Lust auf eine neue Sportart, die nicht jeder macht? Hier kommen 34 Vorschläge
Seit Donnerstag laufen die 12. World Games in Chengdu, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Sichuan. Bis zum 17. August nehmen am Multisport-Event erstmals mehr als 4000 Athleten aus 118 Ländern teil. Deutschland stellt mit 212 Aktiven (107 Frauen, 105 Männer) das zweitstärkste Team nach China (321). Ihr Debüt erleben die Para-Sportler im Freediving, Jiu-Jitsu und Tanzsport.
In 60 Disziplinen geht es um 255 Medaillensätze. Vor vier Jahren in Birmingham/USA war Deutschland mit 46 Medaillengewinnen (24 Gold, 7 Silber, 15 Bronze) erfolgreichste Nation. Karlsruhe ist 2029 nächster Gastgeber der seit 1981 ausgetragenen Veranstaltung. WELT AM SONNTAG stellt die 34 Sportarten des Events vor.
BEACHHANDBALL (Seit 2001): Die Partien mit jeweils vier Spielern und einem Torwart werden auf Sand ausgetragen. Im Gegensatz zum Hallenhandball gibt es je nach Art des geglückten Torwurfs ein oder zwei Punkte. Spektakuläre Tore wie eine 360-Grad-Drehung in der Luft vor dem Wurf werden mit zwei Punkten belohnt. Gespielt wird im Satzmodus. Der Sieger einer 10-minütigen Spielhälfte erhält einen Satzpunkt. Gewinnen beide Quintetts je eine Hälfte, entscheidet ein Shootout.
BILLARD (2001): Es gibt vier Disziplinen: 9-Ball (Pool), Snooker und Dreiband (Karambolage) sowie als neue Spielart Heyball. Letztere wird auf einem Neun-Fuß-Tisch gespielt, der dem Snooker ähnlich ist, aber mit Pool-Billard-Kugeln.
BOGENSCHIESSEN (1985): Medaillengewinner werden im Feldbogen- und Compoundbogenschießen ermittelt. Beim Feldbogen wird auf stationäre Ziele verschiedener Größe im Gelände geschossen. Mit dem Compoundbogen wird auf stationäre, runde Ziele in 50 Metern Entfernung gezielt.
BOULE (1985): Hierbei gilt es für die Spieler, die Kugeln möglichst nah an eine kleine Zielkugel zu werfen. Um Medaillen geht es im Pétanque und Lyonnaise. Letzteres wird mit größeren und schwereren Kugeln gespielt.
CHEERLEADING (Premiere): Die Teamsportart findet als Pom Doubles statt. Die Zweier-Teams treten im Team Cheer und Cheer Dance gegeneinander an und müssen ihr Programm innerhalb von 90 Sekunden darbieten.
DUATHLON (2022): Frauen und Männer müssen zehn Kilometer Laufen, 44 Kilometer Radfahren und noch einmal fünf Kilometer Laufen. Außerdem gibt es eine Zweimal-Zwei-Mixed-Staffel.
FAUSTBALL (1985): Auf einem 50 mal 20 Meter großen Spielfeld treten Fünfer-Teams gegeneinander an. Der Ball muss mit der Faust oder dem Arm und maximal drei Berührungen über ein zwei Meter hohes Netz gespielt werden. Drei Sätze sind für den Spielgewinn nötig. Ein Satz endet, wenn ein Team elf Punkte mit einem Vorsprung von mindestens zwei Punkten oder aber 15 Punkte erreicht hat.
FLAG FOOTBALL (2022): Es ist eine Variante des American Football, bei der die Spielerinnen an einem Gürtel befestigte Flaggen des Gegners abziehen müssen, um ihn zu stoppen, anstatt zu tackeln. Gespielt wird zweimal 20 Minuten. Zum Team gehören fünf Spielerinnen.
FLORBALL (1997): Dass vor 2010 auch als Unihockey bekannte Spiel ähnelt dem Eishockey. Die Spielzeit beträgt auch dreimal 20 Minuten. Es findet in der Halle auf einer Fläche von 40 mal 20 Metern mit jeweils fünf Feldspielern und einem Torwart statt. Gespielt wird mit einem leichten Plastikball. Erstmals gibt es auch ein Frauen-Turnier.
FLOSSENSCHWIMMEN (1981): Medaillen gibt es in zwei Wettbewerben. Finswimming wird mit einer Monoflosse oder zwei Bi-Flossen ausgetragen, entweder mit Schnorchel oder unter Wasser mit angehaltenem Atem. Geschwommen werden Strecken von 50 bis 400 Meter und zwei Staffeln. Freitauchen hat drei Disziplinen. Streckentauchen ohne oder mit Flossen, Zeittauchen, dabei muss man so lange wie möglich die Luft unter Wasser ohne Bewegung anhalten und Speed, wo Tauchstrecke vorgegeben wird.
FRISBEE (2001): Beim Mixed-Wettkampf Ultimate Frisbee bilden sieben Spieler eine Mannschaft. Gespielt wird auf einem rechteckigen Feld mit Endzonen an beiden Seiten, in denen die Scheibe gefangen werden muss, um zu punkten. Spielende ist bei 13 Punkten. Seine Premiere erlebt Discgolf. Dabei müssen Frisbeescheiben in einen Metallkorb geworfen werden.
GYMNASTIK (1981): Es gibt vier Wettbewerbe. Beim Aerobicturnen muss eine Choreografie zur Musik ausgeführt werden. Sportakrobatik wird in drei Disziplinen ausgetragen: Paare (Frauen und Männer), Dreiergruppen (Frauen) und Vierergruppen (Männer). Im Trampolinturnen werden neben dem klassischen Einzel auch im Synchron- und Doppelmini-Trampolin die Besten ermittelt. Im Parkour-Wettkampf Speed- und Freestyle-Running gilt es, Hindernisse zu überwinden.
JU-JITSU (1997): Bei der japanischen Form der Selbstverteidigung gilt es, der Kraft des Gegners nachzugeben, anstatt Kraft mit Kraft entgegenzuwirken. Die Disziplinen Fighting und Ne-Waza werden bei Frauen und Männer in vier Gewichtsklassen ausgetragen. Duo ist ein technischer Vergleichswettkampf, bei dem Paare (Frau und Mann) gegeneinander antreten.
KANU (2005): Drei Wettbewerbe sind ausgeschrieben. Im Marathon geht es im Einer-Kajak über 3,6 und 20 Kilometer. Dabei gilt es, Hindernisse zu meistern, bei denen Boote und Paddel auf dem Landweg transportiert werden. Beim Polo für Frauen und Männer versuchen fünf Spieler, den Ball in die zwei Meter über der Wasserfläche angebrachten Tore zu werfen. Spielzeit: zweimal zehn Minuten. Bei den Drachenbootrennen sitzen in den Mix-Booten acht oder zehn Paddler, ein Trommler und ein Steuermann. Gefahren wird über 200, 500 und 2000 Meter.
KARATE (1981): Zwei Disziplinen werden ausgetragen. Beim Kumite versuchen die Karateka, Stoß-, Schlag- und Tritttechniken anzubringen. Kampfdauer: drei Minuten. Frauen und Männern kämpfen in fünf Gewichtsklassen. Beim „Kata“ werden die Angriffs- und Abwehrtechniken in verschiedenen Richtungen gegen imaginäre Rivalen gewertet.
KICKBOXEN (2017): Die Kampfsportart kombiniert Techniken aus dem Boxen mit Tritten. Disziplinen sind Point Fighting, das sich durch Technik und Geschwindigkeit auszeichnet, und K-1, wo Knietechniken erlaubt sind. Die Ringduelle gehen über drei Runden à zwei Minuten. Frauen und Männer kämpfen in drei Gewichtsklassen.
KLETTERN (2005): In der Disziplin Speed wetteifern Frauen und Männer im Einzel, Einzel-Vierer und in der Staffel. Dabei muss eine 15 Meter hohe Wand, die fünf Grad überhängt, schnellstmöglich erklommen werden. Es treten zwei Athleten gegeneinander an.
KORFBALL (1985): Gespielt wird in Teams mit vier Frauen und Männern. Sie müssen den Ball in einen 3,50 Meter hoch hängenden Korb werfen. Das Spielfeld ist in eine Angriffs- und eine Verteidigungszone unterteilt. Die Spieler wechseln nach zwei erzielten Korbpunkten zwischen den Zonen, sodass jeder als Angreifer und Verteidiger agiert. Ein Spiel geht über vier Viertel à zehn Minuten. Neben Indoor- wird erstmals Beach-Korfball gespielt.
LACROSSE (2017): Ausgetragen wird die Variante „Sixes“ mit sechs Spielerinnen pro Team in vier Vierteln à acht Minuten. Es gilt, einen kleinen Gummiball mithilfe eines Schlägers mit Netz ins gegnerische Tor zu befördern, dabei wird eine Shot Clock genutzt. Sobald ein Angriff beginnt, muss das Team innerhalb von 30 Sekunden einen Torschuss abgeben.
LUFTSPORT (2022): Bei der Modellsportart FPV (First Person View) Racing werden Drohnen durch Hindernisstrecken geflogen. Die Piloten tragen Videobrillen, die ihnen die Sicht der Drohne in Echtzeit vermitteln. Ziel ist es, die mit Hindernissen gespickte Strecke schnellstmöglich zu absolvieren. 20 männliche und zwölf weibliche Piloten nehmen teil.
MUAY THAI (2017): Thailands Nationalsport zeichnet sich durch den Einsatz von Fäusten, Ellbogen, Knien und Schienbeinen aus. Die Kämpfe finden im Ring über drei Runden à drei Minuten statt. Gepunktet wird wie im Profiboxen. Männer und Frauen treten in sechs Gewichtsklassen an.
ORIENTIERUNGSLAUF (2001): In unbekanntem Gelände muss eine Strecke mit Kontrollpunkten gelaufen werden. Erlaubte Hilfsmittel sind Landkarte und Kompass. Es gibt drei Formate: Sprint- und Mittelstrecke als Einzelwettbewerb sowie die Mixed-Sprintstaffel.
POWERBOATING (Premiere): In der Disziplin Motosurf stehen Frauen und Männer auf motorisierten Surfbrettern. Sie müssen Bojen umfahren. Die Boards erreichen Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h. Es gibt Einzel- und Mannschaftsrennen über mehrere Runden mit Qualifikation, Wertungsläufen und Finals.
POWERTLIFTING (1981): Der Kraftdreikampf für Frauen und Männer in vier Gewichtsklassen setzt sich aus Kniebeuge, Bankdrücken und Kreuzheben zusammen. Die Summe der drei besten Versuche entscheidet über die Platzierung. Neben „Equipped“ (mit unterstützender Ausrüstung wie Bandagen) wird erstmals auch die Disziplin „Classic“ (ohne Ausrüstung) ausgetragen.
RACQUETBALL (1981): Gespielt wird es von zwei oder vier Akteuren mit einem kleinen, hohlen Gummiball. Den Ball gilt es so gegen die Wände des geschlossenen Raumes zu schlagen, dass der Gegner ihn nicht zurückschlagen kann. Wer elf Punkte hat, gewinnt den Satz, wer drei Sätze gewinnt, das Match.
RETTUNGSSCHWIMMEN (1985): Die Sportart basiert auf den Fähigkeiten der Wasserrettung aus Schwimmen, Laufen, Tauchen und dem Einsatz von Rettungsgeräten. Disziplinen sind Puppenretten, Retten mit Flossen und Hindernisschwimmen. Pro Geschlecht gibt es fünf Einzel- und drei Staffelwettbewerbe.
ROLLER SPORTS (1981): Drei Disziplinen werden ausgetragen. Inline-Hockey ähnelt dem Eishockey. Gespielt wird mit vier Feldspielern und einem Torwart auf hartem, glattem Untergrund mit einem Plastikpuck. Die Spielzeit: zweimal 20 Minuten. Beim Inline Speedskating treten Frauen und Männer über 200, 500, 1000, 5000 und 10.000 Meter an. Inline-Freestyle vereint Techniken aus Kunstlauf, Slalom und Tricks. Frauen und Männer wetteifern im Slalom, Speed Slalom, Freestyle Slides und Jump.
SAMBO (1985): Die Kampfkunst kommt aus der ehemaligen Sowjetunion. Sie kombiniert Techniken aus Judo, Ringen und anderen Kampfkünsten. Frauen und Männer kämpfen in fünf Gewichtsklassen und im Mixed-Team um Medaillen. Kampfdauer ist fünf Minuten.
SOFTBALL (1981): Die Frauen- und Männerteams bestehen aus neun Spielern. Sie versuchen, durch Schlagen des Balls und Laufen über vier Bases, Punkte zu erzielen. Ein Spiel besteht aus sieben Innings. Im Gegensatz zum Baseball wirft der Pitcher im Duell mit dem Schlagmann den Ball von unten.
SQUASH (1997): Bei dem Rückschlagspiel treten zwei Frauen oder Männer in einem von vier Wänden begrenzten Spielfeld gegeneinander an. Den Ball gilt es dabei so gegen die Wand zu platzieren, dass der Gegner ihn nicht mehr regelkonform zurückspielen kann. Ein Match besteht aus fünf Sätzen, ein Satz wird bis elf Punkte gespielt.
TANZSPORT (1997): In Standard- und Lateintänzen zeigen Paare Choreografien zu unterschiedlichen Musikstilen. Es gibt fünf Standardstile: Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Tango, Slowfox und Quickstep. Lateintänze, wozu Cha-Cha-Cha, Rumba, Jive, Paso Doble und Samba gehören, betonen rhythmische Hüftbewegungen, schnelle Schritte und ausdrucksstarke Gestik. Gewertet wird nach Punkten. Beim Breakdance treten sogenannte B-Boys und B-Girls gegeneinander an und zeigen ihre besten Moves. Bewertet werden Technik, Kreativität, Musikalität und Präsenz.
TAUZIEHEN (1981): Die Teamsportart gibt es für Frauen und Männer sowie als Mixed-Disziplin. Gezogen wird an einem mindestens 33,5 Meter langen Seil. Ein Team besteht aus acht Aktiven und gewinnt, wenn es die Mittellinie des Seils vier Meter auf die gegnerische Seite zieht.
WAKEBOARD (2001): Es gibt jeweils drei Wettbewerbe für Frauen und Männer. Beim Wakeboard Freestyle wird der Athlet von einem Boot gezogen. Beim Cable Wakeboard werden die Fahrer von einem speziell aufgebauten Kabel gezogen und stoßen dabei auf Hindernisse. Beim Wakesurfen fährt ein Surfer hinter einem Boot her und reitet auf dessen Heckwelle. Es werden Punkte für Ausführung, Intensität und Komposition vergeben.
WUSHU (2009): Die chinesische Kampfkunst vereint Techniken aus Kung-Fu-Stilen. Es gibt zwei Disziplinen für Frauen und Männer. Im Taolu werden choreografierte Bewegungsabfolgen zwischen 80 Sekunden und vier Minuten dargeboten. Bewertet werden Kraft, Flexibilität, Balance und Präzision. Sanda ist ein Zweikampf, bei dem Schläge, Tritte und Würfe erlaubt sind. Gekämpft wird in drei Gewichtsklassen über drei Runden à zwei Minuten.
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