Plötzlich musste alles raus. Die dänische Tennisspielerin Clara Tauson erlebt aktuell eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zum einen feiert sie beim WTA-Turnier in Montreal sportlich große Erfolge, zum anderen erlitt sie in dieser Woche einen familiären Schicksalsschlag.

Der Reihe nach. In Kanada hatte Tauson, Nummer 19 der Welt, groß aufgespielt. Im Achtelfinale schlug die 22-Jährige die frisch gebackene Wimbledon-Siegerin Iga Swiatek. Im Viertelfinale ließ sie diesem Triumph gleich die nächste Überraschung mit dem klaren 6:1, 6:4 gegen Madison Keys folgen – die Amerikanerin ist Siegerin der diesjährigen Australian Open gewesen. Beide Gegnerinnen stehen zudem klar über ihr in der Weltrangliste – Swiatek auf Rang drei, Keys auf Platz acht.

Doch zwischen den beiden Erfolgen bekam sie eine traurige Nachricht. Ihr Großvater war gestorben, wie sie im Interview nach dem Spiel gegen Keys verriet: „Ich wollte heute unbedingt für ihn gewinnen.“ Während sie dabei noch ihre Tränen zurückhalten konnte, gelang ihr das nicht mehr beim warmen Applaus des Publikums. Danach sagt sie: „Ich wollte hinausgehen und mein bestes Tennis für ihn zeigen. Ich hoffe, er schaut zu.“

Viel Zeit hatte Tauson aber nicht, um die ganzen Emotionen zu verarbeiten. Schon in der Nacht auf Donnerstag traf die Dänin im Halbfinale auf die Japanerin Naomi Osaka. Beide kennen sich gut, duellierten sich bereits im Finale von Auckland zum Start dieser Saison. Im Kampf ums Endspiel verlor Tauson gegen Osaka in zwei Sätzen mit 6:2, 7:6.

Zverev wurde Opfer von zu vielen leichten Fehlern

Rund 55o Kilometer entfernt, etwas weiter südlich in Kanada, verpasste unterdessen Alexander Zverev beim Masters-Turnier in Toronto den Einzug ins Finale. Gegen den Russen Karen Chatschanow verlor der an Nummer eins gesetzte Deutsche 3:6, 6:4, 6:7 (4:7). Zverev vergab im dritten Satz einen Matchball und machte insgesamt zu viele leichte Fehler gegen einen Gegner, der selbst mehrfach wackelte.

Chatschanow trifft im Endspiel des mit insgesamt rund 9,2 Millionen US-Dollar dotierten Hartplatz-Turniers auf den Amerikaner Ben Shelton, der sich 6:4, 6:3 gegen seinen Landsmann Taylor Fritz durchsetzte.

Für Zverev geht es nun mit dem ATP-Turnier in Cincinnati weiter, der letzten Gelegenheit zur Vorbereitung auf die US Open in New York (24. August - 7. September). Dort gibt es in diesem Jahr die Rekordsumme von insgesamt 90 Millionen Dollar zu verdienen. Wie die Organisatoren mitteilten, bleibt das Grand-Slam-Turnier damit die am höchsten dotierte Veranstaltung im Tennis. Für die Siegerin und den Sieger im Einzel sind jeweils fünf Millionen Dollar ausgelobt, vor einem Jahr waren es noch 3,6 Millionen.

Zverev war in Toronto nach einer Pause von etwa einem Monat auf die Tennis-Tour zurückgekehrt. Nach seinem Erstrunden-Aus in Wimbledon hatte der Olympiasieger von Tokio über mentale Probleme gesprochen, sich eine Auszeit verordnet und bis zum Start in Kanada an keinem Turnier teilgenommen.

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