Der Saisonauftakt der Premier League macht es noch einmal deutlich: Der FC Liverpool muss ohne Diogo Jota auskommen. Das Spiel gegen den AFC Bournmouth steht im Zeichen des Gedenkens, auch die Spieler betonen das. Doch ein Fan setzt unnötige andere Prioritäten.

Am Denkmal für den verstorbenen Diogo Jota liegt ein Blumenmeer, im Stadion gedenken die Fans ihrem ehemaligen Spieler und dessen Bruder André Silva mit einer Schweigeminute und einer großen Choreografie: Der Saisonauftakt in der Premier League ist für den FC Liverpool überaus emotional verlaufen. Inmitten der Trauer konnten Team und Fans aber auch feiern: 4:2 (1:0) hieß es am Ende gegen den AFC Bournemouth - erfolgreicher Start in die Mission Titelverteidigung.

Die Liverpool-Fans ehrten ihren früheren Spieler und dessen Bruder, die in der Nacht zum 3. Juli bei einem Autounfall in Spanien gestorben waren, indem sie auf zwei Tribünen Pappen in Grün, Rot und Weiß in die Höhe hielten und so Initialen und Rückennummer der beiden Portugiesen formten: "DJ20" und "AS30". Während der Hymne "You'll never walk alone" waren zudem erneut zahlreiche Schals und Fahnen mit Diogo Jotas Konterfei zu sehen.

"Sehr bewegend für mich"

Nach der hochemotionalen Ouvertüre war es der von Eintracht Frankfurt nach Liverpool gewechselte Hugo Ekitiké (37.), der mit seinem ersten Premier-League-Tor zur Führung traf. Das 2:0 durch Cody Gakpo kurz nach dem Seitenwechsel (49.) bereitete der Franzose zudem vor. Antoine Semenyo (64., 76.) sorgte anschließend mit einem Doppelpack für den Ausgleich, doch der eingewechselte Federico Chiesa (88.) und Mohamed Salah (90.+4) ließen die Anfield Road jubeln.

"Mein Tor war ein großartiger Moment für mich - aber meine Gedanken sind bei Diogo. Das hier heute war sein Tag", sagte Chiesa nach dem Spiel. "Das Gefühl, das mir die Fans vermittelt haben, als sie während des gesamten Spiels Diogos Lied gesungen haben, war sehr bewegend für mich."

Rassismus empört die Klubs

An einem denkwürdigen Abend sorgte allerdings ein Liverpool-Fan mit einer rassistischen Entgleisung auch für einen unschönen Moment. Schiedsrichter Anthony Taylor unterbrach das Spiel für zwei Minuten, nachdem diskriminierende Gesten gemeldet worden waren, die sich gegen den aus Ghana stammenden späteren Doppeltorschützen Semenyo richteten.

"Das war völlig inakzeptabel. Ich bin schockiert, dass das in der heutigen Zeit passiert ist. Ich weiß nicht, wie Ant weiterspielen und seine Tore erzielen konnte", sagte Bournemouth-Kapitän Adam Smith. Der Fan wurde in der Pause von der Polizei abgeführt. Der Vorfall sei nun "Gegenstand einer eingehenden Untersuchung", teilte die Liga mit. "Wir unterstützen den Spieler und die Vereine."

Auch Liverpool zeigte sich entsetzt. "Wir verurteilen Rassismus und Diskriminierung in jeder Form, sie haben keinen Platz in der Gesellschaft oder im Fußball", hieß es in einer Mitteilung. Der Klub werde die polizeilichen Ermittlungen "uneingeschränkt unterstützen".

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