BVB verscherbelt Ex-Wunderkind Moukoko nach Dänemark
Bei Borussia Dortmund war er im Nachwuchsbereich überragend. Doch bei den Profis gelang ihm nicht der große Durchbruch. Jetzt sucht Youssoufa Moukoko in Dänemark eine neue Herausforderung. Der BVB kann sich freuen. Der 20-jährige Ex-Nationalspieler kassierte ein dickes Gehalt.
Borussia Dortmund und Youssoufa Moukoko gehen endgültig getrennte Wege. Der 20-jährige Stürmer schließt sich mit sofortiger Wirkung dem FC Kopenhagen an. Der einst von Erling Haaland als "größtes Talent im Weltfußball" bezeichnete Angreifer ist dem dänischen Meister laut übereinstimmenden Medienberichten immerhin noch fünf Millionen Euro wert. Zudem soll sich der BVB noch eine Beteiligung an einem eventuellen Weiterverkauf gesichert haben. Moukoko stand noch bis 2026 in Dortmund unter Vertrag. Eine Zukunft hatte er nicht mehr.
Der deutsche WM-Teilnehmer von 2022 hatte die vergangene Saison auf Leihbasis in Nizza in der französischen Liga verbracht. Einen bleibenden Eindruck konnte er nicht hinterlassen. In insgesamt 22 Pflichtspielen für Nizza erzielte er zwei Tore und bereitete drei weitere vor. Seinen letzten Einsatz für den Tabellenvierten der Ligue 1 absolvierte er am 5. Februar im französischen Pokal. Seitdem hatte er es teilweise nicht einmal mehr in den Kader geschafft. Die Leihe darf getrost als fehlgeschlagen bezeichnet werden.
Ende der 2010er aus dem Nichts aufgetaucht
"Youssoufa ist für uns ein ganz besonderer Spieler, der im Nachwuchsbereich maßgeblich an Titelgewinnen beteiligt war und unser NLZ über Jahre hinweg mit seiner schon in jungen Jahren professionellen Einstellung geprägt hat", teilte BVB-Geschäftsführer Sport Lars Ricken mit. "Wir wünschen ihm nach einer Leihe, die nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, in Kopenhagen einen gelungenen Neuanfang und ein sportliches Umfeld, das es ihm ermöglicht, sein ohne Zweifel großes Potenzial voll auszuschöpfen."
Moukoko hatte bereits vor seinem Profi-Debüt für Borussia Dortmund am Tag nach seinem 16. Geburtstag für Furore gesorgt. Zu seinem 15. Geburtstag schenkte ihm Lionel Messi höchstpersönlich ein Paar Fußballschuhe. Der "Kicker" widmete ihm ein Titelblatt. Sein Aufstieg bis zu diesem Punkt war schwindelerregend. Die ganze Welt sprach über ihn. Er war ein Kandidat für den Ballon d'Or. Dabei hatte er noch überhaupt kein Profispiel absolviert.
Moukoko war als zwölfjähriges Kind aus dem Nichts aufgetaucht, da war er gerade vom FC St. Pauli zum BVB gewechselt. Bald pulverisierte er sämtliche Torrekorde. Nicht in seiner Altersklasse, sondern weit darüber. In seiner kurzen Jugendlaufbahn erzielte er weit über 100 Tore. Sein Profi-Debüt inmitten der Pandemie am 21. November 2020 im menschenleeren Berliner Olympiastadion war nicht nur in Deutschland ein Hingucker. Er ist bis heute der jüngste Spieler der Bundesliga-Geschichte. Auch in der Champions League hält er diesen Rekord.
Jüngster deutscher WM-Spieler der Geschichte
Einige zweifelten diese Rekorde an. Bis heute gibt es Spekulationen über sein Alter. Auch das ist ein Teil seiner Geschichte. Sein ab heute ehemaliger Verein Borussia Dortmund verwies immer auf die amtlichen Ausweisdokumente und die Geburtsurkunde des laut den Dokumenten am 20. November 2004 in Jaunde in Kamerun geborenen Deutschen.
Gut zwei Jahre nach seinem Debüt für den BVB hatte Moukoko sich vollkommen überraschend sogar auf den letzten Drücker noch in den Kader für die WM 2022 in Katar gespielt. Wenn er bei dem missglückten Turnier auch nur wenige Minuten Spielzeit bekam, so reichten diese doch, um ihm einen Platz in den DFB-Geschichtsbüchern zu sichern. Mit seiner späten Einwechslung beim 1:2 zum Auftakt gegen Japan wurde er zum jüngsten Deutschen, der jemals bei einer WM aufgelaufen ist. Wenig später verlängerte Borussia Dortmund den auslaufenden Vertrag. Dieser soll ihm rund fünf Millionen Euro pro Jahr eingebracht haben, dazu soll noch ein einmaliges Handgeld von rund zehn Millionen Euro geflossen sei.
"Karriere ins Stocken geraten"
Spiele aber absolvierte er kaum noch für den BVB und so entschloss sich Moukoko im vergangenen Sommer zum Schritt nach Frankreich. Dort spielte er, der immer mal wieder mit dem gescheiterten US-Wunderkind Freddy Adu verglichen wurde, ebenfalls keine Rolle. In diesem Sommer reichte es für Moukoko nicht einmal mehr für die U21-EM. "Youssoufa hatte sich durch gute Leistungen bei den BVB-Profis zwischenzeitlich bis in die A-Nationalmannschaft gespielt. Leider ist seine Entwicklung zuletzt ins Stocken geraten", teilte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl mit. "Wir wünschen ihm, dass seine Karriere nun wieder Fahrt aufnehmen wird. Darüber würde sich der gesamte BVB sehr freuen."
Auch Moukoko kam noch einmal zu Wort. Er sagte: "In meiner Brust schlagen gerade zwei Herzen. Es ist nicht leicht, Abschied zu nehmen von einem Klub wie dem BVB, denn dieser Verein, meine Mitspieler, Trainer, Förderer und die großartigen Fans werden mir immer viel bedeuten. Auf der anderen Seite ist es nach einem schwierigen Jahr in Frankreich an der Zeit, mit Optimismus und unheimlich viel Ehrgeiz an einem neuen Ort voll durchzustarten." Der Umweg Dänemark dürfte für das ehemalige Wunderkind die letzte Chance für ein erneutes Durchstarten sein. Schon bald könnten sich sonst seine Spuren verlieren.
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