Für Deutschlands MMA-König wird die Reeperbahn zum roten Teppich
Mit dem Rotlicht ist Christian Eckerlin vertraut. Wenn der MMA-Kämpfer aus Frankfurt nicht im Käfig steht, dann führt er mehrere Etablissements in Frankfurt. Nun tritt er in Hamburg an, mit einem Vorspiel auf der Reeperbahn.
Egal wie man es dreht: Christian Eckerlin polarisiert. Deutschlands populärster MMA-Kämpfer steigt bei Oktagon 73 in Hamburg erneut in den Käfig. Der Veranstalter tut alles, um seinem Star die größtmögliche Bühne zu geben. Die Reeperbahn wird für den Frankfurter dafür zum roten Teppich.
Viele Wochen vor dem Kampf war das Event in der Barclays Arena mit 15.000 Zuschauern bereits ausverkauft. Der Name Eckerlin verkauft nicht nur die meisten Tickets, sondern vereint auch vor dem Bildschirm die meisten Augenpaare. Hunderttausende Aufrufe haben seine Videos auf Youtube, Hunderttausende Aufrufe gab es bei seinem letzten Kampf im Frankfurter Stadion, durch den er zum "King of GerMMAny" wurde. Das sorgte sportlich für Schlagzeilen.
Es muss aber schon eine bestimmte Dimension erreichen, damit große Medienhäuser über ihn berichten. Es sei denn, es gibt juristischen Ärger, wie erneut im Vorfeld des Kampfes. Wegen eines Becherwurfs beim Spiel zwischen seiner großen Fußball-Liebe Eintracht Frankfurt gegen Mainz 05 wurde er zu einer Geld- und Bewährungsstrafe verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig - sowohl Eckerlin als auch die Staatsanwaltschaft könnten also noch Rechtsmittel einlegen.
Positive Berichterstattung gibt es nur selten. Dafür ist sein Lebensweg verantwortlich. In jungen Jahren scheiterte Eckerlin als Fußball-Profi bei Darmstadt 98, blieb dem Fußball und der Frankfurter Ultraszene aber weiterhin treu. Dazu führt er in seiner Heimatstadt Frankfurt unter anderem ein Tabledance-Lokal und ein Bordell. Für die breite Masse ist es schwer, ihn als Galionsfigur des Sports zu definieren - und doch ist er es.
"Eckerlin muss diesen Sport nicht machen"
Die Faszination Eckerlin fasst sein Manager Niels Schlaegel in einem Satz zusammen. "Christian fasziniert, weil er ein extrem guter Athlet ist und für die meisten Menschen einen sehr interessanten Lebenswandel vollzieht." Was im letzten Teil noch etwas schwammig klingt, führt der langjährige Weggefährte Eckerlins aus. Christian sei der Erste gewesen, der die Tür für das breite Publikum geöffnet habe. "Durch den Youtube-Kanal konnten die Menschen erstmals richtig nah dran sein. Und offensichtlich liebt Christian diesen Sport. Er müsste ihn nicht betreiben. Er hat sich ein Leben aufgebaut, in dem er auch ganz andere Sachen könnte. Aber er macht das und liebt das. Das ist eine Sache, die Menschen begeistert."
Dazu komme der extravagante Lebensstil, so Schlaegel. "Er ist viel am Reisen, mag schöne Autos und auch Luxus. Das sind Dinge, die großes Interesse bei den Menschen wecken. Dazu lässt er sich den Mund nicht verbieten und sagt frei heraus, was er denkt. Das mögen die Leute."
Und das sieht man auch in Hamburg. Dort ist vieles rund um den Kampf zwischen Eckerlin und Robert Pukac nur Nebensache. Selbst der Veranstalter bemüht sich kaum, die anderen zehn Kämpfe sonderlich zu pushen. Es geht nur um eins: "König" Eckerlin trifft auf den "Prinz von Bratislava" - so der Beiname von Pukac. Hunderte Menschen haben sich vor der Bühne am Spielbudenplatz versammelt. Der rote Teppich auf der Reeperbahn. Auf einer Bühne gibt der 38-jährige Star seine Einschätzung zum Kampf ab. Auch eine Spitze in Richtung seines Gegners, der sein Gewicht deutlich verpasst hat, darf nicht fehlen. "Ich werde morgen ein Feuerwerk bringen. Ist mir egal, ob 100 Kilo oder 200 Kilo. Morgen knallt's richtig." Eckerlin genießt es, im Mittelpunkt zu stehen, präsentiert sich trotzdem nahbar und spricht frei von der Leber weg. Von den Fans wird er bejubelt. Er zeigt eben genau die Attribute, die ihn bei vielen so beliebt machen.
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