FC Bayern scheitert bei Klub-WM dramatisch an Paris Saint-Germain
Das hat sich der FC Bayern anders vorgestellt. Im Viertelfinale der Klub-WM scheidet der deutsche Rekordmeister gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain mit 0:2 aus. Am Tag, an dem Thomas Müllers Karriere bei seinem Heimatklub endet, sorgt sich der FCB um den schwer verletzten Jamal Musiala.
Joker Thomas Müller gab nach dem Verletzungsschock um Jamal Musiala noch einmal alles, doch es war nicht genug: Das 756. Pflichtspiel war das letzte der Klub-Ikone für "seinen" FC Bayern - und ein womöglich hoch dramatischer Schlusspunkt hinter eine einzigartige Karriere. Beim unglücklichen 0:2 (0:0) gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain platzte der große Titel-Traum von Müller und Co. bei der Klub-WM bereits im Viertelfinale, danach bangte aber auch der Ur-Münchner vor allem mit seinem "Erben" Musiala.
Der 22-Jährige war in Atlanta/Georgia nach drei Monaten in die Startelf zurückgekehrt, verletzte sich aber am Knöchel und muss wohl erneut lange pausieren. Auch Josip Stanisic musste mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Königsklassen-Finalheld Désiré Doué (78.) und der eingewechselte Ousmane Dembélé (90.+6) trafen die lange überlegenen Bayern ins Herz.
Schon nach der Roten Karte gegen Willian Pacho (82.), der Leon Goretzka gefoult hatte, warfen die Münchner mit Müller noch mal alles nach vorne. Ein Tor von Superstar Harry Kane, der vor dem 0:1 den Ball vertändelt hatte, zählte wegen Abseits nicht. Auch der Ex-Münchner Lucas Hernández sah nach einem Schlag gegen Raphael Guerreiro Rot (90.+2). "Es ist brutal bitter", sagte Müller bei DAZN über Musiala, "du versuchst da, die Gedanken aufs Spiel zu lenken, aber tust dich schwer, stabil bei der Sache zu bleiben. Es ist nicht so, dass wir wie Roboter nebeneinander leben, sondern wir haben persönliche Beziehungen. Er hat einen harten Leidensweg hinter sich, deswegen wünschen wir ihm gute Besserung."
PSG startet mit allen Stars
Musiala prallte mit PSG-Torwart Gianluigi Donnarumma zusammen und verdrehte sich dabei unglücklich den Fuß. Insgesamt knapp 60 Millionen Euro Preisgeld für das vorzeitig beendete US-Abenteuer sind da ein schwacher Trost. Während die Münchner ihre Wunden lecken, fordert Paris am Mittwoch (21.00 Uhr/Sat.1 und DAZN) in East Rutherford im Halbfinale den Sieger des Duells zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid.
Im geschlossenen und auf 22 Grad klimatisierten Mercedes-Benz Stadium herrschten perfekte Fußball-Bedingungen, allerdings hatten beide Mannschaften auf dem ungewöhnlichen Rasen Probleme mit der Standfestigkeit. "Beide sind offensiv sehr stark, verteidigen sehr, sehr aggressiv", sagte Bayern-Trainer Vincent Kompany vor dem Anpfiff und betonte, er erwarte ein Spektakel - richtig!
Paris bot mit Ausnahme von Dembélé, der von Bayern-Flirt Bradley Barcola ersetzt wurde, seine Finalelf von München auf, wo es Inter Mailand gedemütigt hatte (5:0). Die Bayern konnten erstmals seit Anfang April mit Musiala beginnen. Damals hatte sich der Zauberfuß in Augsburg einen Muskelbündelriss zugezogen.
Neuer verhindert Rückstand
Zunächst im Fokus stand aber ein anderer Bayer: Nach einem Ballverlust von Michael Olise hatte PSG-Jungstar Désiré Doué die erste Chance (3.), drei Minuten darauf vergab Olise auf der anderen Seite eine (6.).
Paris attackierte die Bayern mit gewohnt scharfem Pressing, der Rekordmeister hielt mit eigenen hohen Ballgewinnen dagegen. Olise (27.) prüfte Donnarumma. Sein Gegenüber Manuel Neuer verhinderte mit der Fußspitze gegen Chwitscha Kwarazchelia (32.) das 0:1.
Dann musste Stanisic vom Platz, die Bayern aber waren am Drücker. Nach feiner Vorarbeit von Kingsley Coman köpfte Kane über das Tor (38.), Donnarumma rettete gegen Aleksandar Pavlovic (41.), Dayot Upamecano stand bei seinem Kopfballtreffer (45.+2) abseits.
Die Nachspielzeit war fast abgelaufen, als Musiala mit Donnarumma zusammenprallte. Der Torwart hielt sich nach einem Blick auf den verdrehten Fuß des Münchners entsetzt die Hand vors Gesicht, schien den Tränen nahe. In der Folge wurde der Italiener, den keine Schuld an Musialas Pech traf, vom Publikum ausgebuht.
Mit Wiederbeginn parierte Neuer erneut stark, diesmal gegen Barcola (49.). Es ging munter hin und her. Olise (65.) hatte erneut die Führung auf dem Fuß. Nach einem Fehler von Neuer setzte der eingewechselte Dembélé den Ball neben das verwaiste Tor (73.).
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