Olympiasiegerin Laura Dahlmeier verunglückt beim Bergsteigen – Suche für heute eingestellt
Die frühere Spitzensportlerin und passionierte Alpinistin Laura Dahlmeier ist im Karakorum-Gebirge in Pakistan schwer verunglückt. Wie ihr Management mitteilte, sei die 31-Jährige „mindestens schwer verletzt“.
Die Garmisch-Partenkirchnerin sei am Montag gegen Mittag Ortszeit auf rund 5700 Metern von einem Steinschlag erfasst worden. Wegen andauernder großer Steinschlaggefahr konnte den Angaben zufolge bislang niemand zu ihr vordringen. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche für Dienstag eingestellt, wie ein Sprecher der pakistanischen Tourismusbehörde mitteilte. Die Suche werde am kommenden Morgen weitergehen.
Keine Lebenszeichen bei Helikopter-Überflug
Zum Zeitpunkt des Unglücks war Dahlmeier mit ihrer Seilpartnerin im alpinen Stil an dem 6069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, also ohne feste Lager oder zusätzliche Sicherung durch Sherpas.
Die Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet.
Aufgrund der Abgeschiedenheit des Gebiets konnte ein Rettungshubschrauber die Unfallstelle erst am Dienstagmorgen erreichen. Beim Überflug sei festgestellt worden, dass die erfahrene Bergsteigerin mindestens schwerst verletzt ist. Lebenszeichen seien nicht zu erkennen gewesen.
Ein internationales Bergrettungsteam koordiniere die Bergung, hieß es weiter. Dabei würden die Bergretter von erfahrenen internationalen Bergsteigern unterstützt, die sich in der Region aufhielten.
Der Laila Peak liegt unweit des K2, des zweithöchsten Bergs der Welt, nahe der Grenze zu China. Die Region zieht jedes Jahr Bergsteiger an, die Risiken durch Lawinen und Unwetter sind aber hoch.
Zweites Gipfelziel
Die Ex-Biathletin war den Angaben zufolge seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region unterwegs. Sie hatte am 8. Juli bereits erfolgreich den Great Trango Tower (6287 m) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel.
Die aus Garmisch-Partenkirchen stammende Frau ist staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, aktives Mitglied der Bergwacht und gilt als erfahrene Alpinistin.
Bergsteigen und Klettern sind Dahlmeiers große Leidenschaft. Den seit Jahren ausufernden Massentourismus etwa im Himalaja am Mount Everest aber kritisierte sie scharf. Der höchste Berg der Welt, unter dessen Gipfel sich regelmäßig Menschenschlangen bilden, reizte sie nicht, wie in einem Interview deutlich wurde.
Für sie sei beim Bergsteigen „ein gewisser Abenteuergeist wichtig, eine gewisse Einsamkeit, eine eigene Routenwahl, sportliche Spontanität und Flexibilität“, sagte Dahlmeier Anfang 2024 der Nachrichtenagentur dpa.
Dahlmeier ist eine der erfolgreichsten Biathletinnen Deutschlands. Sie gewann bei Weltmeisterschaften sieben Gold-, drei Silber- und fünf Bronzemedaillen sowie den Gesamtweltcup der Saison 2016/17. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang holte sie zwei Mal Gold und eine Bronzemedaille.
Sie beendete im Mai 2019 mit nur 25 Jahren ihre Biathlon-Karriere. Neben ihren Berg- und Klettertouren war Dahlmeier zuletzt auch als TV-Expertin für das ZDF aktiv.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke