Verstappen lässt "alle blöd aussehen", McLaren ist "skandalös" fair
Der Große Preis der Emilia-Romagna bestätigt mal wieder, was sie sowieso alle wissen in der Formel 1: Max Verstappen ist ein Ausnahmefahrer, der lediglich von seinem überforderten Auto ausgebremst wird. Die Nachfolge des Serienweltmeisters fährt das McLaren-Duo untereinander aus - und da droht noch Stress.
Verstappen lässt sie "blöd aussehen"
Seinen Mentor musste Max Verstappen verbal ein wenig einfangen. Die Formel 1 werde gerade Zeugin einer "Wiedergeburt", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Der Weltmeister selbst schränkte lieber mal ein. "Es ist nicht so, dass wir jetzt plötzlich zurück sind", sagte Verstappen, "es kommt immer noch sehr auf die Strecke an." Zumindest in Monza allerdings erinnerte alles stark an den Verstappen der vergangenen Jahre, und warum sollte nicht noch mehr kommen? Es gebe noch ein paar Kurse, "die uns auch liegen sollten", zudem wisse man bei Red Bull mittlerweile einfach besser, wie sich das Potenzial aus dem Auto herauskitzeln lässt.
Der Rückstand auf WM-Spitzenreiter Oscar Piastri beträgt 94 Punkte, Verstappen selbst hat keine echte Chance mehr auf den nächsten Titel. Vielleicht wird er aber doch noch ein Faktor im WM-Kampf: Wenn er im McLaren-Duell regelmäßig als Störenfried auftritt. Mercedes-Boss Toto Wolff, den Verstappen oft genug geärgert hatte, jedenfalls war schon wieder bedient: "Es gibt wieder einen Fahrer, der alle anderen ein bisschen blöd aussehen lässt. Der Kreise um uns alle zieht", sagte der Österreicher voller Hochachtung.
McLarens Fairness könnte Ärger bringen
Beim Weltmeisterteam war man sich hinterher einig, aber irgendwie auch nicht. Die Boxencrew hatte Lando Norris einen Platzverlust eingebrockt, also wies das Team Oscar Piastri an, die Position wieder zurückzugeben. "Es war eine faire Entscheidung", erklärte Piastri mit etwas Abstand, aber der WM-Spitzenreiter sagte offenbar doch nicht alles, was er dachte. Im Teamfunk hatte er sich nämlich ein wenig widerwillig gezeigt, und "der Funk spricht für sich", sagte er später lächelnd. Die Schweizer Zeitung "Blick" schrieb von einer "skandalösen Teamorder".
Es ging am Ende lediglich um drei WM-Punkte, Piastri führt weiterhin deutlich, aber hier scheint doch Konfliktpotenzial zu schlummern. McLaren ist ausdrücklich auf Fairness bedacht, eine interne Rivalität wie zwischen Hamilton und Rosberg, Vettel und Webber, Senna und Prost soll gar nicht erst entstehen. Je näher die WM-Entscheidung allerdings rückt, desto schwieriger wird das wohl. Das dürfte interessant zu beobachten sein.
Demütiges Ferrari
Zu Zehntausenden verharrten die Fans lange nach dem Rennen auf der Zielgeraden in Monza und riefen nach Lewis Hamilton - auf dem Podest hatten sie ihn zuvor ja nicht bewundern dürfen. Irgendwann zeigte der Rekordweltmeister sich dann doch noch, wurde ausgiebig gefeiert und durfte sich geliebt und willkommen fühlen. Das dürfte guttun in einer Saison, in der ein sechster Platz beim Heimrennen schon ein "solider" Tag ist - weil auch das Auto einfach nicht mehr hergibt.
Bei Ferrari wittert man aber zumindest einen kleinen Aufschwung, für den Kampf um den Sieg müsse aber die Strecke mitspielen. "Vielleicht in Baku, Singapur und Las Vegas" habe man in diesem Jahr noch Chancen, sagte Hamiltons Kollege Charles Leclerc. Immerhin: Baku ist in zwei Wochen ja bereits der nächste Stopp.
Ausgebremster Hülkenberg
Auf die große Erlösung folgt für den Routinier bislang wenig Erfreuliches. Im Juli stand Nico Hülkenberg erstmals in 15 Jahren Formel 1 auf dem Podest, seither gab es nun aber vier Rennwochenenden ohne einen einzigen WM-Punkt. In Monza setzte ihn ein Problem mit der Hydraulik schon vor dem Start außer Gefecht, was schade war, weil der Sauber gut lief: Der junge Teamkollege Gabriel Bortoleto holte als Achter Zählbares. Nächster Versuch also in Baku, auch da sollte das Team laut Hülkenberg ein "gutes Paket" auf die Strecke bringen.
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