Eklat – Endspiel um die Deutsche Meisterschaft endet mit Abbruch
Zehn der vergangenen elf Titel waren in die Hauptstadt gegangen. Vor sieben Jahren hatte es mit dem SV DJK Kolbermoor mal ein Verein geschafft, die Phalanx der Tischtennisspielerinnen vom TTC Eastside Berlin zu durchbrechen und sich die Deutsche Meisterschaft gesichert.
Auch dieses Mal galten die Seriensieger als Favoriten auf den Titel, verloren aber das Final-Hinspiel in eigener Halle mit 3:6 gegen den TTC Weinheim und brachen das Rückspiel am Wochenende nach den ersten beiden Doppeln ab. Das Duell wurde mit 6:0 für Weinheim gewertet, das damit seine erste Meisterschaft feierte. „Für die Zuschauer und unsere Mannschaft, die eine Entscheidung am Tisch gewollt hatten, ist das alles nur sehr schade. Das war alles andere als Werbung für das Damen-Tischtennis“, sagte Manager Christian Säger. Man hatte sich den größten Triumph der Vereinsgeschichte in anderen Farben ausgemalt.
Und womöglich geht die Titelentscheidung auch noch in die Verlängerung. Zumindest, wenn es nach dem Willen der Berlinerinnen geht. Deren Manager Andreas Hain begründete den ersten Spielabbruch der fast 60-jährigen Bundesliga-Geschichte mit den am Wochenende extrem hohen Temperaturen in der Halle. Man habe die Spielerinnen schützen wollen. Die Gesundheit gehe schließlich vor.
Laut Hain stand das Thermometer in Weinheims Halle zu Beginn des Rückspiels bei 38,8 Grad. Doch entsprechende Hinweise seien vom zuständigen Oberschiedsrichter ignoriert worden. „Der Oberschiedsrichter ist kein Mediziner von Beruf“, argumentiert Hain nun und kündigte einen offiziellen Protest an.
Eastside Berlin verteidigt den Abbruch
Eastside sieht sich allerdings selbst Vorwürfen ausgesetzt. Das Team, das mit einem Sieg in Weinheim ein entscheidendes Golden Match hätte erzwingen können, musste ohne seine Top-Akteurin für den Liga-Kader Yuka Kaneyoshi antreten, da sie wegen nationaler Verpflichtungen von ihrem japanischen College keine Freigabe erhalten hatte. Auch andere Leistungsträgerinnen fehlten.
Es wird daher spekuliert, dass die Berliner nach den beiden verlorenen Doppeln aufgrund nur noch geringer Chancen kurzerhand aufgegeben hätten. Anschuldigungen, die Hain mit Nachdruck zurückweist. Er verteidigt den Abbruch im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“: „Bei den Temperaturen wäre es unverantwortlich gewesen, unser Team weiterspielen zu lassen“, sagte er: „Alles andere ist Spekulation.“
Gefordert ist nun der Deutsche Tischtennis Bund (DTTB). Der Ausgang scheint offen. „Es ist eine ganz spezielle Situation“, sagte DTTB-Sportdirektor Richard Prause mytischtennis.de: „Ich glaube, wir haben uns alle gewünscht, dass das Spiel noch ein bisschen länger geht. Wir lieben alle den Tischtennissport, sicherlich für beide Vereine eine schwierige Situation.“
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