Frustrierte Gladbach-Fans zählen "virkungslose" Führung heftig an
Bei Borussia Mönchengladbach brennt sportlich der Baum. Nach der irren 4:6-Niederlage zu Hause gegen Eintracht Frankfurt sind die Anhänger der Borussia frustriert. Da auch der Trainerwechsel nur wenig gefruchtet hat, stehen nun allerdings andere Personen im Fokus des Fan-Frusts.
"Immerhin hat Don Rollo in der zweiten Halbzeit noch 1,2,3,4 Tore von seiner Mannschaft gesehen." Den Gag, den Florian Neuhaus im Sommer unfreiwillig mit seinem "Ballermann-Video" losgetreten hat, fängt niemand mehr ein - da können sie in Mönchengladbach noch so viele Trainer entlassen, wie sie wollen. Nach der irren 4:6-Niederlage am Samstag zu Hause gegen Eintracht Frankfurt - nach einem zwischenzeitlichen 0:6 - sind die Anhänger der ehemals so legendären Fohlenelf immer noch richtig sauer. Doch nach dem Trainerwechsel stehen nun ganz andere Personen im Fokus des Fan-Frusts.
"Ich kann diese ganzen Phrasen nicht mehr hören. Virkungslos und Bonhof müssen weg", hört man seit dem Wochenende nun umso öfter und intensiver aus dem Umfeld des mehrfachen deutschen Meisters früherer Tage. Die Anhänger der Borussia, die eigentlich mit dem Rauswurf des unglücklich agierenden Trainers Gerardo Seoane ruhiggestellt werden sollten, haben sich nun mehrheitlich auf den Geschäftsführer Sport, Roland Virkus, eingeschossen.
Doch da dieser von seinem Präsidenten Rainer Bonhof letzte Woche in einem denkwürdigen und viel beachteten DAZN-Interview ("Er hat bis jetzt sehr gute Entscheidungen getroffen. Der Roland macht einen guten Job und hat das diese Saison auch hingekriegt") Rückendeckung bekam, rückt nun auch Bonhof selbst in die Kritik der Fans.
"Geiler Job" von Seoane?
In dem TV-Gespräch hatte der Präsident der Borussia auch noch das lange Festhalten am ehemaligen Trainer mit Worten verteidigt, die nicht nur die Anhänger, sondern auch viele Beobachter der Borussia irritiert zurückgelassen haben: "Der Gerardo hat einen geilen Job gemacht und hat viele junge Spieler rausgebracht." Die Sätze von Rainer Bonhof haben nicht nur für viel Kopfschütteln im Umfeld des Traditionsvereins gesorgt, sondern auch das schale Gefühl einer gewissen Orientierungslosigkeit innerhalb der Führung des Klubs bei den Fans hinterlassen. Eine schwierige Lage, in die sich die Borussia da in den letzten Wochen und Monaten selbst hineinmanövriert hat und die vermutlich nur mit einer gewissen Entscheidung aufzulösen ist.
Das viel zu lange Festhalten am alten Trainer, obwohl man wusste, dass man mit Altlasten in die neue Saison gehen würde und die Zusammenstellung des aktuellen Kaders haben viel Vertrauen vor allem in die Arbeit des Sportdirektors Roland Virkus verspielen lassen. Und dann kam auch noch das Video von Florian Neuhaus dazu, in dem die Worte vom "schlechtesten Manager der Welt" fielen.
Worte, die nicht mehr einzufangen sind und noch lange nachhallen werden, weil sie offensichtlich auch auf einen fruchtbaren Boden fielen. Da kann es nicht verwundern, dass die frustrieten Anhänger mittlerweile in immer größerer Zahl fordern: "Rollo tu uns und vor allem dir einen Gefallen, und dank ab. Die personifizierte Lethargie, Borusse hin oder her. Dieser Verein braucht so sehr frischen Wind und Reibung wie nie zuvor!"
"Don Rollo in 1,2,3,4 Tagen weg!"
Nach der Partie gegen Eintracht Frankfurt hatte Virkus noch seinem neuen Trainer Eugen Polanski den Rücken gestärkt. Er tat dies auch, weil die Fans Polanski als einzigen Akteur nach dem Spiel feierten. Virkus daraufhin: "Das haben wir natürlich wahrgenommen, es zeigt uns: Da kommen wir nur zusammen raus." Und der Sportchef der Borussia versprach noch: "Eugen bekommt eine faire Chance."
Doch ob die Gladbacher tatsächlich länger in dieser Konstellation arbeiten werden und "zusammen" aus dieser verzwickten Lage versuchen herauszukommen, wird vermutlich nicht mehr alleine nur an dem Verbleiben von Polanski liegen. Denn spätestens seit Samstag ist auch Roland Virkus angezählt - oder wie es ein Fan im Internet ausdrückte: "Don Rollo in 1,2,3,4 Tagen weg!"
Rainer Bonhof wird wissen, dass sich dieser aufbrausende Wind ganz schnell noch stärker in seine Richtung drehen wird, sollte es nicht bereits am nächsten Sonntag gegen den SC Freiburg mit einem Sieg für den VfL klappen. Vermutlich wird man in Mönchengladbach dieses Spiel noch abwarten. Denn danach ist erst einmal Länderspielpause. Man hat also noch 1, 2, 3, 4 Wochen Zeit. Doch schon jetzt kann man prognostizieren: Den Fluch des Neuhaus-Videos werden sie in Mönchengladbach wohl nicht ohne einen Personalschnitt auf Führungsebene beenden können. Dafür ließen die (ehrlichen) Worte einfach zu tief ins Innere des Klubs blicken.
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