. Diese Verantwortung ist mir sehr bewusst. Aber ich mag Druck, da entstehen oft die besten Dinge, weil alle hoch konzentriert sind. Ein Satz, den ich liebe, stammt von Billie Jean King: „Pressure is a privilege (Druck ist ein Privileg).“

Frage: Kürzlich merkte man bei ­Moderatorin Katharina ­Kleinfeldt wieder, wie sehr Versprecher öffentlich diskutiert werden. Sie hielt den Bremer Marco Friedl für einen Frankfurter. Ist der Shitstorm bei solchen Fehlern inzwischen zu übertrieben?

Wontorra: Fehler sind menschlich. Wichtig ist, wie man damit umgeht – und ich finde, Katharina hat das im Nachgang echt cool gemacht.

Frage: Wie Ihr Vater im Jahr 2000 für Premiere World – heute Sky – moderieren Sie jetzt die Bundesliga-Konferenz: Wie waren die ersten Male im Einsatz für DAZN?

Wontorra: Das Feedback der Fans hat mich total gefreut, besonders zu den Live-Kommentaren der Zusammenfassungen. Und dass wir die Konferenz inzwischen direkt vom Spielfeldrand senden. Das ist schon etwas ganz Besonderes.

Frage: Sie werden durch die Konferenz in der Bundesliga gut herumkommen. Wie viele Stadionpunkte haben Sie inzwischen gesammelt – und wo möchten Sie unbedingt noch hin?

Wontorra: Oh je, das ist kaum noch zu zählen, aber wir kratzen bestimmt schon an der 100. Ein ganz großer Traum wäre ein Spiel in der „La Bombonera“ (Stadion von Boca Juniors in Buenos Aires, d. Red.). Ich war im Januar dort und habe das Stadion besichtigt, aber leider ohne Spiel.

Frage: Welche Sportereignisse würden Sie am liebsten noch moderieren?

Wontorra: Ich erzähle es immer wieder gern: 2008 habe ich direkt nach dem Abi als Praktikantin im Deutschen Haus bei den Olympischen Spielen gearbeitet. Das hat mich nachhaltig geprägt. Teil einer Olympiaberichterstattung zu sein, ist bis heute einer meiner größten Träume.

Frage: Welche Show aus der TV-­Geschichte hätten Sie gern moderiert?

Wontorra: „Wetten, dass..?“! Diese Mischung aus Herausforderungen, sportlichen Aufgaben, Stars und Musikacts. Für mich hat sich das immer wie eine riesige Mehrgenerationen-Party angefühlt.

Frage: Welchen Spieler und welchen Trainer könnten Sie sich als Experten am besten vorstellen?

Wontorra: Thomas Müller und Jürgen Klopp in einer Expertenrunde – das wäre der absolute Oberhammer! Think big, sage ich da nur.

Frage: In Ihrer seltenen Freizeit sieht man Sie bei Instagram auf dem Golfplatz. Wie sind Sie dort – verbissen oder entspannt?

Wontorra: Wahrscheinlich der einzige Ort, an dem ich mal nicht ehrgeizig bin – sehr zum Leidwesen meines Vaters. Ich denke mir: Im Job muss ich so viel geben, da ist es beim Golf völlig egal, ob der Putt sitzt oder nicht. Das ist meine ganz persönliche Work-Life-Balance.

Das Interview wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, „Bild“, „Sport Bild“) erstellt und zuerst in der „Sport Bild“ veröffentlicht.

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