Mihambo äußert sich zu kritisch zu den Gentests
In der höchst sensiblen Gemengelage von sportlicher Chancengleichheit, gesellschaftspolitischer Aufregung und individueller Geschlechtsidentität präsentieren zwei Sportarten zur gleichen Zeit ähnliche Lösungen: Bei den Weltmeisterschaften im Boxen in Liverpool (ab 4. September) und in der Leichtathletik in Tokio (ab 13. September) dürfen nur Sportlerinnen in der Frauen-Kategorie starten, die sich einem sogenannten SRY-Gentest zur Bestimmung des biologischen Geschlechts unterziehen und das Ergebnis „weiblich“ vorweisen.
Beide Sportarten haben diesbezüglich eine Vorgeschichte, der Druck nach einer Reform war groß. Die neue Regelung wird kontrovers diskutiert, auch unter den Athletinnen. Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo sieht die verpflichtenden Gentests weiterhin skeptisch.
„Ich habe den Gentest schon gemacht. Ich habe auch schon mein Ergebnis. In dem Sinne ist es mir nicht schwergefallen“, sagte die 31-Jährige wenige Tage vor dem Start der WM in Tokio. Die Maßnahme sei aber nicht optimal gewesen, weder kurzfristig noch langfristig, „weil da einfach sehr viele Fragen offen bleiben“.
Der Test soll per Wangenabstrich oder Blutabnahme das Vorhandensein des Y-Chromosoms feststellen. Verbandspräsident Sebastian Coe hatte die Entscheidung mit dem Schutz des Frauensports und der Wahrung fairer Wettbewerbsbedingungen begründet.
Herausforderung für Verbände und Athleten
Mihambo wies darauf hin, dass das Themenspektrum in dieser Frage größer sei. Das könnten aber Humangenetiker, Ärzte oder Forscher besser erklären als sie, sagte die Olympia-Zweite von Paris. Zudem sei die Einführung des Tests sehr kurzfristig erfolgt.
„Es musste alles sehr kurzfristig organisiert werden, was zum einen schwer für die Verbände ist, aber auch eventuell für Athleten, die nicht aus Ländern kommen, in denen die Verbände stark genug sind, um das in der Kürze einfach zu stemmen“, sagt die 31-Jährige. Eine effiziente Möglichkeit wäre gewesen, in Tokio das Podium, die Top 8 oder Top 12 zu testen, sagte Mihambo, die 2021 in Tokio Olympiasiegerin geworden war.
ARD und ZDF übertragen die Weltmeisterschaften im Free-TV und wechseln sich dabei täglich ab. Zudem bieten die beiden öffentlich-rechtlichen Sender auch Livestreams in ihren Mediatheken an. Darüber hinaus zeigt Eurosport die Wettkämpfe an allen neun Tagen live im Fernsehen. Zudem gibt es auch einen Livestream auf der kostenpflichtigen Plattform Discovery+.
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