In Singapur beginnen die Schwimm-Weltmeisterschaften. Die Freiwasserschwimmer müssen sich dabei vor Sentosa Island ganz neuen Herausforderungen stellen. Die Wassertemperatur liegt nur 0,5 Grad unter der festgelegten Höchstgrenze. Das Wasser selbst schillert nicht in den schönsten Farben. Ganz im Gegenteil.

Die deutschen Freiwasserschwimmer um Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock haben in Singapur ihre ersten Erfahrungen mit der Hitze gemacht. Beim ersten Training am heute betrug die Wassertemperatur vor Sentosa Island 30,5 Grad. "Es war warm, aber nicht übermäßig warm, dass sich die Sportler aufgeregt hätten", berichtete Bundestrainer Bernd Berkhahn.

Dennoch ist das extrem warme Wasser, das nur knapp unter der vom Weltverband festgelegten Höchstgrenze von 31 Grad liegt, Grund für Kritik an den Bedingungen bei der Schwimm-WM. "Bei solchen Temperaturen kann man nicht Vollgas schwimmen, nicht über zehn oder fünf Kilometer", erklärte Berkhahn, "danach wird sich die Taktik ausrichten. Das Tempo darf am Anfang nicht zu hoch sein."

Deshalb hielt sich der Chefcoach auch bei der Frage nach den WM-Zielen sehr zurück. Man wolle "schon gut abliefern", sagte Berkhahn, "aber bei den Bedingungen ist es nicht einfach. Wenn mal ein Rennen in die Hose geht, ist das nicht unbedingt ein Verschulden des Sportlers." Das deutsche Team bereitete sich unter anderem mit Fahrradfahren in der Hitzekammer bei 39 Grad auf die WM vor.

Rennen vor Sentosa Island beginnen am Dienstag

Berkhahn verglich die Schwierigkeiten mit den Olympischen Spielen. "Ich sehe es ähnlich kritisch wie das Rennen in der Seine", sagte er. In Paris war vor allem die Verschmutzung des Stadtflusses das Problem. Diesmal ist es in erster Linie die Hitze, aber nicht nur. "Das Wasser ist nicht blau und türkis, wir schwimmen ganz dicht an den Frachtern", berichtete Berkhahn: "Es ist ein schöner Park, aber das Wasser ist nicht so einladend." Man vertraue aber dem Veranstalter, "der sagt, es ist in Ordnung". Beim ersten Training hatten Wellbrock und Co., so der Coach, zudem "ein paar Probleme mit Quallen".

Die Freiwasserrennen beginnen am kommenden Dienstag. Neben Wellbrock und dem Olympiazweiten Oliver Klemet gehen Lea Boy, Jeanette Spiwoks, Celine Rieder und Isabel Gose, die nach Olympiabronze im Becken ihren ersten Abstecher ins "Open water" wagt, an den Start. Neben den olympischen zehn Kilometern werden auch die klassischen fünf sowie die 4x1500-m-Staffel ausgetragen. Neu im Programm ist der Knock-out-Sprint, in dem mit kurzen Pausen über 1500, 1000 und 500 m geschwommen wird. Nach jeder Runde scheidet die Hälfte der Teilnehmer aus.

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