Papst Leo XIV. legt sportliches Glaubensbekenntnis ab
Es besteht kein Zweifel mehr: Papst Leo XIV. ist Fan der Chicago White Sox. Bei seiner wöchentlichen Generalaudienz begrüßt der US-Amerikaner die Gläubigen mit einer für kirchliche Würdenträger ungewöhnlichen Kopfbedeckung.
Papst Leo XIV. legt sein sportliches Glaubensbekenntnis ab - und klärt ein für alle Mal auf: Sein Herz schlägt für die Chicago White Sox. Der als Robert Francis Prevost in Chicago geborene Papst zog am Mittwoch bei seiner wöchentlichen Generalaudienz die Gläubigen auf dem Petersplatz eine Kappe des Baseball-Teams aus dem Chicagoer Süden auf. Das Fan-Utensil war ihm von einem frisch vermählten Paar bei seiner Segnung gereicht worden. Damit räumte der 69-Jährige persönlich letzte Zweifel aus, welche Mannschaft er unterstützt.
In Chicago, der Heimat des Nachfolgers des verstorbenen Papstes Franziskus, spielen zwei traditionsreiche Baseball-Teams: Die Chicago Cubs und eben die Chicago White Sox. Beide Klubs hatten dem neuen Papst unmittelbar nach dessen Wahl gratuliert, zwischenzeitlich war behauptet worden, Prevost sei Fan der Cubs. Das war jedoch eine Falschmeldung: "Ich habe keine Ahnung, woher das kommt. Er war immer ein Sox-Fan", stellte John Prevost, der Bruder des Papstes, kurz nach dessen Wahl gegenüber dem US-Lokalsender "WGN-TV" schnell klar. Seine Theorie, woher die Verwirrung kommen könnte: Ihre Mutter sei Fan der Cubs gewesen. "Und alle Tanten, die Familie unserer Mutter kam aus dem Norden, deshalb waren sie Cubs-Fans."
In den sozialen Netzwerken tauchte schon kurz nach der Wahl Prevosts ein Video auf, das den heute 69-Jährigen beim Baseball auf der Tribüne zeigt - inmitten anderer Fans. In einer TV-Übertragung aus dem Jahr 2005 ist zu sehen, wie der jetzige Papst in Spiel eins der World Series die Chicago White Sox als Fan auf der Tribüne unterstützt - im passenden Trikot. Prevost war damals noch Generaloberer des Augustinerordens in Rom. "Als das alles passierte, schaute ich zurück und fragte: 'Ist das der Papst neben mir?' Und tatsächlich, er war es. Es war großartig, das zu sehen", erzählte ein Fan, der auf dem Video zu sehen ist, mlb.com, der Webseite der Liga. "Ich bin froh, dass ich das mit den Leuten teilen kann. Ich möchte nicht, dass jemand denkt, er sei ein Cubs-Fan, denn er ist kein Cubs-Fan. Der Papst ist ein Fan der White Sox. Wir haben Beweise. Er war bei Spiel eins der World Series, und jetzt weiß es jeder."
Langer Leidensweg
Die White Sox haben Leo XIV. bereits eingeladen, bei einem Spiel seiner Wahl den ersten Pitch zu werfen. Eine besondere Ehre, die ausgesuchten Prominenten, Politikern oder Mitgliedern der Gesellschaft zuteilwird - oder eben dem Vertreter Gottes auf Erden. "Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Leben einen nordamerikanischen Papst sehen würde, geschweige denn einen White-Sox-Fan aus der South Side von Chicago, der unter uns ist. Er ist echt", verriet Brooks Boyer, Vize-Präsident der White Sox schon im Mai mlb.com. "Wenn man einen Blick auf ihn werfen konnte, war das magisch. Die Leute kennen ihn auf einer persönlichen Basis. Es ist ziemlich erstaunlich. Sie dachten, wenn der Präsident ein White-Sox-Fan ist, Präsident [Barack] Obama, dann kann es nicht viel mehr werden. Diese Jungs haben uns jetzt den Papst gebracht."
Bei den White Sox freuten sie sich natürlich über die Werbung: "Es ist ziemlich cool", verkündete White-Sox-Profi Grant Taylor. "Weltweit wächst der Baseball immer mehr. Aber in Europa ist es nicht sehr groß. Wenn er also dort drüben im Vatikan eine White-Sox-Mütze trägt, werden vielleicht alle White-Sox-Fans. Das würde die Fangemeinde ein wenig vergrößern."
Fan der White Sox zu sein, bedeutet dieser Tage allerdings eine Menge seelische Last: In der vergangenen Saison verloren das Team 121 ihrer 162 Spiele - so viele wie noch nie zuvor ein Klub in der langen Geschichte der MLB. In Chicago sprach man von der "Saison der Schande". Auch in diesem Jahr läuft es nicht viel besser: Das Team des Papstes steht mit 23 Siegen und 45 Niederlagen am Ende ihrer Division. Die Cubs dagegen gewannen bereits 41 Spiele und führen ihre Division mit gewaltigem Vorsprung an. 2016 gewannen sie letztmals die Meisterschaft.
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