Als der DFB einen neuen Bundestrainer sucht, ist Jürgen Klopp für viele der Wunschkandidat. Der damalige Liverpool-Trainer erklärt, warum er den Job nicht übernimmt. Und spricht darüber, warum er inzwischen einige Stadien lieber meidet.

Jürgen Klopp hätte bei der Heim-EM der gefeierte deutsche Fußball-Nationaltrainer werden können - doch als der DFB 2023 einen neuen Coach suchte, blieb der Kulttrainer beim kriselnden FC Liverpool. Nun hat der 58-Jährige über seine damalige Entscheidung gesprochen. "Die Saison davor lief für Liverpool nicht so gut - und im Sommer nach dieser Saison hat Deutschland einen neuen Bundestrainer gesucht. Da hätte ich 'ja' sagen können, weil es vielleicht besser gewesen wäre, mal etwas anderes zu machen", sagte Klopp der "Welt am Sonntag".

Er entschied sich anders. "Ich wollte es nicht. Und bei der Entscheidung ging es auch nicht um den Job des Bundestrainers an sich. Ich konnte Liverpool so nicht verlassen. Da war eine Mannschaft, da waren Menschen, zu denen ich ein Verhältnis hatte", erklärte Klopp. Er habe es in Liverpool mit neuen Spielern und dem Kernteam "noch einmal richten" wollen. "Das war mir wichtig. Wir haben das auch hinbekommen. Nichtsdestotrotz reifte der Entschluss, in Liverpool aufzuhören."

Ende Januar 2024 kündigte Klopp an, den Verein zum Saisonende zu verlassen, das Team landete schließlich auf Platz drei der Premier League und gewann den Ligapokal. In der Saison nach seinem Abschied wurde Liverpool mit dem neuen Trainer Arne Slot Meister, das DFB-Team schied bei der Heim-EM im Viertelfinale gegen Spanien unter Julian Nagelsmann unglücklich aus, begeisterte aber Fußball-Deutschland.

"Ich vermisse nichts"

Klopp stieg schließlich im Januar 2025 als Global Head of Soccer bei Red Bull ein. Zu einer möglichen Rückkehr auf die Trainerbank sagte er: "Mein Gefühl sagt mir: Nein. Ich habe meinen Job geliebt. Doch ich vermisse nichts."

Nur überlegt er sich seitdem genau, in welche Stadien er geht. Denn während er seine Ex-Klubs Borussia Dortmund und den 1. FSV Mainz 05 als Legende und Fanliebling verließ, meidet er nun Begegnungen mit den Anhängern. "Bis jetzt hat noch keiner zu mir gesagt: "Hey, da hast du dich ja schön verkauft." Klar ist aber auch, dass ich in Mainz oder Dortmund nicht unbedingt ins Stadion gehen würde", sagte Klopp. "Aber nicht, weil ich da nicht hinwill, sondern weil ich die Leute nicht in eine Situation bringen möchte, in der einer vielleicht meint: "Was will denn der Penner hier?", und der andere ihm entgegnet: "Aber das ist doch der Kloppo." Das ist unnötig, dem will ich aus dem Weg gehen", erklärte der 58-Jährige.

Er nehme die Kritik niemandem übel. Die Leute könnten ihn kritisieren, so viel sie wollten, sagte Klopp. "Ich fand die Idee mit Red Bull zu spannend, als dass ich hätte sagen können: Das mache ich nicht, weil das bei meinen Ex-Klubs nicht so gut ankommt."

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