Rauswurf von Erik ten Hag – das sind die vier Kandidaten für die Nachfolge
In Leverkusen werden sie vermutlich noch oft an den Sommer 2025 zurückdenken. Zunächst wurde in Florian Wirtz mit einer vom FC Liverpool entrichteten Ablöse in Höhe 125 Millionen Euro der teuerste Transfer eines deutschen Fußballspielers umgesetzt, dann zerfiel nach und nach mit neun zusätzlichen Abgängen auch die weitere Mannschaft des Double-Gewinners von 2024 – und schließlich musste auch noch ein schwerer Fehler auf der Kommandobrücke korrigiert werden: Erik ten Hag, erst im Juli angetreten, wurde zu Wochenbeginn geschasst. Nie zuvor ist ein neuer Trainer in der Bundesliga, der erst zum Saisonstart seinen Posten übernommen hat, derart früh geflogen wie der Niederländer nun beim Werksklub vom Rhein.
„Wir hatten einfach das Gefühl, dass es in eine Richtung geht, die nicht die richtige ist“, sagte Sportgeschäftsführer Simon Rolfes zum Rauswurf. „Wir haben viele neue Spieler, und es ist wichtig, dass da Klarheit herrscht in vielen Punkten und die Richtung klar ist. Das haben wir in einigen Bereichen vermisst.“ Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, meinte Rolfes weiter. Ten Hag habe sein Aus überrascht und enttäuscht aufgenommen, das sei menschlich.
Die Aufräumarbeiten dürften noch eine Weile andauern, zunächst hat der Assistenztrainerstab die tägliche Arbeit auf dem Übungsplatz beim ambitionierten Champions-League-Teilnehmer übernommen. Aber im Hintergrund wird eifrig an einer neuen, namhaften Lösung gearbeitet. Vier Kandidaten scheinen derweil ganz vorn zu sein bei der Suche nach einem Nachfolger für den gleichermaßen glücklos wie überfordert wirkenden ten Hag.
Matthäus hat einen Favoriten
Nach Meinung von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus wäre Marco Rose ein überaus passender Kandidat für die Neubesetzung in Leverkusen. „Er kann eine Mannschaft mitnehmen und auch mit jungen Spielern arbeiten. Da ist ein Trainer auf dem Markt, der schon gezeigt hat, dass er Qualitäten hat. Marco wäre einer, der mir an der Seitenlinie in Leverkusen gut gefallen würde“, schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
Rose ist aktuell ohne Trainerjob und kennt die Bundesliga aus seinen Zeiten bei Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund und RB Leipzig bestens. Nach Sky-Informationen wurden in der vergangenen Woche allerdings auch erste Gespräche mit Barcelona-Legende Xavi geführt. Berichten zufolge sollen auch Roger Schmidt und Edin Terzic auf der Liste der potenziellen Kandidaten stehen.
Was alle vier gemeinsam haben: Sie stehen bei keinem Verein unter Vertrag, einer Verpflichtung stünde mithin keine Ablöseforderung eines abgebenden Klubs gegenüber. Rose wurde am 30. März in Leipzig gefeuert. Xavi ist nach seinem Aus in Barcelona seit 15 Monaten ohne neuen Verein, Schmidt, der Bayer schon einmal von 2014 bis 2017 trainierte, seit seiner Entlassung in Lissabon seit zwölf Monaten. Und Terzic fahndet nach seiner etwas überraschenden Demission in Dortmund im Sommer 2024 nach einer Neuanstellung.
Während die Trainersuche noch ein paar Tage andauern könnte, hat ten Hag die Führung des Meisterschaftszweiten der abgelaufenen Saison nach der Trennung scharf kritisiert. Obwohl sich das Aus bereits nach dem 3:3 in Bremen über das Wochenende angedeutet hatte, bezeichnete der Niederländer dies als „völlig überraschend“.
In einem von mehreren Medien zitierten Statement seiner Agentur schimpfte ten Hag demnach: „Sich nach nur zwei Ligaspielen von einem Trainer zu trennen, ist beispiellos. Ich habe diese Stelle mit voller Überzeugung und Energie angetreten, aber leider war das Management nicht bereit, mir die nötige Zeit und das nötige Vertrauen zu schenken, was ich zutiefst bedauere. Ich habe das Gefühl, dass dies nie eine Beziehung war, die auf gegenseitigem Vertrauen basierte“.
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