Reinigen, trocknen, imprägnieren – worauf es bei der Schuhpflege wirklich ankommt und welche Produkte helfen.

Wanderschuhe sind treue Begleiter auf zahlreichen Abenteuern. Einmal eingelaufen, schwören manche Wanderer jahrelang auf ein Paar Schuhe. Gute Wanderschuhe geben ein Gefühl von Sicherheit und guter Vorbereitung. Denn egal, ob auf steinigen Pfaden, matschigen Wegen oder schneebedeckten Hängen – sie bieten Schutz und Stabilität. Doch diese Beanspruchung hinterlässt Spuren. Schmutz, Feuchtigkeit und mechanische Belastungen können das Material angreifen und die Funktionalität beeinträchtigen. Eine regelmäßige und sachgerechte Pflege ist daher unerlässlich, um die Lebensdauer der Schuhe zu verlängern und den Tragekomfort zu erhalten.

Eine der bekanntesten und zugleich charmantesten Anekdoten stammt von Cheryl Strayed, der Autorin des Bestsellers "Wild", in dem sie ihre 1.700 Kilometer lange Wanderung auf dem Pacific Crest Trail beschreibt.

Gleich am Anfang ihrer Tour passiert es: Beim Versuch, ihre zu kleinen und ohnehin schon lädierten Wanderschuhe auszuziehen, verliert sie einen der Schuhe einen steilen Hang hinunter – und sieht ihn nie wieder. Wütend und verzweifelt wirft sie den zweiten Schuh hinterher. In ihrer Not läuft sie daraufhin tagelang mit provisorisch festgeschnürten Flip-Flops – bis sie sich neue Schuhe an eine Poststation nachschicken lässt.

Heute erzählen viele Langstreckenwanderer diese Szene als Mahnung, bei der Wahl ihrer Schuhe nicht zu sparen – und sie rechtzeitig einzulaufen. Strayed selbst sagt später, die verlorenen Schuhe seien der Moment gewesen, in dem sie zum ersten Mal das Gefühl hatte, wirklich auf sich selbst gestellt zu sein.

Hat man also erstmal sein Paar gefunden, sollte man es gut pflegen und das geht so:

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflege

  1. Reinigung: Nach jeder Tour sollten grober Schmutz und Schlamm entfernt werden. Dazu die Schnürsenkel und Einlegesohlen herausnehmen und die Schuhe mit einer weichen Bürste und lauwarmem Wasser säubern. Auf aggressive Reinigungsmittel verzichten, da sie das Material schädigen können.
  2. Trocknung: Nasse Schuhe niemals direkt an Heizquellen oder in der Sonne trocknen, da dies das Material spröde machen kann. Stattdessen die Schuhe bei Raumtemperatur an einem gut belüfteten Ort trocknen lassen. Zeitungspapier im Inneren kann helfen, die Feuchtigkeit schneller zu entziehen.
  3. Pflege: Je nach Materialart ist eine unterschiedliche Pflege erforderlich. Leder benötigt regelmäßige Behandlung mit geeigneten Pflegemitteln, um geschmeidig und wasserabweisend zu bleiben. Synthetische Materialien sollten regelmäßig imprägniert werden, um ihre wasserabweisenden Eigenschaften zu erhalten.

Wer viel draußen unterwegs ist, weiß: Der Zustand der Wanderschuhe entscheidet nicht selten über den Verlauf einer Tour. Rutschiger Grip, aufgeweichte Nähte oder brüchiges Leder können aus einem Ausflug ein Risiko machen. Deshalb lohnt es sich, auf geeignete Pflegeprodukte zu setzen – abgestimmt auf Material, Nutzung und Anspruch.

Nach jeder Tour, insbesondere wenn Schlamm oder feiner Staub die Oberfläche bedecken, empfiehlt sich eine gründliche, aber schonende Reinigung. Hier hat sich das Nikwax Footwear Cleaning Gel laut Kundenmeinungen vielfach bewährt. Es eignet sich sowohl für Leder- als auch für Synthetikschuhe und entfernt Rückstände, ohne die Materialstruktur anzugreifen. Ein erfahrener Trekkingguide aus der Eifel berichtet, dass er das Produkt regelmäßig nach langen Wochenendtouren mit seinem Volllederschuh nutzt – die Reinigung sei damit deutlich effizienter als mit bloßem Wasser und Bürste.

Ist das Schuhwerk aus Glattleder gefertigt, sollte nach der Reinigung ein nährendes Pflegemittel folgen. Für diesen Zweck bietet sich das Nikwax Imprägnierwachs für Lederan. Es handelt sich um eine wachsbasierte Pflege, die das Leder geschmeidig hält und gleichzeitig imprägniert. Eine Lehrerin aus München, die ihre Wanderschuhe auch im Alltag trägt, nutzt das Wachs etwa alle zwei Wochen, um das Material vor dem Aufspringen zu schützen – vor allem im Winter, wenn Streusalz den Schuhen zusätzlich zusetzt.

Wer dagegen Wanderschuhe aus einer Materialkombination trägt – also etwa Mesh-Gewebe mit Lederanteil oder synthetischem Obermaterial – sollte auf eine abgestimmte Imprägnierung achten. Das Nikwax Stoff&Leder Spray bietet hier eine Lösung. Es wird wie ein Spray aufgetragen und schützt sowohl textile als auch lederne Bestandteile. Ein Paar aus Freiburg, das seine Halbhochschuhe beim Hundespaziergang regelmäßig durch feuchtes Unterholz führt, berichtet von durchweg trockenen Füßen, seit sie das Produkt im Einsatz haben.

Für universelle Einsätze – etwa bei Sneakern, Kinderstiefeln oder gemischten Materialien – eignet sich das Jack Wolfskin Apparel Proofer. Das Spray ist für alle gängigen Outdoor-Oberflächen konzipiert und erhält die Atmungsaktivität, was besonders bei wasserdichten, atmungsaktiven Membranen wie Gore-Tex von Bedeutung ist. Ein Kunde aus Dresden nutzt es nicht nur für seine Wanderschuhe, sondern auch für die Übergangsjacken der Kinder – praktisch, wenn man keine unterschiedlichen Pflegemittel zu Hause horten möchte.

Neben Reinigung und Pflege darf ein oft unterschätzter Schritt nicht fehlen: das korrekte Trocknen. Besonders nach langen Regentouren oder Flussquerungen trocknen Schuhe oft nur langsam aus – und bilden im Inneren ein Klima, das Bakterien und unangenehme Gerüche fördert. Ein Schuhtrockner von Decathlon, der mit niedriger Temperatur arbeitet und dabei auch Gerüche reduziert, hilft hier weiter. Ein Weitwanderer, der regelmäßig im Zelt übernachtet, beschreibt, wie der Trockner unterwegs an einer Powerbank betrieben wird – ein kleines Gerät mit großem Effekt auf das nächste Morgengefühl.

Diese Beispiele zeigen: Die richtige Pflege beginnt mit der Wahl passender Produkte – abgestimmt auf das Material, den Einsatzzweck und das eigene Verhalten. Wer weiß, was seine Schuhe brauchen, wird länger Freude an ihnen haben – ob beim Tagesausflug ins Mittelgebirge oder auf der Trekkingreise durch Skandinavien.

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