Nach zähen Verhandlungen zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Liverpool ist einer der größten Transfers der Fußballgeschichte fix: Florian Wirtz erhält bei den Reds einen "langfristigen Vertrag". Das finanzielle Gesamtpaket für den 22-Jährigen hat es in Deutschland und England noch nicht gegeben.

Florian Wirtz verlässt die Fußball-Bundesliga und wird künftig in der englischen Premier League spielen. Bayer 04 Leverkusen und der FC Liverpool haben sich nach einigen zähen Verhandlungsrunden auf den Transfer geeinigt. Der 22-Jährige unterschrieb an der Anfield Road einen "langfristigen Vertrag", wie es auf der Vereinshomepage heißt. Vorher hatte Wirtz den obligatorischen Medizincheck erfolgreich bestanden.

"Ich bin sehr glücklich und sehr stolz. Endlich ist es soweit und ich habe lange darauf gewartet - endlich ist es soweit und ich bin wirklich glücklich", sagte Wirtz nach der Unterzeichnung gegenüber "LiverpoolFC.com": "Ich freue mich riesig darauf, ein neues Abenteuer vor mir zu haben. Das war auch ein wichtiger Punkt in meinen Gedanken: dass ich etwas völlig Neues erleben möchte, die Bundesliga verlassen und in die Premier League gehen möchte." Der DFB-Star erklärte, er habe vor der Vertragsunterzeichnung "mit einigen Spielern gesprochen, die dort gespielt haben, und sie haben mir gesagt, dass es perfekt für mich ist". Nun freue er sich einfach auf sein erstes Spiel für die Reds.

Bayern München geht leer aus

Lange Zeit bemühte sich auch der FC Bayern um die Dienste des Spielmachers, doch die Engländer, die der US-amerikanischen Fenway Sports Group gehören, hatten offenbar die besseren Argumente. Und waren wohl auch bereit, die von Bayer Leverkusen aufgerufene Summe von annähernd 150 Millionen Euro zu stemmen. Dabei soll es sich laut verschiedener Medien um ein Paket aus fixer Ablöse und Bonuszahlungen handeln. Jüngsten Berichten zufolge steigt Wirtz nun bei Liverpool direkt zu den Top-Verdienern auf. Das Team von Trainer Arne Slot soll dem Ausnahmekönner ein Jahresgehalt von rund 20 Millionen Euro zahlen.

Bayern München wollte ihn unbedingt verpflichten, und der ewige Vereinspatron Uli Hoeneß war diesbezüglich nicht gerade defensiv, ehe sich sein Klub Ende Mai die Niederlage im Ringen um Deutschlands wohl größtes Talent eingestehen musste. Das soll unter anderem Hoeneß völlig überrascht haben.

Wirtz wird mit seinem Transfer gleich dreifach zum Rekordmann. Er ist nun der teuerste deutsche Fußballer und löst damit Kai Havertz ab. Der Offensivspieler, der in der Nationalmannschaft an der Seite von Wirtz und Jamal Musiala eine wichtige Säule im System von Bundestrainer Julian Nagelsmann ist, war im Sommer 2023 für rund 75 Millionen Euro vom FC Chelsea zum FC Arsenal gewechselt. Zudem ist Wirtz der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte. Der Rekord lag bislang bei einem Gesamtpaket von 135 Millionen Euro für den Wechsel des Franzosen Ousmane Dembélé von Borussia Dortmund zum FC Barcelona im Sommer 2018.

Nie gab ein Premier-League-Klub mehr aus

Und noch eine dritte Bestmarke knackt Wirtz mit seinem Wechsel in die beste Liga der Welt. Nie zuvor gab ein Premier-League-Klub mehr Geld für einen Zugang aus. An der Spitze thronte bislang der FC Chelsea mit dem Transfer des argentinischen Weltmeisters Enzo Fernández. Der mittlerweile 24-Jährige war am 31. Januar 2023 für rund 121 Millionen Euro von Benfica gekommen. Der weiterhin teuerste Transfer bleibt aber Neymar, der im August 2017 für 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris St. Germain gewechselt war.

Wirtz soll künftig eine Schlüsselposition in der Offensive des englischen Meisters übernehmen, die mit Mo Salah, Alexis Mac Allister und Cody Gakpo schon bemerkenswert gut besetzt ist. Trainer Arne Slot, der erfolgreiche Nachfolger von Jürgen Klopp, soll dem 22-Jährigen ein sehr reizvolles Konzept vorgelegt haben, hieß es in mehreren Medien. Bei den Reds spielt Wirtz weiter mit Jeremie Frimpong zusammen. Der pfeilschnelle niederländische Außenspieler wechselt zur neuen Saison ebenfalls an die Anfield Road.

Der große Zusammenbruch von Bayer Leverkusen

In Leverkusen brechen damit große Eckpfeiler der kurzen Erfolgsgeschichte weg. Coach Xabi Alonso übernimmt Real Madrid, Abwehrchef Jonathan Tah schließt sich dem FC Bayern an. Wirtz und Frimpong sind in Liverpool. Zudem gibt es Gerüchte um Anführer Granit Xhaka und den feinfüßigen Spanier Alejandro Grimaldo, der möchte gerne wieder in der Heimat spielen. Der FC Barcelona wurde mal genannt, der kämpft aber weiter mit großen finanziellen Sorgen.

Der im rheinischen Pulheim geborene Wirtz war im Januar 2020 als damals noch 16-Jähriger vom 1. FC Köln zum Rhein-Rivalen gewechselt und feierte mit 17 Jahren sein Debüt in der Bundesliga. Nur wenige Wochen später erzielte er sein erstes Tor im Oberhaus - ausgerechnet gegen Bayern München. Sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gab er im September 2021.

Schnell stieg Wirtz bei Bayer zum Weltklassespieler auf und wurde in der Saison 2023/24 mit der Werkself ungeschlagen Deutscher Meister sowie DFB-Pokalsieger. Lediglich im Finale der Europa League gab es gegen Atalanta Bergamo die einzige Pleite der Saison. Wirtz bestritt 140 Bundesliga-Spiele für die Leverkusener und erzielte dabei 35 Tore. Für die deutsche Nationalmannschaft lief er bislang 31 Mal auf. Dabei gelangen ihm sieben Treffer. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte schon vor dem feststehenden Transfer von einem "guten Schritt" gesprochen. "Weil er da auf seiner Position spielen kann. Das ist ein tolles Umfeld, ein super Klub", sagte Nagelsmann.

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