Es war zu heiß, viel zu heiß. Und deshalb reagierte Niko Kovac, der Trainer von Borussia Dortmund, mit einer besonderen Maßnahme. Als am Samstag 12 Uhr Ortszeit in Cincinnati das zweite Vorrundenspiel bei der Klub-WM gegen Mamelodi Sundowns angepfiffen wurde, blieben die Ersatzspieler in der klimatisierten Kabine – und den Plätzen auf den in der prallen Sonne stehenden Auswechselbänken im TQL-Stadium fern.

„Wir hatten auch Cooling-Sticks und eiskalte nasse Handtücher dabei. Wir machen uns schon viele Gedanken“, sagte Kovac, der das langsame Tempo beim 4:3 (3:1) im Spiel ebenfalls auf die Temperaturen zurückführte: „Die Spieler müssen da schon wie so ein Grillhähnchen gebraten werden.“

Besserung ist nicht wirklich in Sicht. Am Mittwoch beim letzten Gruppenspiel gegen HD Ulsan aus Südafrika erneut in Cincinnati sind am Nachmittag, wenn die Partie um 15 Uhr Ortszeit angepfiffen wird, mehr als 35 Grad Celsius prognostiziert.

„Es ist Sommer. Dass es da heiß ist, ist klar“, sagt Keeper Kobel

Schon nach dem ersten Spiel, dem 0:0 gegen Fluminense Rio de Janeiro, hatte Kovac die Hitze thematisiert – und gesagt, dass er in Bezug auf den Turniersieg davon ausgeht, dass die Mannschaft gewinnt, die am besten mit der Hitze klarkommen. Und laut Kovac käme die Mannschaft eher nicht aus Europa. „Die Klubs aus dem Süden haben einen großen Vorteil wegen der Hitze“, sagte der BVB-Coach.

Seit einigen Tagen herrscht in den meisten Teilen des Landes extrem hohe Temperaturen. „Das tut vielen Mannschaften gerade sehr weh. Die Europäer tun sich damit besonders schwer“, hatte Kovac nach dem Remis zum Auftakt gesagt – und auf das Tempo verwiesen, dass nicht besonders hoch sei, „weil das bei den Temperaturen nicht geht. Das sollte der ein oder andere am Fernsehgerät auch bedenken, wenn er sich darüber wundert, warum so langsam gespielt wird.“

Als am Samstag das zweite Spiel für die Dortmunder vorüber und der Sieg perfekt war, war Gregor Kobel, der Dortmunder Torhüter, leicht verärgert. „Viel Positives bis auf das Resultat kann man nicht sagen“, erklärte der Keeper: „Fakt ist, dass wir sicher keine drei Tore kriegen dürfen. Fakt ist auch, dass wir die Tore, so wie sie fallen, nicht kriegen dürfen.“ Mit den Hinweisen der meisten anderen Dortmunder auf die schwierigen Wetterbedingungen konnte Kobel gar nichts anfangen. „Es ist Sommer. Dass es da heiß ist, ist klar. Natürlich ist es einfacher bei 15 Grad und Nieselregen zu laufen. Aber Fußball wird auch im Sommer gespielt. Damit müssen wir umgehen können“, schimpfte Kobel.

Bellingham sticht aus fehlerbehaftetem BVB-Team heraus

Immerhin hatten die im Stadion anwesenden BVB-Fans Gefallen an der Partie – oder besser an Jobe Bellingham. „Hey Jobe“ hallte es zur Melodie des alten Beatles-Klassikers „Hey Jude“ immer wieder durch das TQL-Stadium in Cincinnati. Das Original wurde bis 2023 in Dortmund zur Huldigung von Jude Bellingham geschmettert. Dessen Bruder Jobe – erst seit knapp zwei Wochen BVB-Profi –musste nach dem 4:3 jedenfalls schmunzeln.

„Nett, wirklich sehr nett. Ich verstehe schon den Background. Solange die Fans positiv über mich singen, ist mir alles egal“, sagte der 19-Jährige, den die Dortmunder für gut 30 Millionen Euro vom AFC Sunderland geholt hatten und unbedingt schon in den USA zur Klub-WM dabeihaben wollten.

Warum, war am Samstag gut zu sehen. Erstmals stand der jüngere Bellingham-Bruder in der Dortmunder Startelf und überzeugte. In der 45. Minute schoss er die Vorentscheidung zum 3:1 und war immer wieder mit seiner körperlichen Präsenz auffällig. Fast folgerichtig wurde er von der Fifa zum Spieler des Spiels gekürt. „Ich bin schon stolz“, sagte er anschließend und demonstrierte dies schnell via Instagram, wo er seine gelungensten Szenen aus dem Spiel postete. „Erster Start-Einsatz und erstes Tor für diesen unglaublichen Klub“, schrieb der jüngere Bellingham-Bruder dazu.

Der FC Bayern ist schon durch

Im Gegensatz zum BVB steht der FC Bayern hingegen schon sicher in der nächsten Runde. Nach dem verdienten 2:1 (1:0) im durchaus giftigen Spiel gegen Argentiniens Kultverein Boca Juniors geht es für die Münchner jetzt nur noch um die Abschlussplatzierung der Vorrunde. Schon am Dienstag geht es weiter. Im letzten Vorrundenspiel gegen Benfica Lissabon (vier Punkte) reicht ein Punkt zum Gruppensieg.

Als Erster würden die Münchner zum Start der K.o.-Phase auf den Zweiten der Gruppe D treffen, den FC Chelsea oder ES Tunis. Bei einer Niederlage gegen Benfica käme es zum nächsten Südamerika-Vergleich gegen Flamengo aus Brasilien.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke