Sechs Spiele, sechs Siege, 25:3 Tore – die Bayern ziehen in dieser Saison mal wieder mit der Schrotflinte durch den Bundesliga-Streichelzoo. Selbst eine aufregende Mannschaft wie Eintracht Frankfurt hat dem Rekordmeister beim 0:3 (0:2) im Topspiel am Samstagabend nichts entgegenzusetzen.

Nach 15 Sekunden fingen sich die Hessen das erste Gegentor, nach einer knappen halben Stunde dann den zweiten Treffer. Der Rest war ein Schaulaufen der Gäste, die noch Latte wie Pfosten trafen und durchaus höher hätten gewinnen können.

Nun stehen zehn Pflichtspielsiege zum Start auf dem Konto, dies haben selbst die Bayern in ihrer langen und erfolgreichen Geschichte noch nie geschaffte. Es ist beeindruckend, was Trainer Vincent Kompany da auf die Beine stellt, für die Liga aber auch alarmierend – die nächste langweilige Saison ohne Titelkampf steht bevor. Lothar Matthäus sagt es offen: „Die Bayern sind für die Bundesliga eine Nummer zu groß.“

Bereits am nächsten Spieltag können sie dafür den finalen Beweis antreten, wenn sie im eigenen Stadion Borussia Dortmund empfangen. Obwohl der BVB noch unbesiegt ist, liegt er bereits vier Punkte hinter den Bayern auf Rang zwei. Das drittplatzierte Team RB Leipzig hatten die Münchner ja bereits mit 6:0 abgefertigt.

Bevor die Sterne des Südens da draußen jetzt wehklagen: Ja, es stimmt, die Bayern können nichts dafür, dass sie über Jahrzehnte besser gearbeitet haben als die anderen und müssen sich nicht dafür rechtfertigen, dass sie von Sieg zu Sieg eilen. Und dennoch dürften sich auch sie über einen ordentlichen Wettbewerb freuen, in dem es keinen Titelmonopolisten gibt. Doch welche Wege dahin gäbe es denn?

1. Eine B-Mannschaft für die Bundesliga

Sind wir mal ehrlich: Dass der Gewinn der Deutschen Meisterschaft für die Bayern und ihre Fans noch ein großes Ding ist, glaubt ihnen außerhalb Münchens niemand mehr. Der Titel, der wirklich zählt, ist der in der Champions League. Dort läuft der Klub aber der Musik in jüngerer Vergangenheit hinterher, seit dem bislang letzten Triumph 2020 wurde nur einmal das Halbfinale erreicht. Also: Die Stars für Dienstag und Mittwoch schonen und am Wochenende überwiegend die Jugend und Reserve aufs Feld schicken.

2. Auf das nächste Trainer-Märchen warten

Die unrealistischste Variante: Eine potenzielle Spitzenmannschaft findet einen hochbegabten jungen Trainer, der eine schlagkräftige Truppe zusammenstellt, welche sich dann von der Konkurrenz (Bayern!) nicht sofort auseinander kaufen lässt und ganz überraschend Meister wird. Aber solch ein Märchen gibt es offenbar maximal alle zehn Jahre. Nach Klopp (2012/13) und Alonso (2024) braucht es bei dieser Variante also wahrscheinlich ordentlich Geduld.

3. 50+1 abschaffen

Die Bundesliga ist die einzige große Fußball-Liga, welche die Übernahme von Klubs durch Investoren unterbindet. Sie ist gleichzeitig die einzige Liga, die von einem einzigen Klub derart sportlich und finanziell dominiert wird. Der Zusammenhang ist offensichtlich. Die 50+1-Regel hat ihre guten Seiten wie Mitbestimmung der Mitglieder und soziale Verantwortung. Ein traditionelles Argument für ihr Dasein ist durch die Dominanz der Bayern aber längst widerlegt: die Wettbewerbsintegrität.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke