Beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone fährt der Formel-1-Routinier Nico Hülkenberg das Rennen seines Lebens. Im Schatten des Deutschen hat Serien-Weltmeister Max Verstappen einen miesen Tag. Und dann beendet Hülkenberg noch eine Super-Serie.

Es war Nico Hülkenbergs Tag

Man kann Nico Hülkenbergs Leistung gar nicht hoch genug einschätzen. Im Sauber, dem Auto, das zu Saisonbeginn als schwächstes des Feldes eingeschätzt worden war, kämpfte sich der Deutsche von Startplatz 19 zum ersten Podest seiner Formel-1-Karriere - im 239. Rennen. Natürlich war die Sensation von Silverstone auch den Umständen und Regenfällen geschuldet. Und ja, auch Sauber, das 2026 als Audi-Werksteam an den Start geht, hat seit März massive Fortschritte gemacht.

Dennoch: Hülkenberg, der es in seiner langen Karriere nie in ein Top-Cockpit geschafft hat, bewies unter schwierigen Bedingungen seine Klasse, hielt dabei auch dem Druck des heraneilenden Rekordweltmeisters Lewis Hamilton im Ferrari stand. Hülkenberg hat nun zwei Wochen Zeit, das Hochgefühl zu genießen. Dass er beim kommenden Rennen im belgischen Spa wieder um das Podest fahren kann, ist höchst unwahrscheinlich. Aber "heute ist mein Tag", sagte der Deutsche. Und hatte damit recht.

Norris übererfüllt die Pflicht

Für den Vize-Weltmeister war das Podest im starken McLaren Pflicht, doch Norris kam mit einem viel größeren Traum nach Silverstone. Zweiter, Dritter, Vierter, Fünfter und Sechster war der Brite beim Heimrennen schon geworden. Am Sonntag folgte endlich der erhoffte Sieg. Der oft so schwankende und inkonstante Norris machte im englischen Schmuddelwetter keine Fehler und jubelte über den zweiten Erfolg nacheinander, der ihn dem WM-Titel etwas näher brachte. Nur der, sagte Norris, würde den Erfolg beim Heimsieg noch toppen.

Verstappens lange Mängelliste

Der Weltmeister hatte nach einem weiteren verlorenen Wochenende wenig zu sagen, erst recht nicht über seine Zukunft. Warum über diese derzeit überhaupt so viel geredet wird, wurde in Silverstone mal wieder deutlich. Der Red Bull ist auf Renndistanz nur in Ausnahmefällen konkurrenzfähig. "Kein Grip, Übersteuern, Untersteuern, Reifenverschleiß, alles war schlecht" - Verstappens Mängelliste war ein vernichtendes Urteil. Auch der Niederländer hatte mit seinem Dreher beim Re-Start nach einer Safety-Car-Phase seinen Anteil am Scheitern. Letztlich fehlte aber vor allem die Pace. Dass Verstappen ausweichend auf die Frage nach seiner Zukunft reagierte, war vielsagend nichtssagend.

Piastris ganz schlechte Idee

Schlechte Laune hatte auch der WM-Spitzenreiter. Lange lag der Australier auf Siegkurs, dann machte er vor dem Re-Start einen folgenschweren Fehler. Piastri bremste Verstappen hinter dem Safety Car aus. Das Manöver brachte ihm eine Zehn-Sekunden-Strafe ein und kostete ihn den Sieg und wichtige WM-Punkte. "Ich hätte mehr verdient gehabt", sagte Piastri, der mit der Entscheidung der Jury alles andere als einverstanden war. Seinen Frust kündigte Piastri an, wolle er nun aber im nächsten Rennen in positive Energie umwandeln.

Hamiltons Super-Serie reißt

Lange hatten Lewis Hamilton und Ferrari mit Startschwierigkeiten gekämpft, inzwischen funktioniert die Paarung immer besser. Der vierte Platz war ein gutes Ergebnis an einem stabilen Wochenende. Die Kommunikation mit dem Kommandostand funktionierte, taktische Fehler wurden im Regenchaos vermieden. Weil am Ende die Jagd auf Hülkenberg scheiterte, musste Hamilton trotzdem das Ende einer Super-Serie hinnehmen. Seit 2014 hatte der Rekordweltmeister beim Heimspiel immer auf dem Podium gestanden. 2026 will er einen neuen Anlauf nehmen.

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