Ancelottis Ära in Brasilien beginnt denkbar trostlos
Er soll Brasilien Glanz und Erfolg zurückbringen, doch das Debüt zeigt vor allem: Carlo Ancelotti hat beim Rekordweltmeister eine Mammutaufgabe übernommen. Die spanische Presse ist gnadenlos.
Carlo Ancelotti hat seine Karriere als brasilianischer Nationaltrainer mit einem torlosen Remis begonnen. In der südamerikanischen Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 kam die Seleção gegen Ecuador nicht über ein 0:0 hinaus. Der italienische Trainer, der in der vergangenen Woche offiziell das Amt übernommen hatte, war mit hohen Erwartungen empfangen worden. Gegen die defensiv gut organisierte ecuadorianische Mannschaft kreierte Brasilien im Estadio Monumental Banco Pichincha in der Stadt Guayaquil jedoch kaum klare Chancen. Die spanische Sportzeitung "Marca" sah in dem Spiel "Ancelottis Realitätscheck": "Dieses Brasilien ist nur noch ein Schatten seiner selbst."
Ancelotti selbst zeigte sich überraschend positiv gestimmt: Der Trainer sprach danach von einem schwierigen Spiel für seine drei Stürmer, war aber nicht unzufrieden und versprach mehr Offensive für die kommenden Partien. "Wir werden mehr Möglichkeiten haben, das Spiel zu kontrollieren, mehr Bewegung und Intensität", sagte der von Real Madrid gekommene 65-Jährige. "Das war ein gutes Unentschieden. Wir fahren zufrieden nach Hause, mit Selbstvertrauen für das nächste Spiel."
Durch das Unentschieden bleibt Brasilien in der Südamerika-Qualifikation mit 22 Punkten aus 15 Spielen auf dem 4. Platz. Für das Turnier in den USA, Kanada und Mexiko qualifizieren sich die ersten sechs von zehn Mannschaften direkt, der Siebtplatzierte muss in die Relegation. Bereits am kommenden Dienstag (Ortszeit) trifft Brasilien auf Paraguay, Ecuador spielt gegen Peru.
Nicht im Kader stand Superstar Neymar, der sich noch von einer Verletzung erholt. Der neue Coach betonte jedoch, künftig "natürlich" auf den 33-Jährigen setzen zu wollen - Neymar hat seit Oktober 2023 verletzungsbedingt kein Länderspiel mehr für die Seleção bestritten. Stattdessen erhielten junge Talente wie der 18-jährige Estêvão eine Chance - er stand erstmals in der Startelf der Nationalmannschaft. Auch Routiniers wie Casemiro kehrten ins Team zurück.
Beim formschwachen Rekordweltmeister hatte sich zuletzt einiges verändert: Nach der 1:4-Schmach im letzten WM-Qualifikationsspiel Ende März gegen Erzrivalen Argentinien und der anschließenden Trennung von Dorival Júnior übernahm Carlo Ancelotti die Verantwortung an der Seitenlinie. "Natürlich hatte er noch keine Zeit, seine Arbeit, seinen Spielplan zu zeigen, denn wir hatten ja nur zwei oder drei Tage Training", sagte Vinicius Júnior nach Abpfiff über Ancelotti. Auch "Marca" attestierte: "Dieses Brasilien ist noch nicht sein Brasilien, aber er hat noch viel Arbeit vor sich, wenn er will, dass die Welt die Verdeamarela wieder fürchtet und sie zu den Kandidaten für den Gewinn der Weltmeisterschaft 2026 zählt." In Guayaquil war Brasilien vor allem damit beschäftigt, konstruktive Wege aus der eigenen Hälfte hinaus zu organisieren, um für echte Gefahr zu sorgen, fehlte es an Inspiration und Durchschlagskraft.
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