„Schwierigster Platz der Welt“ – Auf diesem Foto hat sich ein Golfball versteckt
Ben Griffin ist derzeit einer der besten Golfspieler der Welt. Der Amerikaner hat in diesem Jahr bereits zwei Turniere auf der PGA Tour gewonnen und zählt als aktuelle Nummer fünf der Jahreswertung zum Favoritenkreis bei den am Donnerstag beginnenden 125. US Open. Das Major-Turnier wird zum zehnten Mal im altehrwürdigen Oakmont Country Club in Pennsylvania ausgetragen (Sky überträgt täglich ab 20.00 Uhr).
Der dortige Platz ist schon in normalem Zustand eine riesige Herausforderung, im Set-up für die US Open aber wird er zu einem Monster. Neben den spiegelglatten und stark ondulierten Grüns wird den Spielern vor allem das hohe und dichte Rough zu schaffen machen. Wie sehr, zeigte Griffin Anfang der Woche in einem Video. Er ließ einen Ball ins Gras fallen, wo dieser schlicht verschwand.
Die US Open gelten generell als das schwierigste der vier Major-Turniere und bilden damit einen starken Kontrast zu den üblichen Events auf der US-Tour, bei denen die Weitenjäger oft genug auf breiten gemähten Wiesen ein Birdie nach dem anderen auf der Scorekarte eintragen. Die US Open hingegen sollen stets ein echter Test für das Spiel sein, der Präzision belohnt und jeden Fehler gnadenlos bestraft. Als Griffin nun nach einem Ergebnis gefragt wurde, mit dem er nach vier Runden in Oakmont zufrieden wäre, sagte er: „Vier Schläge über Par. Ich glaube sogar, damit hätte ich eine Chance auf den Sieg.“
Cabrera gewann in Oakmont mit fünf Schlägen über Par
Zur Einordnung: Beim PGA-Turnier am Sonntag in Kanada hatte der Sieger einen Score von 18 Schlägen unter Par, mit vier Versuchen über dem Platzstandard landete man irgendwo um Platz 130. Nicht so in Oakmont: Dort reichte dem Argentinier Angel Cabrera bei den US Open 2007 sogar ein Ergebnis von +5 zum Triumph. Bei der bisher letzten Ausgabe 2016 schafften es immerhin vier Spieler, auf dem 1903 gebauten Platz unter Par zu bleiben, der Amerikaner Dustin Johnson gewann mit -4.
Mit einem solchen Ergebnis rechnet diesmal zumindest im Vorfeld kaum jemand. Bei einer Umfrage unter den Tourspielern, wie viele Schläger ein durchschnittlicher Amateur mit Handicap 18 in dieser Woche auf dem Par-70-Kurs benötigen würde, schwankten die Antworten zwischen 120 und 150. Stets mit dem Zusatz versehen, dass dies nur gelte, wenn der Spieler genügend Bälle dabeihabe. „Zwei Dutzend wären gut“, lachte Olympiasieger Justin Rose.
„Es wird Momente geben, in denen du das Fairway nur um einen Meter verfehlst und dann den nächsten Schlag bestenfalls 50 Meter weit schlagen kannst“, beschreibt der spanische Spitzenspieler Jon Rahm das Geläuf. Und der Weltranglistenzweite Rory McIlroy gab zu Protokoll, wie froh er sei, dass es im Turnier Helfer gebe, welche die Landung des Balls verfolgen und diesen dann mit einer Fahne markieren: „Am Montag musste ich meinen Ball ein paar Minuten lang suchen. Wer hier daneben schlägt, wird hart bestraft.“ Drei Minuten haben Golfer Zeit, ihren Ball zu finden, bevor der Versuch als Fehlschlag gewertet wird.
Masters-Sieger McIlroy gehört neben der Nummer eins der Welt, Scottie Scheffler, sowie Titelverteidiger Bryson DeChambeau zu den Topfavoriten auf den Sieg. Wer auch immer vorn mitspielen will, braucht Zurückhaltung und die richtige Strategie. Neben dem Rough gilt es, Bergab-Putts zu vermeiden und sich darauf einzustellen, dass Par stets ein gutes Ergebnis ist. McIlroy: „Derjenige, der diese Woche die meiste Geduld und die beste Einstellung hat, wird gewinnen.“
So sieht es auch DeChambeau. „Jeder weiß, dass dies im Moment wahrscheinlich der schwierigste Golfplatz der Welt ist“, sagt der Amerikaner: „Das Rough ist so hoch und dicht – man muss die Fairways treffen, man muss die Grüns treffen und man muss mit zwei Putts im Loch sein. Es ist ein großartiger Golftest.“
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