Der ehemalige HSV-Star Rafael van der Vaart traut dem Bundesliga-Rückkehrer im Duell mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern nicht viel zu. „Auf den HSV wartet eine schwere Aufgabe“, sagte er in einem Interview mit „ran“: „Alles unter fünf Gegentoren wäre aus meiner Sicht gut.“

Die Hamburger müssen am Samstag (18.30 Uhr/Sky) im Abend-Topmatch des dritten Spieltags in München antreten. Nach einem 0:0 zum Auftakt bei Borussia Mönchengladbach hatte der HSV im brisanten Stadtduell 0:2 daheim gegen den FC St. Pauli verloren. Die Münchner starteten mit einem 6:0 gegen RB Leipzig und einem 3:2 beim FC Augsburg.

„Das erste Bundesliga-Spiel nach dem Aufstieg war ordentlich. Gegen St. Pauli hatte der HSV aber wieder Zweitliga-Niveau“, sagte van der Vaart: „Natürlich ist jedes Spiel anders und jede Mannschaft hat es gegen den FC Bayern schwer. Aber es stimmt definitiv nicht positiv, wenn man zuvor zuhause gegen St. Pauli keine Chance hatte und nun nach München muss.“

Die Hamburger sollten es dort einfach genießen und lernen, ein ordentliches Spiel zu machen - und sie sollten hoffen, „dass es keine Packung gibt“, sagte der mittlerweile 42 Jahre alte Niederländer, der vom Sommer 2005 und Mitte 2012 jeweils für drei Jahre beim HSV gespielt hatte. Wie schwer es der HSV gegen die Bayern schon lange hat, belegt eine Statistik: Vor heimischer Kulisse erzielten die Münchner in den vergangenen acht Begegnungen mit dem HSV 50 Tore, mehr als sechs pro Partie im Schnitt.

Den letzten Punktgewinn gab es beim 0:0 im September 2014 im Volkspark. Danach folgten sieben Niederlagen mit 31 Gegentoren und nur einem einzigen eigenen Treffer. Den erzielte im Januar 2016 Aaron Hunt beim 1:2 in Hamburg. In München lauteten die Ergebnisse zuletzt 0:6, 0:5 und zweimal 0:8.

Für den aktuellen HSV-Trainer Merlin Polzin haben diese Zahlen aber nur wenig Aussagekraft: „Wir hatten wenig Einfluss auf die Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind. Aber wir freuen uns darauf, die Zukunft neu gestalten zu können“, sagte der Coach des Aufsteigers. Allerdings weiß der 34-Jährige um die aktuellen Kräfteverhältnisse: „Wir spielen bei der mit Abstand besten Mannschaft Deutschlands und einer der besten Mannschaften Europas.“

Letzter Sieg des HSV in München im April 2007

Noch länger muss in den Geschichtsbüchern zurückgeblättert werden, um einen HSV-Sieg in der bayerischen Landeshauptstadt zu finden. Rafael van der Vaart und Paolo Guerrero trafen im April 2007 zum 2:1. Nicht im Kader stand bei diesem letzten Highlight der damals 21 Jahre Bayern-Cheftrainer Vincent Kompany.

Der heute 39-jährige Belgier bestritt zwischen 2006 und 2008 insgesamt 51 Pflichtspiele für den HSV. An Kompanys Auftritte mit der Raute auf der Brust erinnert sich Polzin noch gut: „Ich habe ihn als Führungsspieler mit unglaublicher Mentalität gesehen“, sagte der HSV-Coach, der sich „extrem freut, ihn endlich kennenzulernen“.

Kimmich und Poulsen ehemalige WG-Freunde

Höchstens vor dem Fernseher dürften derweil Joshua Kimmich und Yussuf Poulsen den letzten HSV-Sieg in München verfolgt haben. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und der Mannschaftsführer der Hanseaten waren im April 2007 beide gerade einmal zwölf Jahre alt. Während ihrer gemeinsamen Zeit bei RB Leipzig (2013 bis 2015) bildeten Kimmich und Poulsen eine Wohngemeinschaft.

„Das war eine sehr geile Zeit, und ich glaube, das würde ‚Jo‘ auch bestätigen“, sagte Poulsen bei Sky. Die Zeit zu zweit sei aber nur kurz gewesen, so der Däne mit einem Lächeln. Kimmich hatte in Leipzig seine Frau kennengelernt „und deshalb hatten wir im letzten halben Jahr eine Dreier-WG“.

Ob die beiden am Samstag in der Allianz-Arena aufeinandertreffen, steht bis jetzt nicht fest. Der defensive Mittelfeldmann der Münchner stand bei den Auftaktsiegen gegen Leipzig (6:0) und den FC Augsburg (3:2) jeweils über die volle Distanz auf dem Platz, Angreifer Poulsen sammelte als Einwechselspieler beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach sowie beim 0:2 im Stadtderby gegen den FC St. Pauli als Einwechselspieler erst 50 Einsatzminuten.

In Sachen Aufstellung ließ sich Trainer Polzin nicht in die Karten blicken. So blieb auch offen, ob die späten Neuzugänge Luka Vuskovic und Fabio Vieira zu den Startelf-Kandidaten gehören könnten. Sambi Lokonga wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht im Kader stehen.

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