Rambo Ramos verpasst dramatischen Heldenmoment
Sergio Ramos ist eine Fußball-Legende. Er hat mit Real Madrid und der Spanischen Nationalmannschaft alles gewonnen. Nun verbringt er die letzten Meter seiner Karriere bei CF Monterrey in Mexiko - und hatte womöglich seinen letzten internationalen Auftritt.
Fast hätte er es geschafft. Fast wäre er noch einmal der Held gewesen, wie so oft in seiner herausragenden Karriere. Die Tausenden Fans des CF Monterrey hatten in der Nachspielzeit des Achtelfinales gegen Borussia Dortmund den Torschrei schon auf den Lippen, BVB-Schlussmann Gregor Kobel war im Dome von Atlanta bereits geschlagen und konnte dem Ball nur noch hinterherschauen. Einem Ball, den ein Mann auch mit 39 Jahren noch so wuchtig Richtung Dreiangel geköpft hatte, wie in seiner Glanzzeit. Doch diesmal landete der Kopfball von Sergio Ramos nicht zum 2:2 im Netz, sondern ging knapp am linken Pfosten vorbei.
Es hätte eine weitere Heldengeschichte dieses Sergio Ramos Garcia werden können. Er hätte Monterrey in die Verlängerung köpfen können, nachdem die Mannschaft aus Mexiko durch zwei schön herausgespielte Treffer von Serhou Guirassy in der 14. und 24. Minute 0:2 hinten lag, in der 48. Minute durch German Berterame auf 1:2 verkürzte und in der Folgezeit bereits vor dem Last-Minute-Kopfball von Ramos Chancen zum Ausgleich hatte.
"Das ist Fußball"
So aber schied Monterrey im Achtelfinale dieser FIFA-Klub-WM aus. Und es könnte an diesem Abend des 1. Juli 2025 in Atlanta womöglich der letzte Auftritt des Spanischen Matadoren Sergio Ramos auf der internationalen Bühne gewesen sein. "Das ist Fußball. Manchmal klappt es nicht so, wie du es möchtest. Wir hatten einige Gelegenheiten, haben sie aber nicht nutzen können", resümierte Ramos.
Beim Einmarsch der Spieler, die bei dieser Klub-WM individuell vorgestellt werden und einzeln aus den Katakomben auf den Rasen kommen, wurde es beim letzten der 22 Profis beider Teams mit Abstand am lautesten. "Your captain, number 93, Sergio Raaaaaamosssss!"
Ja, es gibt ihn noch. Tatsächlich. Viele hatten ihn schon aus den Augen verloren und es war ja auch ziemlich ruhig geworden um Ramos. Im vergangenen Sommer hatte er den FC Sevilla, seinen Jugendverein, verlassen, verschwand somit komplett von der hell erleuchteten, europäischen Fußballbühne. Der Mann, bei dem sich Stürmer instinktiv an ihre Knöchel, Schienbeine, Rippen oder auch Wangenknochen fassen, sobald sie seinen Namen hören, ist im Februar nach Mexiko gegangen, hat in Monterrey einen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieben.
Neue Rückennummer als Hommage
Ramos trägt bei seinem neuen Klub nicht die Rückennummer 4, wie bislang immer in seiner Vereins-Karriere, sondern die 93, die er auch auf seine Kopfhaut tätowiert hat. Es ist eine Hommage an die 93. Minute im Champions-League-Finale 2014 zwischen Real und Atlético Madrid. Damals köpfte Ramos in jener Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich. Noch heute spricht er vom "epischsten Augenblick meiner Karriere." Real besiegte den Stadtrivalen schließlich in der Verlängerung 4:1.
Insgesamt 16 Jahre, von 2005 bis 2021, spielte Sergio Ramos für die Königlichen. Er war ein Raubein, ein Rambo - und er wurde so zur Vereinslegende. Der gebürtige Andalusier gewann in seiner Karriere alles, was es als Fußballer zu gewinnen gibt - auf Vereinsebene und mit der spanischen Nationalmannschaft. Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger, Spanischer und Französischer Meister, etc. Viele dieser Titel gewann er sogar mehrmals. Keiner hat so oft das Spanische Nationaltrikot getragen wie Ramos: 180 Mal. Einhundertachtzig! Lothar Matthäus ist bekanntlich Deutschlands Rekordspieler, hat aber trotzdem 30 Länderspiele weniger absolviert als der Spanier.
Das letzte große Duell ist geplatzt
Ramos ist zwar auf den letzten Metern seiner legendären Laufbahn, hat aber, das wurde bei dieser Klub-WM deutlich, in der Abwehrmitte seiner mexikanischen Mannschaft immer noch eine starke Präsenz und Ausstrahlung. Und im Auftaktspiel gegen Inter Mailand hatte er beim 1:1 per Kopfball sogar das 1:0 erzielt. Auch gegen Dortmund fiel er auf, gestikulierte, dirigierte, reklamierte - und stürmte in der Schlussphase unaufhaltsam vorne mit.
Die Leistung und der insgesamt couragierte Auftritt werden der Mannschaft für die Zukunft helfen, betonte Ramos. Man habe insgesamt "eine fantastische Partie" gespielt und könne stolz sein, meinte der Routinier. So ärgerlich die Niederlage für Monterrey ist, für Ramos ist sie besonders bitter. Denn im Viertelfinale hätte es ein Wiedersehen mit Real Madrid gegeben, vor 80.000 Zuschauern in New York.
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