Kein Titel, viel Frust - und ein banger Blick in Richtung 2026. Dann steht die Weltmeisterschaft an und das DFB-Team droht der Hammer in der Gruppenphase. Daran ist die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann auch selbst schuld. Die Nations-League-Pleite gegen Portugal wiegt schwer.

Wenn Italien am Freitag in Oslo gegen Norwegen in die Qualifikation für die WM 2026 einsteigt, schaut auch Bundestrainer Julian Nagelsmann ganz genau hin - und wird wohl den Fußball-Wikingern um Stürmerstar Erling Haaland die Daumen drücken. Denn: Im Fernduell mit Italien geht es für die DFB-Auswahl um eine bessere Ausgangsposition für die Gruppenauslosung für das XXL-Turnier nächstes Jahr in den USA, Kanada und Mexiko.

Konkret geht es um den neunten Platz in der FIFA-Weltrangliste - und damit Lostopf 1 für die Gruppenauslosung für die WM. Wer in Lostopf 1 liegt, geht Teams wie Weltmeister Argentinien, Europameister Spanien, Frankreich, England oder Brasilien aus dem Weg.

Auch eine Gruppe mit dem gesetzten Co-Gastgeber Mexiko gilt wegen der zu erwartenden Hitze als unbeliebt. Zwar wäre man den sportlichen Schwergewichten aus dem Weg gegangen, hätte aber deutlich mehr Reisestrapazen. Die mexikanischen Spielorte liegen entweder weit über dem Meeresspiegel oder weisen im Sommer hohe Temperaturen von bis zu 36 Grad auf. Der WM-Turnierbaum ist in drei Cluster (Ostküste, Mitte, Westküste) aufgeteilt - dennoch hätten die zentralen Spielorte mit Mexiko gewaltige Reisewege. Mexiko-Stadt und Kansas City liegen beispielsweise mehr als 2000 Kilometer auseinander.

Schwierige Rechnerei - wichtiges Spiel um Platz drei

Derzeit liegt Italien in der Weltrangliste vor Deutschland auf Platz neun. Kein Wunder, dass sich Nagelsmann über die Niederlage im Nations-League-Halbfinale gegen Portugal (1:2) geärgert hat. "Wir wissen ja, wie die Bedeutung ist", sagte der Bundestrainer bei DAZN. Platz neun in der Weltrangliste würde "die Wahrscheinlichkeit", eine bessere WM-Gruppe zu erwischen, "natürlich verbessern".

Durch das 1:2 im Halbfinale der Nations League gegen Portugal büßt die DFB-Elf in der für das Setzverfahren maßgeblichen FIFA-Weltrangliste 11,71 Punkte ein. Der Rückstand auf Italien als Neunter des Rankings würde damit bei einem Sieg der Squadra Azzurra auf mehr als 20 Punkte anwachsen. Nach jetzigem Stand können in den insgesamt sechs WM-Qualifikationsspielen gegen die Slowakei, Nordirland und Luxemburg aber nur noch knapp 20 Punkte geholt werden. Zudem rücken Kroatien und Marokko auf den Plätzen elf und zwölf im FIFA-Ranking der DFB-Elf immer näher.

Das Spiel um Platz drei in der Nations League gegen Frankreich oder Spanien am Sonntag (15 Uhr/RTL, RTL+ und im ntv.de-Liveticker) in Stuttgart hat somit eine wichtige sportliche Komponente. Hier kann durch die Prominenz des Gegners in einem Spiel mit etwa 15 Zählern noch einmal zweistellig für das kompliziert berechnete FIFA-Ranking gepunktet werden.

Helfen würde der DFB-Elf aber eben auch, wenn ein besser platziertes Team sich überraschend nicht für die WM qualifiziert. Oder wenn Italien eben gegen Norwegen patzt. Italien hat die letzten beiden Weltmeisterschaften verpasst, drei Tage nach dem Duell mit Haaland und Co. empfängt die Mannschaft von Luciano Spalletti Moldawien. Voraussetzung für das alles: Deutschland muss sich für die WM erst einmal qualifizieren.

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