Die deutschen Volleyballer wahren bei der WM auf den Philippinen ihre Chance auf das Achtelfinale. Das Team um Kapitän Georg Grozer setzt sich gegen Chile mit 3:0 durch, steht nach der Auftaktniederlage gegen Bulgarien aber weiter unter Zugzwang.

Georg Grozer riss die Arme in die Luft und schrie seine Freude heraus. Als der letztendlich überraschend zittrige Pflichtsieg gegen Chile besiegelt war, hüpften der Kapitän und seine Teamkollegen auf und ab - die Erleichterung war bei allen spürbar. Mit dem 3:0 (25:17, 25:23, 25:21) gegen den vermeintlichen Underdog wahrten die deutschen Volleyballer bei der WM auf den Philippinen ihre Chance auf das Achtelfinale, doch nach der Auftaktniederlage gegen Bulgarien steht das DVV-Team weiter unter Zugzwang.

"Es war ein Schritt nach vorne in allen Bereichen. Das Wichtigste war, das Spiel heute zu gewinnen. Ein 3:0 war das, was wir wollten", sagte Zuspieler Jan Zimmermann. Großen Anteil daran hatte Grozer als bester Scorer für die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) mit 19 Punkten. "Es war wichtig, das Georg heute ein gutes Spiel hatte. Er ist immer wichtig für uns", erklärte Zimmermann: "Nun freuen wir uns auf unser erstes kleines Finale."

Denn zum Abschluss der Gruppenphase wartet am Mittwoch (15 Uhr/sportstudio.de) in Slowenien der auf dem Papier stärkste Gegner. Dabei wiegt die Hypothek aus dem 0:3 zum Start gegen Bulgarien am vergangenen Samstag schwer, die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski ist zum Siegen verdammt. Nur der Gruppenerste und -zweite ziehen in die K.-o.-Phase ein.

"Nach dem ersten Satz waren wir ein bisschen zu ruhig"

Gegen Chile war das DVV-Team von Beginn an bemüht, keine Zweifel am eigenen Vorhaben aufkommen zu lassen. Deutschland zwang die chilenische Annahme durch druckvolle Aufschläge immer wieder zu Fehlern, die unter anderem Grozer und Tobias Krick gleich für leichte Punkte am Netz nutzten. Vor allem gegen die schnellen Angriffe über die Mitte fand Chile kein Mittel. Moritz Reichert, der für Tobias Brand in die Anfangsformation gerückt war, sicherte den Satzgewinn.

In den zweiten Durchgang legten Grozer und Co. jedoch einen holprigen Start hin, im Block fand das deutsche Team keinen Zugriff, lief über weite Strecken einem Rückstand hinterher und setzte sich am Ende nur mit Mühe durch. "Nach dem ersten Satz waren wir ein bisschen zu ruhig", lautete das Fazit von Winiarski: "Wir müssen etwas aggressiver ins Spiel zurückkommen." Das gelang zunächst jedoch nicht. Deutschland fehlte es an der letzten Konsequenz im Angriff, zudem leistete sich das DVV-Team immer wieder Aufschlagfehler. Am Ende behielt die deutsche Mannschaft in einer umkämpften Partie aber die Nerven.

Eigentlich waren die DVV-Männer nach der Rückkehr zu den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr trotz eines Umbruchs durchaus selbstbewusst in die WM gestartet. "Wenn wir unser Potenzial ausschöpfen und mental stabil bleiben, dann ist eine Medaille drin", hatte Grozer im Interview mit dem Sportinformationsdienst gesagt. Der 40 Jahre alte Ausnahmeangreifer war bereits 2014 dabei gewesen, als sich die deutschen Volleyballer Bronze gesichert hatten - die bislang einzige WM-Medaille einer gesamtdeutschen Auswahl bei den Männern.

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