Die Insolvenz von Meister HB Ludwigsburg schockt Handball-Deutschland. Eine Reihe Nationalspielerinnen steht plötzlich ohne Klub da, die Konkurrenz schimpft. Die Bundesliga konstatiert jetzt: Trotz der Misswirtschaft muss Ludwigsburg die Meisterschaft nicht wieder hergeben.

Trotz des Finanzkollapses und teils heftiger Kritik der Konkurrenz darf die HB Ludwigsburg ihren deutschen Meistertitel aus der Vorsaison behalten. "Eine rückwirkende Aberkennung eines Titels ist kein Thema", teilte die Handball-Bundesliga der Frauen (HBF) mit. Zuvor hatten einige Liga-Rivalen von Betrug gesprochen und die Ludwigsburger heftig attackiert. Geschäftsführer Maik Schenk vom Thüringer HC etwa sprach von einer "erstunkenen und erlogenen Meisterschaft".

Die HB Ludwigsburg hatte vor zwei Wochen den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Am Montag hatten die Verantwortlichen die Mannschaft darüber informiert, dass die Finanzierung der kommenden Bundesliga-Spielzeit nicht gesichert sei. Die Spielerinnen - darunter viele Nationalspielerinnen - sind nun nicht mehr an ihre Verträge gebunden.

Auf die Frage der Deutschen Presse-Agentur, wie der Double-Sieger angesichts der Finanzierungslücke in sechsstelliger Höhe überhaupt die Lizenz für die kommende Saison erhalten konnte, antwortete die Liga nicht konkret. Man habe die Entwicklungen jedoch zum Anlass genommen, eine erneute Überprüfung der vom Lizenznehmer im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens gemachten Angaben zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit vorzunehmen. "Hierzu ist der Lizenznehmer vom Lizenzierungsausschuss aufgefordert, eine Stellungnahme abzugeben und entsprechende Unterlagen einzureichen, woraus weitere Schritte folgen können", hieß es in einer Stellungnahme.

Es bleibt also offen, ob die HB Ludwigsburg kommende Saison überhaupt in der Liga startet. Vom Supercup am 23. August und der Champions League wurde das langjährige Aushängeschild des deutschen Frauen-Handballs bereits ausgeschlossen. Der Verein versucht weiterhin, ein Rumpfteam zusammenzustellen, um so einen Start in der Liga zu ermöglichen.

Eine Frist, bis wann die Liga eine Entscheidung treffen will, gibt es nach Angaben der HBF nicht. Man wollte die weitere Entwicklung vor Ort abwarten. Klar ist bereits, dass im Falle eines Ausscheidens der HB Ludwigsburg aus dem Bundesliga-Spielbetrieb die Saison 2025/26 mit elf Mannschaften ausgespielt wird. Ludwigsburg stünde dann als erster Absteiger fest.

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