Abgang mit Stil statt Frust – Wie japanische Fans begeistern
Sie hätten allen Grund gehabt, maßlos enttäuscht zu sein. Extra angereist aus Japan zur Klub-WM, sahen die etwa 5000 und damit zahlreichen Fans der Urawa Red Diamonds keinen einzigen Sieg ihres Teams. Drei Spiele, drei Niederlagen, zwei Tor, neun Gegentore. Besonders bitter: Bei der letzten Partie, die das Aus in der Gruppenphase besiegelte, kassierte das Team in Pasadena nördlich von Los Angeles in der ersten Halbzeit drei Tore binnen neun Minuten von CF Monterrey. Am Ende verloren die Japaner 0:4 (0:3). Anlass zur Freude gab das nicht gerade.
Und was machten die Fans, die ihre Mannschaft begleitet und von Anfang an immer wieder unterstützt hatten? Sie verhielten sich vorbildhaft. Und damit ganz anders, als es in und um Fußballstadien allzu oft schlechte Gewohnheit ist.
Wenn enttäuschte Fans ihren Frust herauslassen, ist ein vorzeitiges Verlassen des Stadions oder ein gellendes Pfeifkonzert noch das Harmloseste. Randale auf den Rängen, auf den Bahnhöfen in Zügen – keine Seltenheit. Nur allzu gern begleitet von einer Spur des Mülls, die sich vom Sitz- oder Stehplatz bis ins Zugabteil zieht – Letzteres auch gern unabhängig von Sieg oder Niederlage.
Völlig daneben benahmen sich zum Beispiel Fans des türkischen Erstligaklubs Eskisehirspor. Sie sorgten 2016 für eine neue Stufe der Eskalation, als sie nach dem Abpfiff Stühle aus der Verankerung rissen, Brände legten sowie Transparente und Trikots anzündeten. Auch auf dem Rasen brannte es. Die Brände sollen bis an die Kabinen vorgedrungen sein.
Erst mal akribisch sauber machen
Ganz anders, in jeglicher Hinsicht, die Fans der Urawa Red Diamonds, einem der traditionsreichsten und beliebtesten Klubs Japans. Die etwa 5000 mitgereisten Anhänger blieben bis zum Ende des Spiels, erwiesen dem Team die Ehre – genau wie die Mannschaft den Fans mit einer Vorbeugung die Ehre erwies.
Anschließend verließen die japanischen Zuschauer nicht das Stadion, sondern räumten erst mal akribisch auf. Selbst die Kleinsten halfen mit, den Müll auf den Tribünen einzusammeln und alles in großen Plastiktüten zu verstauen. Erst, als alles wieder genau so war, wie sie es vorgefunden hatten, verschwanden sie. Ein Abgang mit Stil.
Und nicht das erste Mal, dass japanische Fußball-Fans mit einer derartigen Aktion positiv auffallen – ob im Sieg oder in der Niederlage, ihr Verhalten ist vorbildhaft und für sie selbst keine außergewöhnliche Aktion. Nach dem Erfolg zum Beispiel von Japans Nationalmannschaft gegen Deutschland bei der WM 2022 in Katar räumten die Anhänger erst das Khalifa International Stadium auf, bevor sie den Triumph feierten. Auch die Mannschaft selbst verließ die Kabine sauber. Normalität für sie.
CF Monterrey jetzt gegen den BVB
Während für den japanischen Klub die WM vorbei ist, trifft sein letzter Gegner nun auf eine deutsche Mannschaft: im Achtelfinale kommt es zur Partie zwischen dem CF Monterrey aus Mexiko und Borussia Dortmund.
Der fünfmalige Sieger der Concacaf-Champions-League qualifizierte sich auf Rang zwei für die K.o.-Phase des Turniers. Das Duell mit dem BVB ist in der deutschen Nacht zum kommenden Mittwoch (3 Uhr MESZ/DAZN) in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia angesetzt.
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