Hertha-Anteile kommen offenbar unter den Hammer
Keine Ruhe bei Fußball-Zweitligist Hertha BSC: Die Anteile, die der US-Investor 777 Partners hält, stehen offenbar zur Auktion. Einem Medienbericht zufolge soll es schon am Nachmittag so weit sein.
Die Fußballklub-Anteile des US-Investmentunternehmens 777 Partners stehen einem Medienbericht zufolge zur Versteigerung. Darunter sollen sich auch die Anteile der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA befinden, schreiben die ARD-"Sportschau" und das Investigativportal "Josimar". Der Fußball-Zweitligist Hertha BSC selbst hat sich bislang nicht dazu geäußert.
Die Versteigerung soll öffentlich sein und um 10 Uhr (Ortszeit, 16 Uhr deutscher Zeit) in New York stattfinden. Interessierte Bieterinnen und Bieter können sich per Mail anmelden und dann per Video zugeschaltet werden. Laut "Josimar" und "Sportschau" ist es aber fraglich, dass die Hertha-Anteil wirklich eine neue Heimat bekommen. Das US-Versicherungsunternehmen A-CAP könnte demnach ein "Kreditgebot" abgeben. Damit verschwänden die Schulden, die 777 Partners bei A-CAP hat und die Klubs stünden künftig nicht mehr nur unter A-CAP-Verwaltung, sondern wanderten auch in deren Besitz.
Unklarheiten vor Auktion
Wie die "Sportschau" berichtet, gibt es jedoch weitere Unklarheiten. Ein mögliches Hindernis sei die Satzung der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. "Die Übertragung von Aktien der Gesellschaft bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung durch die persönlich haftende Gesellschafterin", steht dort. Bei der persönlich haftenden Gesellschafterin handele es sich um die Verwaltungs-GmbH. Unklar sei, ob das Vetorecht auch bei der Versteigerung zum Tragen kommt.
Nur, wie ist es dazu gekommen? Seit März 2023 hält 777 Partners insgesamt 78,8 Prozent der Hertha-Anteile. Das US-Unternehmen hatte diese zuvor von Investor Lars Windhorst übernommen. Der Einstieg von 777 war in Berlin auch mit Hoffnungen verbunden, schließlich verfügte der neue Investor über Expertise im Fußballgeschäft. Zum 777-Portfolio gehören etwa der FC Sevilla, Standard Lüttich, CFC Genua, Red Star Paris und Vasco da Gama aus Brasilien.
Ende Mai noch "keinerlei Signale"
Doch wie die "Sportschau" schreibt, sei dem US-Investor nach dem erfolglosen Versuch, den englischen Premier-League-Klub Everton zu übernehmen, das Geld ausgegangen. 777 Partners habe in der Folge zunächst ein einfaches Darlehen in Höhe von 23 Millionen US-Dollar bei A-PAC aufgenommen. Dieses sei jedoch insgesamt zwölfmal angepasst worden und habe sich zu einem Kredit mit einem offenen Saldo von 350 Millionen Dollar entwickelt. Das Geld konnte 777 Partners nicht zurückzahlen, deshalb stehen die Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA und den anderen Klubs nun zur Versteigerung.
Bei Hertha BSC hatte es zuletzt noch Ambitionen gegeben, die Anteile zurückzukaufen. Vereinspräsident Fabian Drescher erklärte auf der jüngsten Mitgliederversammlung, dass der Klub diese Option prüfe. Jedoch könnte, so schreibt RBB, der plötzliche Versteigerungstermin ein Problem für die Berliner werden. Drescher hatte Ende Mai noch gesagt, es gebe "keinerlei Signale, dass ein kurzfristiger Verkauf der Anteile im Raum steht". Der finanziell schwer angeschlagene Zweitligist müsste in Windeseile eine eigene Finanzierung auf die Beine stellen, schließlich wurde die Versteigerung laut "Josimar" erst am 29. Mai angekündigt.
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